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Wochenende Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 19.12.2020 | Überwiegend freundlich bei rund 7°C. | ||
+ Verwirrung über Zahl der Impfdosen + Flughafengesellschaft scheitert am Presserat + Vier Jahre nach dem Attentat vom Breitscheidplatz + |
von Lorenz Maroldt |
Guten Morgen, es ist gar nicht so leicht, ein garantiert pandemiefreies CP-Jahresrückblick-Rätsel zusammenzustellen – aber Ann-Kathrin Hipp und Nadine Voß haben es geschafft: 46 Fragen ganz ohne Corona, einmal quer durch alle zwölf Monate dieser Stadt, in der es oft schwerfällt, Dichtung und Wahnsinn auseinander zu halten – denn manches kann man sich hier kaum vorstellen und anderes nicht mal ausdenken. Zwischen Weihnachten und Neujahr schicken wir Ihnen die Aufgaben zu, und wie immer ist ein Lösungswort zu erraten. Zu gewinnen gibt‘s unverkäufliche Checkpoint-Fanartikel. Und wer es gar nicht erwarten kann: Wir haben das Rätsel zusammen mit einer super-duper Jahresrückblick-Zeichnung von Naomi Fearn heute schon mal auf die „Mehr Berlin“-Seiten im Tagesspiegel gepackt (im E-Paper und in Print). | |||
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Ohnehin gilt: Nicht alles, was in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist, war schlecht – unter diesem Motto steht auch unsere letzte 2020er Checkpoint-Podcast-Folge „Eine Runde Berlin“: Wir haben diesmal Ringbahnfahrgäste nach ihren persönlichen Glücksmomenten gefragt – und wunderbare Geschichten gehört. Zum Beispiel die von Martin, der einen Preis für seine Forschung zur künstlichen Intelligenz bekommen hat; oder die von Pia, die auf einem Hausboot in der Rummelsburger Bucht auf den Frühling wartet; und liebste Bücher wurden uns (und Ihnen) auch empfohlen. Die Episode zum Jahresende gibts ab sofort auf tagesspiegel.de, Spotify, Apple und auf vielen weiteren Podcast-Plattformen. Wir wünschen viel Spaß! | |||
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Als „Krisengewinner“ verkauft der „Spiegel“ den Regierenden Bürgermeister – der Beleg: Als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz hat Müller der Bundeskanzlerin widersprochen, die Schnupfenquarantäne verhindert und „ein kleines Wunder vollbracht: Die 16 Bundesländer handeln einheitlicher“. Heureka. Unter Müllers Ägide verständigten sich die Länderchefs trotz aller Warnungen aus dem Kanzleramt erstens nur auf den „Lockdown light“, verlängerten diesen zweitens trotz steigender Infektionszahlen ohne Verschärfung, retteten sich drittens panisch in eine Kompression des Weihnachtsgeschäfts, schufen viertens einen Wirrwarr unterschiedlicher und kompliziertester Besuchs-, Übernachtungs- und Reiseregelungen zu den Festtagen und zettelten fünftens private Volkszählungen unterm Tannenbaum an. | |||
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Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher fragte dann auch zu den Weihnachtsregeln: „Wie müssen wir das lesen?“ Müllers Antwort: Das kann sich jeder aussuchen. Na, dann lesen auch wir doch mal rein in die Berliner Regeln zu den „Weihnachtsfeiern im kleinsten Kreis“ (eigener Haushalt ohne Gäste oder verschiedene Haushalte mit max. 5 Personen oder eigener Haushalt „mit bis zu vier Verwandten in gerader Linie“, Kinder bis 14 frei), veröffentlicht auf der offiziellen Website des Regierenden Bürgermeisters – und stellen fest: „Die Verantwortlichen bzw. Gastgeber:innen müssen eine Anwesenheitsdokumentation erstellen, welche Namen, Kontaktdaten sowie die Anwesenheitszeit und -dauer der Gäste festhält.“ Papa spielt den Weihnachtsmann, Mama führt Protokoll. Immerhin sind Promilletests und Gewichtskontrollen (vorher/nachher) nicht zwingend vorgeschrieben. Aber Achtung: „Die Dokumentation ist im Falle möglicher Infektionen der zuständigen Behörde auf Verlangen auszuhändigen.“ Noch was? Ach ja: „Weiterhin ist das gemeinsame Singen in geschlossen Räumen im privaten Kreis verboten.“ Halleluja. Unser Kollege Ingo Salmen hat seit Mittwoch versucht, herauszubekommen, ob der Regierende Bürgermeister das alles wirklich ernst meint – seine Weihnachtsgeschichte können Sie hier lesen. Die gute Nachricht vorab: Eine Gans zählt nicht als Gast. | |||
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Am 27. Dezember beginnen in Berlin die Impfungen – aber wie viele Dosen stehen bereit? Erstmal 18.000, sagte gestern Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci – das reicht gerade mal für 9000 Menschen. Am Mittwoch klang das noch etwas anders, da verkündete die Senatorin bei „Radioeins“: „Nur hängt das alles von der Menge ab, was wir bekommen, aber eine gute Nachricht ist, dieses Halbieren muss wahrscheinlich nicht mehr sein, weil mit einer Nachlieferung von Biontech gerechnet wird. Das heißt, wir können die gesamte Menge dann verimpfen. Mit der Zusage vom Bundesgesundheitsministerium, das pünktlich zur zweiten Impfung dann eine Nachlieferung kommt, sodass wir nicht halbieren müssen. Das ist eine sehr gute Nachricht, dass wir mit der gesamten Menge dann, was wir vorbereitet haben, auch durchimpfen können.“ Hm, wie ist denn das jetzt zu verstehen? Nachfrage beim Sprecher der Senatorin: „Zu Informationen zum Zeitpunkt/ Menge bzgl. einer Nachlieferung wenden Sie sich bitte direkt ans BMG.“ Ok, also Nachfrage beim Gesundheitsministerium… aber leider dürfen wie die spontane Antwort nicht zitieren und auf eine zitable Antwort warteten wir bis heute früh vergebens. Ist also mehr Impfstoff auf dem Weg, aber das soll noch nicht ausgeplaudert werden? Oder wird nicht nur nach einer Antwort, sondern auch nach mehr Impfstoff gesucht? | |||
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Aus einer internen Mail der Kassenärztlichen Vereinigung zum Stand der Impfvorbereitungen: „Bisher haben sich fast 1000 Vertragsärzte und ebenso viele Nicht-Vertragsärzte angemeldet. Das ist eine große Resonanz. Vielen Dank für die Bereitschaft! Doch auch weiterhin gibt es einen großen Bedarf, deshalb appelliert der KV-Vorstand an alle Mitglieder, sich für die Dienste der mobilen Teams und Impfzentren einzutragen. Alle Mitglieder sollten sich in der Pflicht sehen, bei dieser so wichtigen Aufgabe zu unterstützen.“ | |||
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