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Liebe/r Leser/in,

Deutschland ist im Impfstress. Die Quote liegt bei über 60 Prozent (mindestens eine Dosis), und Biontech-Pikser gibt es inzwischen gefühlt auf jedem Supermarktparkplatz. Alle, die ein Impftermin vereinbaren wollten, konnten das inzwischen tun. Und jetzt? Sollten wir eigentlich die Normalität und unsere Familie und Freunde wieder in die Arme schließen. So hatten es unsere Spitzenpolitiker zumindest noch Anfang des Jahres versprochen. Stattdessen verzettelt sich Deutschland in einer Diskussion, die schon in Frankreich die Bevölkerung zur Weißglut treibt. Markus Söder will, dass die Leute ihre Corona-Tests, ihre Eintrittskarte für Theater oder Restaurants, künftig selbst bezahlen. Kanzleramtsminister Helge Braun möchte diesen Freizeitspaß bei einer hohen Inzidenz gar nur noch den Geimpften gönnen, und Winfried Kretschmann findet, man könne eine Impfpflicht nicht mehr grundsätzlich ausschließen.

Alles schön und gut. Aber was wurde aus: Wir können Grundrechtseinschränkungen nicht mehr rechtfertigen, wenn jeder die Möglichkeit hat, sich zu schützen? Pflichten sind eine heikle Angelegenheit. Ich selbst bin geimpft. Auch meinen Sicherheitsgurt lege ich beim Autofahren gerne an. Nicht nur weil ich es muss, sondern vor allem weil ich nicht mit dem Kopf durch die Frontscheibe segeln möchte, weil ich den Sinn dahinter verstehe. Handle ich anders und lasse den Gurt weg, ist das zwar wahrscheinlich nicht klug, aber meine Verantwortung. Ich trage das Risiko selbst. Warum sollte es sich mit dem Impfen anders verhalten? Jeder hat nicht nur das Recht, nach eigener Fasson glücklich zu werden, sondern sich im Zweifel auch zugrunde zu richten. Freiheit und Verantwortung gehörten schon immer zusammen. Das eine kann nicht ohne das andere verstanden werden.

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider,
Chefredakteur FOCUS-Magazin

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Drei Thesen um drei

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Für eine echte Impfkampagne

Der Sommerdebatte über eine Corona-Impfpflicht fehlt es an Realitätsnähe – rechtlich erscheint sie auf Dauer und umfassend nicht wirklich durchsetzbar – und an Fantasie. Studien kommen zu dem Ergebnis, dass der Anteil harter Impfgegner in der Bevölkerung kaum die Fünf-Prozent-Marke übersteigt. Es geht also um die Zögerlichen, die Ängstlichen, die Faulen und nicht zuletzt um die im Alltag arg Gestressten. Impfaktionen im Wohnviertel, in Betrieben und bei geeigneten Anlässen sind gut, wo aber bleibt eine pfiffige Kampagne? Wer arbeitet ein konzises „Nudging“-Konzept aus, das Maßnahmen enthält, mit denen Menschen angestupst und zum Impfen geschubst werden?

Sich möglichst vollzählig – zu 85 Prozent und mehr – impfen zu lassen, sind die Erwachsenen und ganz besonders die Älteren übrigens auch den Kindern und den Jugendlichen schuldig. Die hochansteckende Delta-Variante grassiert hauptsächlich unter Jüngeren, ist für die allermeisten von ihnen aber ungefährlich. Die beiden mRNA-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax sind nur bis zum Alter von zwölf Jahren zugelassen, darunter nicht einmal das. Es wäre ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, müssten Universitäten, Schulen und Kitas bald wieder schließen, weil das Virus von ihnen auf Bevölkerungskreise mit höherem Risiko überspringen könnte.

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Was wird aus Jens Spahn?

Er galt als Karrierist und wurde zum beliebtesten Politiker der Republik nach der Kanzlerin. Dann verspielte Jens Spahn die neu gewonnenen Sympathiepunkte und stürzte in den Umfragen ab. Was wird aus dem Mann, der vor einigen Monaten noch als Unions-Kanzlerkandidat der Reserve gehandelt wurde? FOCUS hat Spahn zwei Tage nach Genf und Ljubljana begleitet. Dort präsentierte sich Spahn als eine Art Außen-Gesundheitsminister, der sich für künftige Aufgaben empfehlen möchte.

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Das Thema Flucht wird den Wahlkampf aufheizen

Kabul ist 6688 Kilometer von Berlin entfernt. Der Bundeswehreinsatz ist beendet. Dennoch – oder deshalb – wird Afghanistan im deutschen Wahlkampf-Finish noch ein großer Stoff werden. Der Vormarsch der Taliban provoziert eine neue Fluchtbewegung Richtung Europa. Österreichs mit stimmungsseismografischer Sensibilität ausgestatteter Bundeskanzler Sebastian Kurz warnt bereits massiv: vor bärtigen Männermassen und der „kranken Ideologie“ des Islamismus, die sie mitbringen würden. Die AfD schläft noch, aber das Thema wird wohl noch schneller kommen als die Flüchtlinge selbst.

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