Liebe Frau Do, vor zwei Wochen räumte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann im Landtag ein, dass er vor der (hoffentlich) bald anstehenden Corona-Impfkampagne „richtig Manschetten“ habe. Und in der Tat steht sein Ministerium vor einer nie dagewesenen Mammutaufgabe. Gestern wurden aus Kreisen der Landesregierung neue Details zum geplanten Ablauf bekannt. Ab Mitte Dezember könnten gefährdete Personengruppen und medizinisches Personal in Einrichtungen geimpft werden, ab März auch Beschäftigte der kritischen Infrastruktur sowie ambulantes medizinisches Personal. Ab Mitte des Jahres soll dann die Massenimpfung starten. Maximilian Plück fasst den Kenntnisstand zusammen und liefert auch den Kommentar. Wenn es dem Land gelingt, das Impfsystem ruckelfrei an den Start zu bringen, dürfte der Ärger über einige Pannen zu Beginn der Pandemie rasch in Vergessenheit geraten, schreibt der Autor. Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen derweil weiter: Am frühen Morgen meldet das Robert-Koch-Institut, dass die Marke von einer Million Infektionen seit Beginn der Pandemie überschritten wurde. Mehr dazu lesen Sie in unserem Liveblog. Die Phase, in der sich die Inzidenzwerte in unseren Städten und Gemeinden deutlich unter dem Schwellenwert von 50 bewegten, liegt leider auch schon einige Zeit zurück. In neun NRW-Städten und Gemeinden lag dieser Wert gestern sogar bei über 200. (Mehr Daten und Statistiken finden Sie hier) In diesen Hotspots sollen nach dem Willen von Bund und Ländern im Dezember noch schärfere Maßnahmen ergriffen werden. Weitgehend offen blieb bei der MPK am Mittwoch aber, wie diese Schritte konkret aussehen sollen. Wie die Verantwortlichen in den Rathäusern mit dieser Unsicherheit umgehen, haben Claudia Hauser und Viktor Marinov aufgeschrieben. „NRW-Hotspots im Schwebezustand“ heißt ihre Bestandsaufnahme. Mit Schwebezuständen kennt sich die Bundes-CDU seit einiger Zeit notgedrungen gut aus. Mehrfach wurde der Parteitag verschoben, jetzt soll voraussichtlich am 16. Januar in einer digitalen Abstimmung der neue Vorsitzende gewählt werden. Friedrich Merz zeigt sich im Interview mit Kerstin Münstermann und Gregor Mayntz ausgesprochen siegessicher. „Ich gehe fest davon aus, dass ich gewinne“, sagt der 65-Jährige. Doch das Gespräch kreist nicht nur um den Parteitag. Über den Ausgang der Wahl in den USA zeigt sich der Sauerländer erfreut, auch wenn er beim Thema Freihandel nicht mit einem schnellen Kurswechsel rechnet. „Aber der Ton wird sich mäßigen, wir können zu vernünftigen Umgangsformen zurückkehren, und die Biden-Präsidentschaft wird sich wieder an gemeinsamen Werten orientieren“, hofft Merz. An Trump hat er die Erwartung, dass er trotz seines wirren Verhaltens eine normale Machtübergabe ermöglicht. „Er wird vielleicht versuchen, einen letzten, einigermaßen würdevollen Schritt zu tun.“ Kehren wir zum Schluss dieser „Stimme des Westens“ noch einmal nach NRW zurück. Das Innenministerium setzt bei der Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen auf eine neue App. Nutzer sollen über Einbrüche in der Nachbarschaft informiert und mit Prognosen zu „Einbruchswahrscheinlichkeiten“ versorgt werden. Für leichte Irritationen könnte allerdings der Name der Anwendung sorgen: MehrWetter-App. Wie das Programm funktioniert und was es mit dem Namen auf sich hat, erklärt Ihnen Christian Schwerdtfeger. Dies soll für heute genügen. Am Samstagmorgen lesen Sie wieder von mir, wenn Sie denn mögen. Danke, dass Sie diesen Newsletter abonniert haben! Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |