Liebe Frau Do, eigentlich sollten die über 80-Jährigen in NRW, insgesamt rund 850.000 Menschen, seit gestern Impftermine vereinbaren können. Doch zunächst ging fast nichts mehr, die Telefonleitungen und die Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigungen waren massiv überlastet. Was schief lief und wie es weiter geht, haben Antje Höning und Maximilian Plück recherchiert. In unserem Podcast „Aufwacher“ können Sie auch hören, wie Antje Höning die Lage beurteilt. Falls Sie noch Vorbehalte gegen die Impfung haben: Nur in sehr seltenen Fällen sind Nebenwirkungen nachgewiesen worden, die Ihnen Tanja Walter schildert. Der erste Tag war es nicht nur für die Impfterminvergabe in NRW, sondern auch für Armin Laschet als neuen CDU-Vorsitzenden, der die Sitzungen von Präsidium und Vorstand zu leiten hatte. Über seine Premiere und drei junge Frauen, die neu im Vorstand sind, berichtet Gregor Mayntz. Einige Kraftproben dürften Armin Laschet im neuen Amt noch bevorstehen. Joe Biden steckt als neuer Präsident der USA mitten in seiner ersten: Für seinen billionenschweren Pandemieplan braucht er Verbündete über die Parteigrenzen hinweg. Unser Washington-Korrespondent Frank Herrmann schildert Ihnen die Herausforderung und wie Joe Biden sie angeht. Im Kanzleramt hat er offenbar schon eine Verbündete: Angela Merkel hat mit ihm telefoniert und ihn zum Antrittsbesuch eingeladen – sobald die Pandemie das erlaubt. Im Westen also Hoffnung, aber im Osten Sorge: Nach der Inhaftierung des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny und den Massenprotesten gegen Wladimir Putin wird nun zunehmend gefordert, die fast fertiggestellte Ostseepipeline Nord Stream 2 zu stoppen. Und da kommt Gerhard Schröder ins Spiel, Aufsichtsratsvorsitzender bei der Nord Stream AG, mehrheitlich in russischer Hand. Mit dem Altkanzler hat die SPD so ihre Probleme, wegen seiner Putin-Nähe, aber auch wegen der Agenda 2010. Doch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans, der nicht in dem Ruf steht, ein Freund Schröders zu sein, hält einen Baustopp für keine gute Idee. Zwar dürfe man nicht zur Tagesordnung übergehen. „Sanktionen sollten jedoch den Täter treffen. Sich damit ins eigene Fleisch zu schneiden, ist keine Lösung“, hat er Jan Drebes gesagt. Bei mir selbst muss das allerdings jetzt sein. Schließen möchte ich mit einem Dank und einer Entschuldigung. Bedanken möchte ich mich dafür, dass offenbar sehr viele von Ihnen die „Stimme des Westens“ ganz genau und bis zum Ende lesen. Ein Herzensanliegen des Bundespräsidenten sei es, so hatte ich es am Samstag im letzten Absatz geschrieben, „den Corona-Toten zu gedenken“. Was natürlich falsch ist: Gedacht werden soll der Toten. Rettet den Genitiv! Ich bitte um Entschuldigung. Und erzählen Sie davon bloß nicht meinem früheren Lehrer Wolf Schneider, inzwischen 95 Jahre alt. Damals in der Journalistenschule hätte er mit dickem Rotstift unübersehbar an den Rand des Manuskripts geschrieben: „Aua!!!“ Ich wünsche Ihnen (und mir) einen Tag ohne Peinlichkeiten. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |