LMU Master of Arts
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,
 

dass ich so etwas nochmal erleben darf: Es schneit! Jawohl, hier in Berlin, der Hauptstadt jener berüchtigten Winter, die sonst kaum über nicht enden wollende Dunkelheit, kalten Nieselregen und halb zugefrorene Dreckspfützen hinauskommen. Jetzt aber blicke ich aus dem Fenster, und über die gewohnte Februar-Tristesse legt sich schon seit Stunden ein immer dicker werdender Belag aus jungfräulichem Weiß. Früher hätte man dieses Wetterphänomen einfach nur als „Winter“ bezeichnet, aber in dauererregten Zeiten wie diesen muss es wahrscheinlich „Schneechaos“ heißen. Chaotische Zeiten also wohin man auch blickt, und warum ich in diesem Zusammenhang an die deutsche Impfstoff-Bewirtschaftung denken muss, ist mir selbst nicht ganz klar.
 

Ach so, doch! Vielleicht liegt es an dem Beitrag, den uns unsere Kollegin Mareike Enghusen soeben aus Israel geschickt hat (per Mail natürlich, nicht via Schlittenpost). Man höre und staune, wie die Israelis ihre Impfkampagne auf die Reihe kriegen! Nicht nur, dass sie über genügend Vakzine verfügen. Was mich beeindruckt hat, ist vor allem die Logistik. Um einen Impf-Termin zu bekommen, brauchen sich die Leute nämlich nicht tagelang die Finger wundwählen, damit irgendwann mal jemand am anderen Ende einer „Hotline“ den Hörer abnimmt. Dort öffnet man bloß die App seiner Krankenkasse und entscheidet sich für einen der angebotenen Termine und Standorte. Die Impfung selbst nimmt kaum mehr Zeit in Anspruch: „Wer einen Termin hat, muss in der Regel kaum warten, wird an den nächsten freien Krankenpfleger verwiesen und bekommt nach ein, zwei formalen Fragen die Spritze in die Schulter verpasst.“ So geht das da. Den Termin für die Folgeimpfung bucht die App übrigens automatisch.
 

Und wir so? Lesen heute Morgen in der Bild-Zeitung, dass unsere britischen Freunde sich angesichts kontinentaleuropäischer Trantütigkeit schon „auf einen Mallorca-Sommer ohne deutsche Urlauber“ freuen. Will sagen: Während sich frisch durchgeimpfte Engländer in Magaluf ihren ersehnten Sonnenbrand holen, bleibt die Schinkenstraße in El Arenal heuer Teutonen-frei. Denn ohne Impfpass keine Einreise! Vor diesem erschütternden Hintergrund bekommt das böse Wort „Impfnationalismus“ nochmal eine ganz neue Bedeutung. Was wohl die Ethikkommission dazu sagt? Lieber gar nicht erst nachfragen!
 

Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur

 
 
 
 
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