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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 21.07.2020 | Vormittags sonnig, nachmittags teilweise bewölkt bei max. 23 °C. | ||
+ „Meilenstein“ bei Corona-Impfung + Neuer Tagesspiegel-Podcast zur Einheit im Westen + Auto-Zündler in Neukölln entschärft + |
von Robert Ide |
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Guten Morgen, schlecht geträumt? Dann erst mal drei gute Neuigkeiten zum Aufwachen in einer hoffentlich irgendwann wieder traumhaften Welt: Erstens: Für eine Corona-Impfung hat die Universität Oxford nach eigener Aussage einen „Meilenstein“ erreicht. Das neue Mittel stärkt die Immunabwehr von Patienten bei bisher wenigen Nebenwirkungen. Die Hauptwirkung gegen Covid-19 muss allerdings noch verbessert werden. Zweitens: Das gemeinsame Singen in geschlossenen Räumen soll in Berlin wieder erlaubt werden. Das will heute der Senat beschließen, wie unsere Rathausreporterin Sabine Beikler vorab berichtet. Bei den Abstandsregeln dürfen Chöre allerdings nicht liederlich werden. Drittens: Deutschlands Star-Virologe Christian Drosten spielt auch Gitarre, bald gemeinsam mit der Berliner Punkband ZSK. Wird Zeit, dass wir alle mal wieder schöne Saiten aufziehen. | |||
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Nichts gegen Mücken – so lange sie nicht zu Elefanten werden. Die trampeln gerade durch den US-Wahlkampf, bei dem sich Donald Trump damit rühmt, „mit Bravour“ einen kognitiven Test bestanden zu haben. In dem Test wird unter anderem ein Bild gezeigt mit der Frage: Was ist das? Es ist dann keine Mücke. Einen Elefanten lässt sich gerade auch Chris-Oliver Schickentanz aufbinden. Der Chefanleger der Commerzbank tritt in einem Sommerwettstreit gegen einen Dickhäuter aus dem Zoo in Kronberg an. Es geht darum, wer besser Aktien anlegt (via HR). Derzeit liegt der Mensch vorne, allerdings nur bei den Ausgaben. Was das über deutsche Fondsmanager aussagt, muss noch aufgeklärt werden – mückenlos. | |||
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Auch tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist die deutsche Einheit nicht versandet. Der Strukturwandel, der die neuen Länder einer alteingesessenen Republik vor 30 Jahren über Nacht schüttelte, hat auch Rhein und Ruhr kräftig durchgespült. Welche Emotionen die Umbrüche 1990 im Ruhrgebiet auslösten, wird im zweiten Teil unserer Podcastreihe „Sind wir uns einig?“ besprochen. Zeitzeuginnen und Experten wie Tagesspiegel-Autorin Hatice Akyün und der ehemalige Sprecher der Treuhandanstalt Wolf Schöde diskutieren, welche Erwartungen sich in Ost und West aufbauten und welche Enttäuschungen es in Süd und Nord bis heute gibt – nachzuhören hier. Die erste Folge zu den Umbrüchen, Abbrüchen und Aufbrüchen in Berlin (unter anderem mit dem langjährigen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen und Unternehmerin Petra Hoyer) ist weiterhin hier abrufbar. Hören wir uns zu, dann verstehen wir uns noch besser. | |||
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Der Wedding kommt? Ach, er geht schon wieder. „Schweren Herzens“ zieht das legendäre Tangoloft aus seinen Räumen in der Gerichtsstraße aus und haut nach einer tränenreichen Abschiedsfeier am Sonntag nun den Tanzboden für alle raus. „Es ist kein Abschied für immer, wir wollen unbedingt weitermachen“, erzählt Tangoloft-Chefin Mona Isabelle Schröter am Checkpoint-Telefon. Seit vier Monaten ist das Loft, dessen Bretter vielen Berliner Tänzerinnen und Tänzern ihre Welt bedeuteten, wegen der Pandemie geschlossen, doch die Miete musste weitergezahlt werden. Um sich nicht hoch zu verschulden, machen die Macher nun einen Ausfallschritt. Nach einem Fundusverkauf am Freitag (mit Kronleuchtern im Angebot) und einem Sabbatjahr soll es anderswo weitergehen. „Vielleicht finden wir ja sogar einen Ort mit einem Garten oder einer Terrasse“, träumt Schröter. Denn neben engen Tänzen mag sie wilde Blumen. Die Bromelie „Blue Tango“ (Foto hier) braucht für ihre farbenprächtigen Blüten viel Licht und Luft zum Atmen – so wie Berlins bunte Tangoszene. | |||
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Haben die sie noch Malle? Nicht nur die Bierschaumpartys grölender Ballermänner – am Wochenende auch vor den Bars in der Berliner Torstraße (via RBB) – lassen weltweit die Angst vor einer zweiten Pandemie-Phase steigen. In vielen Ländern ist nicht mal die erste Welle abgeflacht; neue Epizentren bilden sich gerade in Asien, Afrika und Südamerika. Wie es anderswo aussieht und was das dortige Krisenmanagement auch für uns bedeutet, haben wir mit vielen interaktiven Grafiken für Tagesspiegel Plus zusammengestellt (Abo). Nicht nur Reisen bildet. | |||
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In die nächste Rote Welle fährt Bundesverkehrtminister Andreas Scheuer (CSU). Wieder einmal fehlen Mails zur Aufklärung seiner politischen Verwicklungen in die halbmillliardenteure Mautpleite. Und Raser sind weiterhin vor schnellen Fahrverboten geschützt – dank eines Formfehlers von Scheuers Ministerium. Für Geisterfahrer im Regierungsviertel dürfte das allerdings nicht mehr lange gelten, wie inzwischen selbst CSU-Chef Markus Söder andeutet (via ZDF). Zeit zum Blinken! | |||
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„Erzähl mal weiter“ – gemeinsam mit Berliner AutorInnen und Ihnen wollen wir während der Sommerferien Fortsetzungsgeschichten verfassen. Den Auftakt dieser Woche machte Hatice Akyün (hier zu lesen). Heute folgt Teil 2. Kiez-Hollywood von Hatice Akyün und (heute) Eckart Brandtstaedter Wie gut, dachte sie, dass man hinter einer Maske nicht das Gesicht verlieren kann...Vor ihr stand ein großer Mann mit schwarzer Mundbedeckung und blinzelte sie mit strahlenden Augen freundlich an. „Dazu müsste ich wissen, um was es sich dabei genau handelt.“ „Eine Tarte Tatin ist ein verkehrt herum gebackener Apfelkuchen.“ Sein Grinsen war trotz der Mundbedeckung deutlich zu erkennen. Um seine Augen bildeten sich kleine Lachfältchen. „Das hört sich interessant an. Und Sie kaufen gerade die Zutaten dafür ein?“ Seine warme Stimme gefiel ihr. Er wirkte sympathisch. „Ja. Man muss sie selber machen. Die fertig gekauften taugen nichts.“ Er nickte. „Stimmt, nur selbstgemacht bekommt man die Karamellschicht auf den Äpfeln richtig hin.“ Sie stutzte. Hatte er nicht eben gerade noch gesagt, er wisse nicht, was eine Tarte Tatin ist? Irgendwie war die Situation merkwürdig. „Ich glaube, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig“, entgegnete er verlegen… Und jetzt sind Sie gefragt – Wie soll es weitergehen? Schicken Sie uns Ihre Fortsetzung (maximal 600 Zeichen) bis spätestens heute um 16 Uhr an checkpoint@tagesspiegel.de. Die beste Idee veröffentlichen wir morgen im Newsletter. Und die gesamte Geschichte (deren Ende wiederum Hatice Akyün am Freitag schreiben wird) lesen Sie am Wochenende im Tagesspiegel und auf Tagesspiegel.de. | |||
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