Liebe Frau Do, dass sich das Coronavirus in Stadtvierteln mit einem hohen Armuts- und Migrationsanteil schneller verbreitet als im Durchschnitt, belegen zahlreiche Statistiken. Auch in Köln gibt es deutliche Unterschiede, weshalb die Stadtverwaltung jetzt mit dem Land über eine Änderung der Impfreihenfolge verhandelt. Menschen in den betroffenen Vierteln sollen früher geimpft werden. Dies helfe letztlich allen Bürgern, weil es die Ansteckungsgefahr senke, etwa im öffentlichen Nahverkehr – so argumentiert zum Beispiel Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (CDU). Rüdiger Franz, Martin Kessler und Mike Michel berichten die Details und haben sich auch in anderen Städten der Region umgehört. Warum Armut nicht nur während einer Pandemie ein großes Gesundheitsrisiko ist, arbeitet Martin Kessler in seiner Analyse heraus. Den Autor hören Sie heute auch in unserem Podcast "Aufwacher".
Finanziell entlasten will die Landesregierung junge Eltern. Für die Monate Mai und Juni sollen keine Kita-Beiträge erhoben werden, wie Maximilian Plück recherchiert hat. Eine finale Einigung mit den kommunalen Spitzenverbänden soll es heute im Laufe des Vormittags geben. Im Februar und März hatten Eltern noch die vollen Beiträge zahlen müssen, obwohl die Betreuungszeiten bereits deutlich eingeschränkt waren.
"Tatort"-Kommissare wie Jan Josef Liefers gehören zu den Besserverdienern, auch wenn einige bekannte Schauspieler wegen der Pandemie weniger Drehtage als üblich haben dürften. Vielleicht war auch das einer der Gründe dafür, dass die Videos von Liefers und seinen Kollegen unter dem Titel #allesdichtmachen einige Menschen irritiert und verärgert haben. Auf den offenen Brief meines Kollegen Wolfram Goertz an den Münsteraner Rechtsmediziner Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne (Liefers' Rolle im "Tatort") habe ich Sie bereits hingewiesen. Gestern hat der Schauspieler unserem Redakteur geantwortet – ebenfalls in seiner Rolle als smarter TV-Pathologe. Die gleichzeitig ernste, streitbare, geistreiche und amüsante Replik lesen Sie hier. Wie es zu dem ungewöhnlichen Briefwechsel kam, erzählt Goertz heute auch im "Aufwacher"-Podcast.
Zu sachlichen und niveauvollen Auseinandersetzungen ist man im Präsidium des Deutschen Fußball-Bunds schon länger nicht mehr in der Lage. Die verbale Entgleisung des DFB-Präsidenten Fritz Keller, der seinen Vizepräsidenten in einer Sitzung mit NS-Richter Roland Freisler verglich, markierte den traurigen Tiefpunkt. Unser Sportchef Stefan Klüttermann beschäftigt sich in seinem Leitartikel mit dem Innenleben des größten nationalen Sportverbands der Welt. Sein Urteil fällt eindeutig aus: Auch wenn Keller sich bislang gegen einen Rücktritt sträubt – der Freiburger sollte schleunigst Platz für einen Neuanfang machen.
Zeit für einen neuen Anfang ist es auch genau jetzt. Ein neuer Tag liegt vor uns. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diesen Mittwoch!
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