Gestern wurde George Floyd beerdigt. Hunderte nahmen Abschied von dem Mann, dessen letzte Worte zum Weckruf für Proteste gegen Rassismus wurden: âI can't breatheâ. Daniel C. Schmidt schreibt aus den USA, wie der gewaltsame Tod des schwarzen Security-Mannes und die kontroverse Debatte über Polizeigewalt den Präsidentschaftswahlkampf anheizt. Der Tod von Floyd hatte auch hierzulande tausende Menschen mobilisiert. Aber wogegen protestierten sie eigentlich? Gegen Polizeigewalt in Deutschland? Oder gegen Rassismus überhaupt? Ist es sinnvoll, dem Kollektiv der âNichtschwarzenâ pauschal Rassismus zu unterstellen? Michael Sommer über die Frage, was passiert, wenn Menschen sehenden Auges in die Falle der Identitätspolitik tappen. Die AfD hat vor dem Bundesverfassungsgericht gesiegt. Horst Seehofer hätte auf die Homepage seiner Behörde kein Interview veröfffentlichen dürfen, in dem er die Partei als âstaatszersetzendâ bezeichnet. Pikant an der Geschichte ist, dass das Urteil schon einen Tag vor der Verkündung â mit einem Sperrvermerk versehen â einem kleinen Kreis von ausgewählten Fachjournalisten zugänglich gemacht wurde â unter anderem von ARD und ZDF. Der Deutsche Journalisten-Verband findet diese Praxis âbefremdlichâ. Zu Recht? Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |