Liebe/r Leser/in, den Mann, den Sie auf Seite 104 dieser Ausgabe begegnen, durchquerte die Arktis, die Antarktis und bestieg die höchsten Gipfel der Welt. Erling Kagge ging zu Fuß Tausende Kilometer, um eine Köstlichkeit zu finden, die wir heute immer seltener genießen können – die Stille.
In der Stille ist man mit sich und bei sich. Stille drängt sich nicht auf und nicht vor; endlich Ruhe. Und die Zeit bekommt den Wert, den sie verdient.
Ich habe Sehnsucht nach Stille, vor allem nach einer Woche voller Aufregung und Empörung (Lehmann, Aogo, Palmer, Maaßen). Ich habe Sehnsucht nach Sonne, Meer und Strandkorb – mir gefällt übrigens das Licht und die Ruhe, die das Titelfoto dieser Ausgabe ausstrahlt.
Es verweist auf die Geschichte ab Seite 76, in der Ihnen meine Kollegen mit den wichtigsten Fragen und Antworten zum Impfen und zum Reisen versuchen die Urlaubsplanung zu erleichtern. Denn es schaut so aus, als erwartet uns ein Sommer der Freiheit, der uns für all die Frustrationen und Entbehrungen der vergangenen Monate entschädigt. Wir dürfen wieder raus, in den Biergarten, Freunde treffen, Strandfußball spielen. Ich werde im Urlaub das Buch „Stille“ von Erling Kagge lesen. Es liegt seit Weihnachten auf meinem Schreibtisch und ist ein Geschenk von meiner Assistentin. Sorry, Anja. ;)
In meinem Editorial der vergangenen Ausgabe berichtete ich Ihnen von Freunden, die aus Sorge vor einem grün-rot-roten Deutschland ans Auswandern denken. Ich habe viele Leserbriefe bekommen, die diese Angst widerspiegeln. Ein Bekannter schickte mir am Mittwoch zum Beispiel eine Einladung zu seinem kurzfristig angesetzten Seminar. Überschrift: „Steuerliche Risiken in Deutschland für Vermögende bei Änderung der politischen Rahmenbedingungen – und Lösungsstrategien“.
Deutschland ist ein verunsichertes Land in diesen Tagen. Die hochgehypten Grünen, die zerrissene Union, die blasse SPD. Gedränge und Geholze im Mittelfeld, und alle sind nervös, wenn sie auf die Meinungstrends schauen.
Seit über 50 Jahren gibt es die sogenannte Sonntagsfrage. Das Umfrageinstitut Emnid, das heute zum internationalen Marktforschungskonzern Kantar gehört, hat diese Wahlumfrage schon zu Zeiten von Konrad Adenauer wöchentlich für das Bundespresseamt erhoben, seit Jahrzehnten ist die Sonntagsfrage Grundlage für qualifizierte Politikberichterstattung. Seit dieser Woche freuen wir uns, Ihnen als exklusiver Partner von Kantar wöchentlich das aktuelle Stimmungsbild der deutschen Parteien zu präsentieren. Sie finden es auf Seite 20.
Und ohne zu viel zu verraten: Das Grünen-Hoch der vergangenen Wochen schwächt sich langsam ab … |
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