Pflegenotstand: Zahl der Ausbildungsverträge in der Pflege gesunken Wiesbaden (ALfA) Im Jahr 2022 haben rund 52.100 Auszubildende eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege damit gegenüber dem Vorjahr um 4.100 oder sieben Prozent. Im Jahr 2021 gab es nach Angaben der Wiesbadener Statistiker noch 56.300 Neuverträge. Wie das Amt weiter meldet, befanden sich über alle Ausbildungsjahre hinweg bis zum Jahresende 2022 insgesamt rund 143.100 Personen in der Ausbildung zum Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, bezeichnete die aktuelle Statistik zu den Ausbildungszahlen in der Pflege als „besorgniserregend“ und forderte eine „Trendumkehr“. Aktuell bestehe allerdings „die Gefahr, dass die Zahl der Auszubildenden in den kommenden Jahren sogar weiter sinkt“, so Gaß. Die DKG treibe die Sorge um, „dass regionale Krankenpflegeschulen infolge von Klinikschließungen und -insolvenzen selbst schließen müssen“. Da Krankenpflegeschulen „unmittelbar an Krankenhäuser angedockt“ seien, seien, „wenn das Krankenhaus schließt, auch die Krankenpflegeschule betroffen“. Damit fielen nicht nur Ausbildungsplätze für Pflegekräfte weg. Dem regionalen Arbeitsmarkt ginge auch eine Vielzahl junger Fachkräfte verloren, die in der Region gebraucht würden, „sei es in den Langzeitpflegeeinrichtungen oder in der ambulanten Krankenpflege“. Die Politik müsse jetzt „handeln und darf der Schließung von Krankenhausstandorten und Krankenpflegeschulen nicht einfach tatenlos zusehen“, so Gaß.
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