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In eigener Sache: LebensForum 2/2021 ausgeliefert – Podcast mit Matić-Nachlese

Augsburg (ALfA). Das neue LebensForum (Nr. 138 2/2021) ist da. Neben einer Rückschau auf den 124. Deutschen Ärztetag und einer Analyse des Ringens um eine gesetzliche Neuregelung der Suizidhilfe im Deutschen Bundestag, nimmt die von der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) in Kooperation mit den Ärzten für das Leben (ÄfdL) herausgegebene populärwissenschaftliche Zeitschrift für Bioethik und Lebensrecht auch den Kulturkampf in den Blick, der vergangene Woche im Europäischen Parlament offen ausgetragen wurde. Was viele nicht wissen: Der Matić-Bericht ist nur der bisher heftigste und letzte Bericht. Er hat zahlreiche Vorgänger, mit denen die Abtreibungslobby bereits ihre Agenda durchzusetzen suchte.

Ausführlich mit dem Matic-Bericht befasst sich auch noch einmal der ALfA-Podcast. Wer wissen will, wie die deutschen Europaabgeordneten abgestimmt haben, wie sich ihre Kollegen aus anderen Ländern verhalten haben und welche Argumente in der Debatte vorgebracht wurden, sollte hier reinhören. Zum Podcast geht es hier: Zu Spotify

Inhaltsangabe

In eigener Sache: LebensForum 2/2021 ausgeliefert – Podcast mit Matić-Nachlese
Caritas und SkF kritisieren „Recht auf Abtreibung“ in Matić-Bericht
Posselt rügt Annahme des Matić-Berichts durch Linksmehrheit im EU-Parlament
Sozialrechtler: Matić-Bericht „menschlich, politisch und juristisch unbefriedigend“
Österreich: Meinungsforscher legen repräsentative Umfrage zu Sterbehilfe vor
Frankreich: Nationalversammlung verabschiedet Bioethikreform
CDL wählt Wenzel zur neuen Bundesvorsitzenden – Löhr nun Ehrenvorsitzende
Termine

Caritas und SkF kritisieren „Recht auf Abtreibung“ in Matić-Bericht

Dortmund/Berlin (ALfA). Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und der Deutsche Caritas-Verband haben Teile des am 24. Juni im Europäischen Parlament verabschiedeten Matić-Berichts in einer gemeinsamen Pressemitteilung kritisiert. Nach Einschätzung der Caritas benenne der Bericht zwar wichtige Forderungen mit Blick auf die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Frauen. „Nicht akzeptabel ist allerdings das im Bericht formulierte grundsätzliche Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch, da die Rechte des ungeborenen Kindes außer Acht gelassen werden“, erklärte die Bundesvorsitzende des SkF, Hildegard Eckert.

Weiter heißt es: Der SkF begrüße das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, das Recht auf sexualpädagogische Bildung und Prävention sowie das Recht auf Beratung, das in dem Bericht für alle Frauen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gefordert wird. „Daraus aber ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch abzuleiten, ist falsch. Es kann kein ‚Menschenrecht auf einen Schwangerschaftsabbruch‘ geben. Insofern sehen wir mit großer Sorge den Auswirkungen des Berichts entgegen“, so Eckert weiter. Bei einem Schwangerschaftsabbruch stoße das Selbstbestimmungsrecht an seine Grenze, da es auch um das Leben und die Rechte des Ungeborenen gehe.

Caritas-Präsident Peter Neher erklärte, Frauen, die sich nach einer Beratung für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden, müssten das Recht haben, dass dieser medizinisch sicher durchgeführt werde. „Doch ein grundsätzliches Recht auf Schwangerschaftsabbruch, wie im Bericht gefordert, verstößt gegen die Menschenwürde und das Recht des Kindes. Dem widersprechen wir in aller Entschiedenheit“.

Der Deutsche Caritasverband und der SkF engagieren sich seit Jahrzehnten für schwangere Frauen in schwierigen Lebenslagen und Konfliktsituationen, unterstützen und begleiten Frauen bundesweit. Seit 1. Juli 2021 vertritt der SkF als zentrale Fachstelle des Deutschen Caritasverbandes über 270 katholische Schwangerschaftsberatungsstellen an mehr als 500 Orten in ganz Deutschland.


Posselt rügt Annahme des Matić-Berichts durch Linksmehrheit im EU-Parlament

München (ALfA). Scharfe Kritik an der Annahme des von dem kroatischen Sozialisten Predrag Matić vorgelegten Berichts zum Thema Abtreibung durch eine Linksmehrheit im Europäischen Parlament hat das Parteivorstandsmitglied der CSU, Bernd Posselt, geübt. Es sei „völlig unverständlich, wenn diese Parteien bei der Pandemiebekämpfung erklären, das Recht auf Leben stehe über allen anderen Rechten, um dann ein ‚Menschenrecht auf Abtreibung‘ zu proklamieren. Hinzu kommt, dass derjenige, der die Meinungs- und Gewissensfreiheit respektiert, keinesfalls Ärzte und medizinisches Personal zwingen darf, sich an der Tötung ungeborener Menschen zu beteiligen, wie das mit dem Matić-Bericht versucht wird“, erklärte Posselt. Der langjährige CSU-Europaabgeordnete dankte Christdemokraten und Konservativen für die klare Ablehnung des Textes, „der zwar rechtlich nicht verbindlich ist, aber auf gefährliche Weise Stimmung gegen die Kultur des Lebens und den Schutz ungeborener Menschen macht.“ Außerdem sage die EU-Grundrechtecharta ganz klar, dass die Abtreibungs-Gesetzgebung ausschließlich Sache der Mitgliedstaaten sei. Das Europaparlament setze sich vielfach „in vorbildlicher Weise für Menschenrechte ein, diese müssen aber auch für die Schwächsten gelten“, so Posselt weiter.


Sozialrechtler: Matić-Bericht „menschlich, politisch und juristisch unbefriedigend“

Wien (ALfA). Auch der neu gewählte Präsident des Katholischen Laienrates Österreich (KLRÖ), Wolfgang Mazal, hat den sogenannten Matić-Bericht kritisiert. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur Österreichs, Kathpress. In einem Gastkommentar für die Zeitung „Die Furche“ bezeichnet Mazal die vom Europäischen Parlament verabschiedete Resolution als „menschlich, politisch und juristisch unbefriedigend“. Wie der Wiener Arbeits- und Sozialrechtler darlegt, fehle dem Bericht die nach der europäischen Grundrechtsordnung erforderliche Interessensabwägung, wodurch der Text sehr „unausgewogen“ sei.

Der Wunsch, Frauen im Schwangerschaftskonflikt zu helfen, sei verständlich. Doch hätte dies nicht mit einem „Recht auf Abtreibung“ und einem Eingriff in die Glaubens-und Gewissensfreiheit von Ärzten verknüpft werden dürfen, so Mazal weiter. Der Komplexität der Situation, in die zahlreiche Interessen sowie psychische, physische und soziale Faktoren verwoben seien, werde der Resolutionstext nicht gerecht. Erkennen könne man vielmehr ein „Menschenbild, das dem Embryo das Lebensinteresse abspricht, sowie ein Gesellschaftsverständnis, dass schützenswerte Interessen einer Gruppe verabsolutiert und die Interessen anderer ignoriert“.

Der Leiter des an der Universität Wien angesiedelten Instituts für Familienforschung (ÖIF), fordert nun, in Österreich müsse die Glaubens- und Gewissensfreiheit des medizinischen Personals geschützt bleiben. Ferner brauche es Verbesserungen der „sozialen Umstände, die Mütter und Väter in einen Schwangerschaftskonflikt bringen“, allen voran eine systematische anonyme Erfassung der sozio-ökonomischen Grunddaten jener Personen, die sich an Beratungsstellen wenden. „Wer helfen will, muss sich den Lebenssituationen in ihrer Komplexität stellen“, unterstrich Mazal.

Dank sprach der Präsident des Katholischen Laienrates den 255 EU-Parlamentariern aus, die gegen den Matic-Report votiert hatten (bei 378 Befürwortungen und 42 Enthaltungen), darunter auch Stimmen von ÖVP und FPÖ, welche die Mehrheit der österreichischen Abgeordneten stellen. Ihnen gelte es zugleich Mut zu machen, „in Österreich die Hilfe für Frauen im Schwangerschaftskonflikt durch ausgewogene Lösungen weiter zu verbessern“, so Mazal.


Österreich: Meinungsforscher legen repräsentative Umfrage zu Sterbehilfe vor

Wien (ALfA). In Österreich befürchten 73 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, dass es trotz einer gesetzlichen Regelung zu Missbrauch bei der Beihilfe zum Suizid kommen wird. Das berichtet das Wiener „Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik“ (IMABE) in seinem monatlichen Newsletter unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Focus Austria. Demnach seien nur 35 Prozent der Meinung, Beihilfe zum Suizid solle in Österreich erlaubt sein. 69 Prozent lehnten die Tötung auf Verlangen ab.

Wie IMABE schreibt, hatte Focus Austria 2.002 Personen über 15 Jahren befragt. Die Online-Interviews fanden Ende Mai 2021 statt. 16 Prozent gaben dabei an, in Familien- und Freundeskreis schon einmal mit dem Thema Sterbehilfe konfrontiert worden zu sein. Nur sieben Prozent gaben an, persönlich betroffen zu sein. Wie IMABE weiter schreibt, zeigten die Ergebnisse der Focus-Umfrage eine deutlich niedrigere Akzeptanz der Beihilfe zur Selbsttötung als zuletzt kolportiert. So habe die im April 2021 von der Österreichischen Gesellschaft für ein humanes Lebensende (ÖGHL) veröffentlichte Umfrage des Instituts Integral angegeben, 80 Prozent der Österreicher stimmten einer Beihilfe zum Suizid zu. Dabei sei die suggestive Fragestellung der Umfrage mehrfach kritisiert worden. Auch Interessenskonflikte hätten im Raum gestanden: So habe die ÖGHL beim VfGH beantragt, das Sterbehilfe-Verbot in Österreich zu kippen und nach dem Urteil angekündigt, künftig selbst als erster Sterbehilfe-Verein ihre Dienste in Österreich anzubieten.

In der Umfrage von Focus Austria sprachen sich 58 Prozent der Befragten für die „indirekte Sterbehilfe“ aus: „Behandlungen, die für eine Linderung sorgen, jedoch langfristig eine Verkürzung des Lebens bedeuten“ Gleich viele (58 Prozent) befürworten auch die „passive Sterbehilfe“, die „das Beenden von Maßnahmen, die das Leben verlängern können“ beinhaltet. Deutlich weniger Österreicher, nämlich nur 35 Prozent, befürworteten hingegen die „Beihilfe zum Suizid“, bei der die „Tötungshandlung von Patienten selbst durchgeführt wird, die notwendigen Mittel aber von einem Dritten vorbereitet und bereitgestellt werden“. Die „aktive Sterbehilfe“, bei der es um Handlungen und Maßnahmen geht, die das „Leben eines anderen Menschen beenden“, stieß nur bei 31 Prozent der Österreicher Zustimmung. Bei den 30-49-Jährigen lag sie am höchsten, während sie in der Altersgruppe 50 plus und bei den 15 bis 29-Jährigen auf 28 Prozent sank.


Frankreich: Nationalversammlung verabschiedet Bioethikreform

Paris (ALfA). Französinnen, die nicht älter als 43 Jahre alt sind, besitzen künftig einen Rechtsanspruch auf die Durchführung künstlicher Befruchtungen. Die Kosten dafür trägt die staatliche Krankenversicherung. Das ist der Kern, der von der französischen Nationalversammlung am vergangenen Freitag beschlossenen Bioethikreform. Bislang standen künstliche Befruchtungen in Frankreich nur heterosexuellen Paaren offen, die seit mindestens zwei Jahren zusammenlebten. Außerdem musste wenigstens einer der Partner den medizinischen Nachweis der eigenen Unfruchtbarkeit erbringen. All das entfällt künftig. Mehr noch: Die Solidargemeinschaft der Beitragszahler und der Steuerzahler, mit deren Beiträgen die chronisch klammen Krankenkassen regelmäßig aufgefüllt werden, sollen künftig auch das „Social Freezing“ bezahlen. So wird das Einfrieren von Eizellen ohne medizinische Indikation genannt. Es soll Frauen ermöglichen, sich ohne Rücksicht auf ihre „biologische Uhr“ ganz auf Beruf und Karriere zu fokussieren. Die Bioethikreform war eines der zentralen Wahlkampfversprechen von Staatspräsident Macron. Ihr muss noch der Senat zustimmen. Beobachter rechnen damit für den Herbst.


CDL wählt Wenzel zur neuen Bundesvorsitzenden – Löhr nun Ehrenvorsitzende

Königswinter (ALfA). Susanne Wenzel ist neue Bundesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL). Das berichtet die katholische Wochenzeitung „Die Tagespost“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Die 51-Jährige diplomierte Betriebswirtin und bisherige Pressesprecherin der CDL wurde bei der Bundesmitgliederversammlung am vergangenen Samstag in der Nachfolge von Mechthild Löhr in das Amt gewählt, die sich nicht mehr zur Wahl stellte.

Löhr stand als Bundesvorsitzende 19 Jahre lang der 1986 von Mitgliedern von CDU und CSU gegründeten CDL vor. In Anerkennung ihrer Verdienste wurde Löhr von der Versammlung zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Bei den turnusgemäßen Wahlen für den Bundesvorstand, die wegen der SARS-CoV-2-Pandemie verschoben worden waren, wurden die Stellvertretenden Bundesvorsitzenden Odila Carbanje, Landesvorsitzende der CDL NRW, und Hubert Hüppe, langjähriger CDU-Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen in ihren Ämtern bestätigt. Neu in den Kreis der Stellvertreter gewählt wurde der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg. Er ersetzt dort Sophia Kuby, die ebenfalls nicht wieder kandidierte. Zu dem 20 Beisitzer umfassenden Bundesvorstand zählt mit Veronika Bellmann aus Sachsen eine weitere CDU-Bundestagsabgeordnete. Hubert Hüppe kandidiert im September wieder für den Einzug in den Deutschen Bundestag.

Wenzels bisherige Funktion als Pressesprecherin übernimmt die Kirchenrechtlerin Dr. Friederike Hoffmann-Klein. Für die Schriftführung verantwortlich ist die Kölner CDL-Kreisvorsitzende Gertrud Geißelbrecht. Auch die Position des Schatzmeisters wurde neu besetzt, nachdem der bisherige Amtsinhaber, der Viersener Rechtsanwalt und CDU-Politiker Jürgen Boysen nicht wieder kandidierte. Auf ihn folgt die Landesvorsitzende der CDL Bayern, Christiane Lambrecht.


Termine


17.07.2021 | Online-Seminar für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Notruftelefons „Schattenkind – Hilfe nach Abtreibung“

Thema: Die 12 Kommunikationssperren nach T. Gordon

Beginn: 10:00 Uhr
Ende: 12:00 Uhr

Referentin: Sandra Sinder

Interessenten melden sich bitte bei: Monika.Friederich@alfa-ev.de

17.09.2021 | Fachtagung des Bundesverbands Lebensrecht

Ort: Berlin

Mehr Informationen in Kürze

17.09.2021 | Pro-Life-Wochenende der Jugend für das Leben

Mehr Informationen in Kürze

18.09.2021 | Marsch für das Leben in Berlin

Beginn der Kundgebung: 13:00 Uhr

Mehr Informationen in Kürze

09.10.2021 | Schulung Patin für 9 Monate

Ort: Stuttgart

Mehr Informationen & Anmeldung bei Brit Bechtloff unter brit@vita-l.de


22. – 24.10.2021 | Beraterinnenfortbildung

Ort: Bad Laer, bei Osnabrück

Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg im Kontext der Schwangerenberatung
Referentin: Sandra Sinder

Infos/Anmeldung bei Brit Bechtloff: brit@vita-l.de



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