Papst warnt vor Transhumanismus und „hybridem Denken“ Rom/Berlin (ALfA) Am Sonntag begeht die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Deutschlands führende außeruniversitäre Forschungseinrichtung im Bereich der Grundlagenforschung, mit einem Festakt im Deutschen Museum in München ihr 75-jähriges Bestehen. Gestern empfing Papst Franziskus eine Delegation von MPG-Wissenschaftlern im Vatikan. Dabei warnte der Pontifex eindrücklich vor der Ideologie des Transhumanismus und einer Verbindung von Mensch und Maschine.
Wegen einer schweren Erkältung des Papstes wurde seine Ansprache den Audienzteilnehmer schriftlich ausgehändigt. Darin heißt es unter anderem: „Die Ankündigung des baldigen Auftretens des so genannten ,hybriden Denkens‘, das sich aus der Hybridisierung von biologischem und nicht-biologischem Denken ergibt und das es dem Menschen ermöglichen würde, nicht von der Künstlichen Intelligenz verdrängt zu werden, wirft sowohl auf ethischer als auch auf sozialer Ebene Fragen von großer Relevanz auf. Wir müssen nämlich bedenken, dass die Verschmelzung der kognitiven Fähigkeit des Menschen mit der Rechenleistung von Maschinen die Spezies homo sapiens grundlegend verändern würde.“
Es sei notwendig, sich die „Frage nach der letztendlichen Bedeutung, d.h. nach der Richtung dessen zu stellen, was vor unseren Augen geschieht“, so Franziskus. Und weiter: „Wenn all dies für diejenigen, die sich im transhumanistischen Projekt wiedererkennen, kein Grund zur Besorgnis ist, so kann nicht dasselbe für diejenigen gesagt werden, die sich dem neo-humanistischen Projekt verschrieben haben, demzufolge die Kluft zwischen Handeln und Intelligenz nicht akzeptiert werden kann.“ Wenn man die Fähigkeit, Probleme zu lösen, von der Notwendigkeit trenne, dabei „verständig zu sein“, werde die „Intentionalität“ und damit die „Ethizität des Handelns“ zunichtegemacht. Er sei „sicher, dass die Max-Planck-Gesellschaft in dieser Hinsicht einen grundlegenden Beitrag leisten will“, erklärte Franziskus.
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