die Spanische Hofreitschule ist in den Schlagzeilen. Nachdem Oberbereiter Andreas Hausberger, der unter anderem auch den Geschwistern Werndl und Sönke Rothenberger mit Rat und Tat zur Seite steht, sich in einer E-Mail seinen Frust über die nachlassende Qualität der altehrwürdigen Institution ausgelassen hat, musst er seinen Hut nehmen. Oder präziser: den Dreispitz an den Nagel hängen. Zu Hintergründen schweigt der angesehene Vertreter „der Spanischen“. Aber sein Ex-Kollege und langjähriger Oberbereiter Johann Riegler, der unter anderen mit Dorothee Schneider trainiert hat, hat sich gegenüber meiner Kollegin Dominique Wehrmann offener gezeigt. Fazit: Kommerz oder Kultur – die Spanische Hofreitschule steht wohl wirklich an einem Wendepunkt. Und das lässt einigen Altgedienten das Herz bluten. Das Herz konnte einem auch bluten, wenn man sich die Hengstleistungsprüfung in der vergangenen Woche angeschaut hat. Man kann über die Aussagekraft der x-fach reformierten Version der Reform-HLP denken, was man will. Vierjährige, die an drei Tagen viermal geritten werden und dann am letzten Tag unterm Fremdreiter glänzen sollen – schließlich zählt die Rittigkeit, an deren Notenfindung der Fremdreiter maßgeblich beteiligt ist, mit 30 Prozent fürs Endergebnis? Naja, kann man machen, muss man nicht. Muss man wirklich nicht, schließlich gibt es ja unzählige andere „Leistungsnachweise“. Und durchfallen ist ja schon länger abgeschafft. Was einem aber tatsächlich das Herz bluten ließ, das war die Grundqualität einiger Hengste. Die Frage muss bei diesen Exemplaren erlaubt sein: Wer bitte kört denn da? In diesem Sinne eine schöne Woche und beste Grüße aus Hamburg, |