Liebe/r Leser/in, heute ist ein großer Tag für die Wissenschaft! Indien ist es heute Nachmittag unserer Zeit als erst viertem Land überhaupt gelungen, eine Sonde unbeschadet auf dem Mond zu landen. Das gleiche Vorhaben, dass der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos am vergangenen Wochenende misslang. Ebenfalls heute veröffentlichten US-amerikanische Forschungsteams einen wichtigen Erfolg, der Patientinnen und Patienten mit geschädigtem Sprachzentrum bei der Kommunikation helfen könnte. Außerdem berichten wir Ihnen heute in unserem Newsletter, warum auch hier in Europa bald Temperaturen von 50 Grad herrschen könnten und was ein kleines Giraffenfohlen derzeit zur Weltattraktion macht. | Spannende Erkenntnisse wünscht Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Indien landet auf dem Mond | Als viertes Land der Weltgeschichte ist Indien eine sanfte Landung auf dem Mond gelungen. Die Mondsonde „Chandrayaan-3“ habe am Mittwochabend indischer Ortszeit wie geplant auf dem Erdtrabanten aufgesetzt, teilte die indische Weltraumbehörde ISRO mit. Der Name bedeutet schlicht „Mondfahrzeug“ auf Sanskrit. Eine sanfte Mondlandung war zuvor nur der Sowjetunion, den USA und China geglückt. Die Sonde war am 14. Juli vom Satish Dhawan Space Center im Bundesstaat Andhra Pradesh gestartet. Sie hatte zunächst die Erde umkreist und war dann in eine Mondumlaufbahn gewechselt. Mit der unbemannten Mission will Indien die kaum untersuchte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen. Einfach ist eine Mondlandung nicht: Der Erdtrabant ist übersät mit den Trümmern gescheiterter Missionen. Zuletzt passierte das auch der ersten russischen Mondmission seit rund einem halben Jahrhundert: Die Raumsonde „Luna-25“ zerschellte am Samstag auf dem Mond, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Sie sollte ebenfalls den Südpol des Mondes untersuchen. Auch Indiens erster Landeversuch auf dem Mond missglückte. Vor vier Jahren krachte das Landemodul bei der Mission „Chandrayaan-2“, die wie die jetzige aus einem Orbiter, einem Lander und einem Rover bestand, auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Später teilte die Weltraumbehörde mit, dass es Probleme mit den Bremsen gab. Für die jetzige Mission seien Anpassungen vorgenommen worden, hieß es von der ISRO. Alina Reichardt/dpa Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Giraffe ohne Flecke | | Sie ist eine Sensation: In einem privaten Zoo im US-Bundesstaat Tennessee kam Ende Juli eine Netzgiraffe mit einfarbig braunem Fell zur Welt, ganz ohne die für ihre Art typischen Tarnflecke. Das sei derzeit weltweit einzigartig, glauben die Experten des Zoos. Zuletzt sei 1972 von einem fleckenlosen Tier in Tokio berichtet worden. Der Liebe seiner Mutter tut die ungewöhnliche Färbung des Kalbs keinen Abbruch. Es gedeiht prächtig und ist schon fast zwei Meter groß. Auf der Facebook-Seite des Zoos können Besucher bis zum 4. September über den Namen des jungen Weibchens abstimmen. Zur Auswahl stehen vier Begriffe auf Swahili: Kipekee („einzigartig“), Firyali („ungewöhnlich“), Shakiri („die Schönste“) und Jamella („von großer Schönheit“). |
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| 2. Sprechen, was man denkt | Aphasie – die Unfähigkeit, klar und deutlich zu sprechen – tritt bei knapp jedem dritten Schlaganfallopfer auf, legt sich aber mit der Zeit von selbst beziehungsweise bei der Rehabilitation. Bei manchen Patienten aber ist das Sprachzentrum so schwer betroffen, dass sie sich gar nicht mehr artikulieren können. Ähnlich ergeht es Menschen mit bestimmten anderen neurologischen Erkrankungen und Schäden. Wissenschaftler verzeichnen nun einen weiteren Etappenerfolg bei ihren Versuchen, in derartigen Fällen eine Kommunikation durch eine Direktverbindung zwischen Gehirnsignalen und Computer zu ermöglichen. Zwei Forschungsteams aus den USA publizieren heute (23. August) im Journal „Nature“ ihre Fortschritte. Sie halfen jeweils einer Schlaganfallpatientin und einer an amyotropher Lateralsklerose (ALS) leidenden Frau, mittels Gehirn-Computer-Implantaten zu kommunizieren. In einem Fall setzten Chirurgen einige wenige Elektroden tief in die neuronalen Strukturen ein, im anderen deckten sie größere Bereiche ab, allerdings nur an der Gehirnoberfläche. Die Probandinnen erdachten gleichsam ihre Sätze, ein Algorithmus wandelte sie um. In beiden Fällen ergaben die Versuche nach Angaben der Forscher aus Stanford und San Francisco einen neuen Sprachgeschwindigkeitsrekord. Die eine Frau konnte über den Computer 62 Wörter pro Minute sprechen, die andere 78. Das war um ein Vielfaches schneller als bei bisherigen, ähnlichen Versuchen. Englischsprachige gesunde Menschen erreichen ungefähr 160 Wörter pro Minute. Auch lag die Fehlerquote niedriger als zuvor. Keine der beiden Patientinnen kann diese Systeme dauerhaft nutzen. Kurt-Martin Mayer Wissen & Gesundheit |
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| 3. Drohen Europa bald 50 Grad? | Vor zwei Jahren erlangte die kleine Gemeinde Lytton im Westen Kanadas traurige Berühmtheit. Während der Hitzewelle in Nordamerika brannte der idyllisch an einer Flussmündung gelegene Ort in der Provinz British Columbia nahezu komplett ab (Bild) – von den Häusern der 250 Einwohner blieb nur noch Asche. Unmittelbar zuvor war dort mit fast 50 Grad die höchste Temperatur in der Geschichte Kanadas gemessen worden. Mit einer neuen Methode für Klimasimulationen hat ein Team der ETH Zürich jetzt errechnet, dass „Hitzewellen von viel größerer Intensität, als jemals beobachtet wurde“, künftig sowohl in Paris als auch in Chicago möglich sind – und sogar noch heißer sein können. Beim sogenannten Ensemble Boosting fügten sie den Simulationen von „normalen“ Hitzewellen kleine, zufällige Veränderungen ein. In einigen der jeweils 100 Durchläufe entdeckten die Forschenden daraufhin die gesuchten Worst-Case-Hitzewellen. Damit habe sich auch die kanadische Glut 2021 reproduzieren lassen. Weitere Resultate zeigten, dass die Höchsttemperaturen in Paris noch einmal um zwei bis drei Grad steigen könnten. Auch im bislang von Hitzewellen verschont gebliebenen Chicago sei es in den kommenden Jahren möglich, dass bisherige Rekorde um sechs bis sieben Grad übertroffen werden, schreiben sie in „Nature Communications“. Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |
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