Interview Mit Blick auf knapper werdende PCR-Test-Kapazitäten spricht sich der Deutsche Hausärzteverband für ein Umdenken bei der Teststrategie aus.
Der Vorsitzende des Verbandes, Ulrich Weigeldt, sagte am Mittwoch im Inforadio vom rbb: "Ich denke, man muss die Teststrategie insgesamt ein bisschen überdenken, dass man die PCR-Tests dann anwendet, wenn sie Konsequenzen haben und medizinisch sinnvoll sind." Das sei beispielsweise bei Beschäftigten in der sogenannten kritischen Infrastruktur der Fall, weil sie viel mit anderen Menschen zu tun hätten, die sie während sie ihnen helfen nicht anstecken sollen.
Wenig sinnvoll hingegen, so Weigeldt, sei der Einsatz von PCR-Tests zu rein bürokratischen oder statistischen Zwecken. "Wenn junge Leute typische Symptome haben [...], einen Schnelltest positiv haben, dann frage ich mich, wozu sollten die noch einen PCR-Test machen, der bringt keine neuen Erkenntnisse."
Entsprechend müsse auch ein Schnelltest ausreichen, um den Genesenen-Status zu erlangen, betonte Weigeldt. Wer krank sei, solle zuhause bleiben. "Wenn man sich dann anguckt, welche Schlangen vor Testzentren stehen oder gestanden haben, dann kann man sich auch vorstellen, dass alleine das schon aus epidemiologischer und immunologischer Sicht keine besonders gute Aktion ist."
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