Do 18.03.2021 | 07:25 | Interviews Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst, sagte am Donnerstag im Inforadio vom rbb, Kinder und Jugendliche hätten unter der Corona-Pandemie sehr zu leiden. Damit die Folgen nicht dauerhaft ihr Leben begleiten, müssten die Prioritäten klar auf Bildung gesetzt werden. "Gerade für die kleineren Kinder ist der Schulbesuch wichtig, einige wissen gar nicht mehr, was eine Schule ist, haben die mühsamen ersten Schritte beim Lesen, Schreiben und Rechnen verlernt, das ist eigentlich kaum zu ertragen und zu verantworten." Die SPD-Politikerin ist dagegen, sich bei Schulschließungen starr an Inzidenzwerten zu orientieren: "Wir haben immer klar gesagt, dass die starre Orientierung an einem Inzidenzwert nichts taugt, weil die Inzidenz, gerade in Regionen, wo wenig Menschen leben, sehr schnell hoch geht, wenn in zwei Altenheimen und einem Krankenhaus das Infektionsgeschehen sich häuft, ohne dass die Schule berührt ist. Deshalb muss man immer genau hingucken. Und wir haben die Schutzmaßnahmen (...) jetzt nochmal ergänzt um eine umfassende Teststrategie". Es sei aber unstreitig, dass die Kommunen handeln müssen, wenn die Inzidenzwerte in einem hohen dreistelligen Bereich sind, betonte die Brandenburger Bildungsministerin. Auf der ab heute stattfindenden KMK-Konferenz werde das Milliarden-Programm für besonders von der Pandemie betroffene Kinder eine große Rolle spielen: "Es wird sehr konkret an einem Programm gearbeitet, um zum Beispiel mit Ferienangeboten oder Nachhilfe die Kinder zu unterstützen, die im Distanzunterricht nicht so viel gelernt haben, wie sie es sonst getan hätten. (...) Aber ab dem nächsten Schuljahr brauchen wir eine nationale Kraftanstrengung, um die Defizite bei den Kindern und Jugendlichen auszugleichen."
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