Loading...
23. November 2016 / Camilla Busa / (02 28) 77 30 00
Presseamt der Stadt Bonn
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn macht zum 25. November auf nicht ausreichende Schutzplätze für von Gewalt betroffene Frauen aufmerksam
BN - Seit 1981 ist der 25. November ein internationaler Gedenktag und auch bis heute noch notwendig. Darauf weist die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn hin.
Um auf das Thema Gewalt gegen Frauen vor Ort aufmerksam zu machen, richtet der Arbeitskreis Opferschutz Bonn/Rhein-Sieg am Freitag, 25. November, ab 10 Uhr einen Informationsstand in der Bonner Remigiusstraße ein.Hier werdenauch Taschen mit Informationsmaterial zum Modell Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten (ASS) verteilt. Zusätzlich werden zu diesem Projekt von November bis Februar Einblender in Bussen und Bahnen der Stadtwerke Bonn gezeigt und Großflächenplakate im Bonner Stadtgebiet aufgehängt.
"Mit dieser breit angelegten Kampagne und den vielen verschiedenen Informationswegen möchten wir das Modell vor allem bei möglichen Betroffenen von Sexualstraftaten noch mehr bekannt machen", so Katja Schülke, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, die Mitglied im Arbeitskreis Opferschutz ist.
Auch im Rhein-Sieg-Kreis macht der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt - wie in jedem Jahr - in der Öffentlichkeit auf die Ziele seiner Arbeit aufmerksam. An neun Stellen im Rhein-Sieg-Kreis (Sankt Augustin, Bornheim, Bad Honnef, Wachtberg, Hennef, Königswinter, Troisdorf, Meckenheim, Siegburg) werden Taschen mit den Kontaktdaten der Beratungsstellen und der Frauenhäuser im Rhein-Sieg-Kreis verteilt.
Jede dritte Frau in Europa hat schon Gewalt erleben müssen
Geschlechtsspezifische Gewalt gehört auch in Deutschland zur Lebensrealität vieler Frauen. Dabei ist häusliche Gewalt die häufigste Ursache von Verletzungen bei Frauen und übertrifft damit sogar Verkehrsunfälle und Krebs. In Europa hat jede dritte Frau bereits körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt.
Auch in Bonn ist Gewalt gegen Frauen präsent. Im Jahr 2015 sind, nach der polizeilichen Kriminalstatistik, in Bonn 467 Frauen Opfer von Gewalttaten geworden. In 229 Fällen wurden diese von Menschen aus dem sozialen Nahbereich der Frauen ausgeübt.
Nach Auskunft von "Terre des femmes" sind Frauen mit Beeinträchtigungen oder in unsicheren Lebenssituationen besonders gefährdet. Für jede von ihnen muss es eine sichere Zuflucht geben – unabhängig von ihrem Einkommen, ihrem Aufenthaltsstatus, ihren Beeinträchtigungen oder ihren Sprachkenntnissen. Trotz dieser schwerwiegenden Zustände für gewaltbetroffene Frauen erreicht von den 16 Bundesländern keines die vom Europarat empfohlene Quote von einem Frauenhausplatz pro 7500 Einwohner, beschreibt "Terre des femmes".
Die Frauenhäuser in Bonn sind überbelegt
Auch bei den beiden Bonner Frauenhäusern müssen jährlich Schutz suchende Frauen wegen fehlender Plätze weiterverwiesen werden. 2015 musste das Frauenhaus des Vereins "Hilfe für Frauen in Not e.V." 256 Schutz suchende Frauen wegschicken; in den meisten Gründen wegen Überbelegung, z.T. auch wegen ungesichertem Aufenthaltsstatus. Das Frauenhaus von "Frauen helfen Frauen e.V." hat im selben Jahr 482 Frauen weiterverweisen müssen, auch hier in 96 Prozent der Fälle wegen Überbelegung.
In Deutschland gibt es knapp 400 Frauenhäuser und Zufluchtswohnungen für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder, doch eine pauschale bundesweite Finanzierung gibt es bisher nicht. Viele der Frauenhäuser sind zudem nicht barrierefrei, es fehlt an genügend spezialisiertem Personal oder schlicht und einfach an der Kostenübernahme. Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, erklärt "Terre des femmes" dies zum Jahresthema des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. Mit dem Titel "Tür auf!" fordert die Organisation eine sichere Zuflucht für alle von Gewalt betroffenen Frauen.
Kampagne zum Schutz gewaltbetroffener Flüchtlingsfrauen
Zur Verbesserung der Situation gewaltbetroffener Flüchtlingsfrauen in Deutschland haben Unicef und das Bundesfamilienministerium im Frühjahr 2016 eine Initiative zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Frauen in Flüchtlingsunterkünften gestartet. Die Initiative wird in enger Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden und weiteren Partnern umgesetzt. Die Partner der Initiative haben erstmals bundesweit einheitliche Mindeststandards zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Frauen in Flüchtlingsunterkünften entwickelt. Zu den umfassenden Schutzstandards gehört unter anderem, dass alle Einrichtungen Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt ergreifen und alle dort tätigen Menschen entsprechend sensibilisiert werden.
Impressum:
Herausgeber: Der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Presseamt, Stadthaus, Berliner Platz 2, 53111 Bonn
Telefon: Chef vom Dienst 0228/77 3000, Telefax: 0228/77 2468, E-Mail: presseamt@bonn.de
Internet: www.bonn.de | Medienservice: www.bonn.de/@medienportal | Stadt Bonn in Social Media: www.bonn.de/@socialmedia
Redaktion: Dr. Monika Hörig (verantwortlich) Pressedienst abbestellen: www.bonn.de/@abo-ib
Loading...
Loading...