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Newsletter vom 24.10.2019 | |
| Begegnung zweier Gesangs-Kulturen: Die Neuen Vocalsolisten konzertieren mit den Inuit-Throat-Sängerinnen Lisa-Louise und Winnie Ittukallak Der Blick ins Offene ist essentiell für den kanadischen Komponisten Gordon Williamson. Und so kreiste der seit langem in Deutschland lebende Komponist gedanklich einige Jahre um die Frage, ob es denn möglich sei, "für Inuit-Kehlkopfsänger*innen" zu komponieren"? Gestalt angenommen hat diese Idee schließlich in seiner Komposition Encounters, zu hören am 31. Oktober 2019 (20 Uhr) in der Reihe Südseite nachts im Theaterhaus Stuttgart. Komponiert hat Gordon Williamson fasziniert von der Tatsache, dass im Inuit-Throat-Gesang "einfache und komplexe Strukturen zu ausdrucksvollen Liedern verschmelzen". Mit Hilfe des Akkordeons, das in der Inuit-Kultur eine ähnliche Rolle spielt wie in der westlichen Volksmusik und auch in der zeitgenössischen Musik einen hohen Stellenwert einnimmt, hat Williamson die beiden Klangkulturen miteinander verknüpft und dabei für beide Klangwelten auch vollkommen neue Perspektiven entwickelt. Der Deutschen Erstaufführung von "Encounters" werden Kompositionen zur Seite gestellt, die musikalisch-archaische Klang-Phänomene mit dem feinsten Besteck der zeitgenössischen Kompositionstechnik untersucht haben, um ihnen so neue Nuancen zu entlocken: Never real, always true für Akkordeon solo von Charlotte Seither etwa ließ einen Kritiker schwärmen, in diesem Stück hörte man höchst eindrucksvoll "noch feinstes Röcheln in geheimnisvollen Tracheenlabyrinthen". Als raffiniert gewirktes Gegenstück hierzu ist Carola Bauckholts Werk Stroh programmiert. Mit scharf gestelltem innerem Ohr hat die Komponistin dafür "die Unterseite des Gesangs untersucht", das "vocal fry, den Strohbass, multiphonics, resonierende Taschenfalten, Luftklänge sowie gehauchte Akkorde". Davor ist Instinkt zu erleben, ebenfalls aus der Feder von Carola Bauckholt, die sich dafür vom Gesang von "Schlittenhunden, Polarfüchsen, Eistauchern, Wasserhühnern und Walen" inspirieren ließ. Seien Sie dabei an diesem Abend, an dem das Wort "Klang-Kultur" eindrucksvoll in vielen bekannten wie unbekannten Facetten durchdekliniert wird. Südseite nachts Karten Nur Abendkasse vor dem Konzertsaal P1. |
Ausführliche Informationen zu allen Konzerten der Neuen Vocalsolisten und sonstigen Terminen von Musik der Jahrhunderte finden Sie unter: www.mdjstuttgart.de Musik der Jahrhunderte wird gefördert von der Stadt Stuttgart und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Dies ist ein Service von Musik der Jahrhunderte. Sie haben den Newsletter mit der Mailadresse newsletter@newslettercollector.com abonniert. Wenn Sie das Abonnement kündigen wollen, klicken Sie bitte hier. |
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