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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 24.07.2023 | Tagsüber bedeckt und windig bei max. 28°C, abends leichte Gewitter möglich. | ||
+ Invalidenfriedhof wird zum Nazi-Wallfahrtsort + In fünf statt in zehn Wochen: In Mitte gibt's Parkausweise analog beantragt schneller als online + Kai Wegner will 14-Tage-Ziel für Bürgeramtstermine noch in diesem Jahr erreichen + |
von Lorenz Maroldt |
Guten Morgen, über diesen morgendlichen Gruß von unserem geschätzten, ehemaligen Checkpoint-Praktikanten Sönke Matschurek haben wir uns sehr gefreut. Er berichtet: „Ich bin gerade auf einer langen langen Fahrradreise von Berlin nach Tromsø (Norwegen). Vor etwas mehr als einem Monat bin ich mit meinem Lastenrad in Treptow losgeradelt, inzwischen bin ich nach etwas mehr als 2.500 Kilometern Fahrt kurz vor Bodø und setze dann mit der Fähre auf die Lofoten über. Den Checkpoint lese ich morgens immer zu meinem Haferbrei, bevor ich das Zelt abbaue und wieder aufsattle.“ | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
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Im Schatten der wilden Löwenjagd gingen in den vergangenen Tagen einige andere Tiersichtungen leider weitgehend unter – wir tragen sie Ihnen an dieser Stelle nach: Ein kleiner Fuchs flitzte am Donnerstagmorgen ins Auswärtige Amt und suchte zielgerichtet die Teeküche auf. Dort wurde er von einem Jäger eingefangen, fotografiert und im Tiergarten ausgesetzt. Oder war es vielleicht doch ein Puma? Ein junger Leguan schaute ebenfalls am Donnerstag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vorbei – auf einem Foto der Veterinäraufsicht sieht er allerdings eher aus wie ein Drache. Was kommt als nächstes? Ein Hai im Finanzministerium, der doch nur ein Hecht ist? Ein Krokodil im Bauministerium, das gerne Kekse frisst? Ein Elefant im Kanzleramt? Wir stellen jedenfalls fest: Trotz schlechter Umfragewerte ist die Bundesregierung offenbar tierisch beliebt. Unterdessen gelang im Dessauer Tierpark der Nasenbärin Nele die Flucht – und auch das am vergangenen Donnerstag! Nele könnte also inzwischen im Regierungsviertel angekommen sein – aussagekräftige Beweisbilder bitte an checkpoint@tagesspiegel.de. Aber achten Sie darauf, dass es sich wirkliche um eine Bärin handelt und nicht wieder um eine als Wildschwein verkleidete Ente. | |||
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Wir hatten in Berlin aber auch schon echte Löwinnen, die selbst bei näherer Betrachtung nicht zu Wildschweinen wurden – und zwar außerhalb von Tierpark, Zirkus und Zoo (heute verboten): 1992 berichtete Martina Miethig im Tagesspiegel und in der „Zeit“ über die kleine Elsa, die im Garten des Tierhändlers Gerd Becker in der Pankower Idastraße 23 lebte und bald 100 Kilogramm wog. Amtstierarzt Horst König befand damals: „Der Gesundheitszustand ist prächtig, sie hat sich gut entwickelt und ist ihrem Halter sehr zugetan.“ Auch Anwohner Thomas Graf war zufrieden: „Es ist schon was Besonderes, mit einer Löwin in einer Straße zu wohnen.“ Und Checkpoint-Leser Kurt Kreibohm erinnert sich an die Löwin Keka, die 1990 gleich bei ihm nebenan in die Zehlendorfer Schützallee zog – und dort ordentlich brüllte. Der Unternehmer Günter Kuck hatte Keka als Baby in einer Kiste aus dem Urlaub mitgebracht, den Umgang mit dem schnell wachsenden Raubtier traute er sich von Berufs wegen zu: Kuck war ein bekannter Berliner Baulöwe. In den „Berliner Schnuppen“ weiter unten enthüllt unsere Wildtierexpertin Naomi Fearn exklusiv für den Checkpoint die Identität des Wildschweins, das uns alle an der Schnauze herumgeführt hat. | |||
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Der Invalidenfriedhof mutiert zum offenen Wallfahrtsort für Rechtsextremisten – so wurde am vergangenen Donnerstag am Grab von Rudolf Schmundt eine Kerze in den Reichsfarben Schwarz-Weiß-Rot entzündet. Der fanatische Nationalsozialist und Antisemit war beim Attentat vom 20. Juli 1944 schwer verletzt worden, Adolf Hitler bangte vergeblich um seinen Infanterie-General: „Hoffentlich schafft es der Schmundt, der ist mir doch der unentbehrlichste von meinen Adjutanten und einer meiner liebsten Mitarbeiter.“ Eine Kerze brennt auch immer wieder mal an der anonymen Grabstelle des Kriegsverbrechers und Holocaust-Planers Reinhard Heydrich, zuweilen versammeln sich hier Neonazis in Kampfanzügen. Und für SA-Obergruppenführer Fritz Todt liegen an dessen Geburts- und Todestag Kränze aus. Die Zuständigkeit? Natürlich offen (wir sind ja in Berlin). Checkpoint-Analyse: Ein klarer Fall für die Müllabfuhr. | |||
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Nach dem alten DDR-Motto „Überholen, ohne einzuholen“ (Walter Ulbricht, Berlin, 1957) richtet der Senat jetzt auch seine Digitalstrategie aus: Angeblich reichten Eltern im vergangenen Jahr 77.000 Anträge auf Ausstellung einer Geburtsurkunde online ein – geboren wurden im selben Zeitraum allerdings nur 37.570 Kinder. Stolz verweist der Senat auch auf den Anteil digital gestellter Anträge für Anwohnerparkausweise – das sind 75 Prozent. Ok, aber wie lange müssen die Antragsteller dann noch auf ihre Vignette warten? Das hat der Checkpoint jetzt mal die Bezirksämter gefragt. Das Ergebnis: In der Regel zwischen vier bis fünf Tagen (Tempelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf) und maximal drei Wochen (Pankow). Einzige Ausnahme: Mitte. Hier beträgt die Bearbeitungsdauer für online gestellte Anträge zehn lange Wochen. Es gibt aber einen Trick: Altmodisch auf Papier eingereichte Analoganträge sind schon nach fünf Wochen zustellungsreif. Es kommentiert unser Gastautor Bill Gates: „Das Internet ist nur ein Hype.“ | |||
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Dazu passt auch folgende Mitteilung: Das „Ordnungsamt online“ (jährlich 300.000 Fälle) ist offline – wegen Wartungsarbeiten können Meldungen über Müllhaufen und aus dem Fenster geworfene Möbel bis zum 28. Juli nur telefonisch eingereicht werden. Vielleicht setzen Sie bei Ihren Nachbarn ja aber auch ein Müllmoratorium durch. | |||
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Unsere heutige Berlin-Frage an die KI „ChatGPT“: „In 3 lustigen Sätzen: Wie lang sind Kreuzberger Nächte?“ „Kreuzberger Nächte sind so lang, dass die Uhren vor lauter Verwirrung eine Pause einlegen und die Spätis ihr Sortiment erweitern – von Energy Drinks bis zu Matratzen! Die Sonne fragt sich verwundert, ob sie überhaupt noch aufgehen soll, während die Partygänger in den Straßen tanzen und sich fragen, wer eigentlich diese "Schlafenszeit" erfunden hat. Also, wenn Sie eine Kreuzberger Nacht erleben wollen, packen Sie Ihre Ausdauer und bequemsten Schuhe ein, denn sie wird legendär und unendlich lang!“ | |||
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