Juni 2016

Liebe Leserinnen und Leser,

die Briten machen Ernst: Sie haben sich für den Austritt aus der EU entschieden. Ob der 23. Juni 2016 ein schwarzer Tag für Europa war, wird in den Geschichtsbüchern entschieden. Für die Börse war es ganz bestimmt einer – was an den umgehend einsetzenden Aktienkursabstürzen abzulesen ist. Die Insel macht knapp ein Drittel der Marktkapitalisierung in der EU aus, der Finanzplatz Europa wird also künftig deutlich schrumpfen. Vor diesem Hintergrund sollten wir denn auch die Entscheidung der Deutschen Börse bewerten, an ihrem Zusammenschluss mit der LSE unabhängig vom Brexit-Votum weiter zu arbeiten.

Zum Ende der diesjährigen Hauptversammlungssaison haben wir diese Ausgabe unseres Newsletters dem Aufsichtsrat und dem Verhältnis zu den Aktionären gewidmet. Neue HV-Formate haben es schwer; nicht weil sich die klassische Präsenz-HV so großer Beliebtheit erfreut, sondern weil es bequem ist, an Bewährtem festzuhalten. Demgegenüber erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit alles, was dual auftritt: Sei es in der Ausbildung, der Mülltrennung oder bei der Unternehmensführung. Letztere profitiert vom Zusammenspiel zwischen Vorstand und Aufsichtsrat so sehr, dass der Aufsichtsrat bei Investoren immer mehr Gesprächsbedarf weckt. Wie soll ein Unternehmen damit umgehen? Diese und weitere spannende Themen haben wir wieder für Sie zusammengestellt.

Viel Spaß bei der Lektüre wünschen

Katharina Ariane Beyersdorfer und Svenja Liebig

Bei Fragen oder Anmerkungen freuen wir uns über Ihr Feedback an redaktion@investorrelations.de



Neues aus der IR-Welt
Der Zusammenschluss zwischen Deutscher Börse und LSE nimmt Formen an

In einem Scheme-Dokument erläutert die Deutsche Börse ihren Aktionären die Vorteile eines Zusammenschlusses mit der LSE. Der Ausgang des im Vereinigten Königreich abgehaltenen Referendums zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union ist keine Bedingung für den Zusammenschluss.
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Die vollständige Stellungnahme der Deutschen Börse zum Brexit finden Sie hier.

Eine Sisyphus-Aufgabe?

Die Entwicklung einer Aktienkultur in Deutschland gleicht einer Sisyphus-Aufgabe. Zu diesem Schluss gelangt man, wenn man sich die Hochs und Tiefs im Aktienengagement der Deutschen in den letzten Jahrzehnten ins Gedächtnis ruft: Kaum glaubt man, „der deutsche Anleger“ habe endlich die Vorzüge der Aktienanlage erkannt und sich für ein stärkeres Engagement in Aktien entschieden, lässt er sich vom nächsten Börseneinbruch verunsichern und die Aktienskeptiker behalten wieder recht.
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„Die Hauptversammlung ist in einer Sinnkrise“

Hauptversammlungen werden oftmals von der Verwaltung als zu lang, träge und lästig empfunden. Prof. Dr. Ulrich Seibert, Leiter des Referats Gesellschaftsrecht im Bundesministerium der Justiz, spricht im Interview über vertraute Rituale, an denen neue HV-Formate, für die die gesetzlichen Voraussetzungen schon längst bestehen, häufig scheitern.
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Kodexkonferenz 2016 - „Es gibt keinen Grund, das duale System mit Aufsichtsrat und Vorstand für überholt zu halten“

Das deutsche duale Governance-System hat sich gerade mit den Weiterentwicklungen der letzten Jahrzehnte bewährt. Die prinzipielle Trennung zwischen Exekutive und Aufsicht ist im Vergleich zu dem vor allem in der angelsächsischen Welt vorherrschenden monistischen System klarer. Zudem ist das System der deutschen Mitbestimmung in das duale System leichter zu integrieren.
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Sollte der Aufsichtsrat direkt mit Aktionären sprechen?

Seit einigen Jahren verstärken sich die Bemühungen von institutionellen Anlegern um direkten Kontakt zum Kontrollgremium. Emittenten haben zwei Möglichkeiten der Reaktion: Sie können das Zusammentreffen entweder blockieren oder gestalten. 
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Was IR von Corporate Communications lernen kann

Spätestens ab MDAX aufwärts zeigt sich ein Spannungsfeld von Investor Relations zu Corporate Communications, das häufig über die üblichen kleineren Animositäten zwischen Fachabteilungen und ihren untereinander gepflegten „Frotzeleien“ hinausgeht. Das überrascht auf den ersten Blick:  Sind doch beide Bereiche dafür verantwortlich, die Kommunikation und den Informationsfluss zu den Anspruchsgruppen des Unternehmens zu organisieren. Von daher müssten sie das gleiche Ziel verfolgen.
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Wie einer der größten Investmentfonds mit eigenen Fehlern umgeht

Das Image der Investment-Branche ist von hohen Chefgehältern und wenig Einflussmöglichkeiten für den Kleinsparer geprägt. Doch scheinen die regulatorischen Veränderungen und gerichtlichen Verfolgungen von Missmanagement der letzten Jahre Früchte zu tragen. Das IR Magazine beschreibt den Fall eines der größten US-amerikanischen Investmentfonds, der seinen Kunden einen Betrag in Höhe von gut einem Viertel seiner Assets under Managements gutschrieb, um sie für die Auswirkungen einer Fehlentscheidung zu kompensieren.
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Herausforderungen des digitalen Zeitalters im Reporting meistern

Die Digitalisierung spielt mit ihren neuen, disruptiven Technologien zunehmend eine immer stärkere Rolle in der Finanzkommunikation, besonders im Reporting. Wie Reporting im digitalen Zeitalter den Ton angeben kann soll auf der  ANNUAL REPORTS Konferenz 2016 „Kennzahlen und Klicks. Fakten und Follower“ der HGB (Hamburger Geschäftsberichte) geklärt werden.
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DIRK-Aktuell
Einladung zum DIRK-Sommerfest

Auch in diesem Jahr möchten wir die sommerlichen Temperaturen nutzen, um im Garten der DIRK-Geschäftsstelle unser traditionelles Sommerfest auszurichten. Am Donnerstag, den 14. Juli 2016 ab 18.00 Uhr erwartet Sie ein gemütliches Ambiente mit hessisch-rustikalem Buffet. Für Getränke ist natürlich gesorgt. Da sollte auch das Networking nicht zu kurz kommen! Bitte senden Sie Ihre Anmeldung bis zum 06. Juli 2016 an Ricarda Konold (praktikant@dirk.org). Die Teilnehmerzahl ist aus organisatorischen Gründen auf max. 100 Personen begrenzt.
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DIRK-Mitgliederversammlung

Wir freuen uns, im Namen von Tim Lange, Head of Investor Relations, vom 06. – 07. Oktober 2016 zur nächsten Mitgliederversammlung zur Evonik Industries AG in Essen einzuladen. Wir werden wieder spannende und aktuelle Themen rund um Investor Relations beleuchten. Informationen über die Anmeldemöglichkeiten, Hotelkontingente sowie das Programm werden wir zeitnah zur Verfügung stellen.
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IFRS für die Kapitalmarktkommunikation, 08. + 09.September 2016 in Eschborn

IFRS zu verstehen und die Abbildung von Transaktionen in der Bilanz, GuV- und Cash-Flow-Rechnung den Investoren und Analysten verständlich zu vermitteln, ist eine herausfordernde Aufgabe in der Kapitalmarktkommunikation. Deren Bewältigung möchten wir Ihnen mit diesem IFRS-Workshop erleichtern.
Ziel für die Teilnehmer ist es, IFRS grundlegend zu verstehen, anzuwenden und im Kapitalmarkt kommunizieren zu können.
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Storytelling, 29. + 30. September 2016 in Frankfurt am Main

Jeder Investor und jeder Analyst sucht nach der Equity-Story, der Kapitalmarkt-Geschichte der Wertentwicklung des Unternehmens. Die Vergangenheit steckt in der Bilanz. Diese gibt jedoch auch Auskunft über die Optionen eines Unternehmens in der Zukunft. Natürlich versteht der Kopf ein schlüssiges Zahlenwerk. Aber der Bauch will glauben können. Dafür braucht er Geschichten von den Erfolgendes Unternehmens und den Anstrengungen auf dem Weg dahin. Dafür braucht er die Geschichten hinter den Zahlen und über die Menschen im Unternehmen.
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Kapitalmarktrecht
FAQ zu Eigengeschäften von Führungskräften nach Art. 19 der Marktmissbrauchsverordnung (EU) Nr. 596/2014

Ein aktuelles FAQ der BaFin beleuchtet die Eigenschaften von Führungskräften nach Art. 19 der Marktmissbrauchsverordnung (MAR) (EU) Nr. 596/2014. Das Dokument gibt etwa Antworten zu Anwendungsbereich und Mitteilungsinhalt und -frist.  
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Rechtsprechung: OLG München zur Verfassungsmäßigkeit der Sperre eines Vorstandes nach Verurteilung wegen falscher Angaben

Es besteht kein schutzwürdiges Vertrauen darauf, dass eine bereits vor dem 1.11.2008 verwirklichte Straftat im Sinne des § 399 AktG die Amtsfähigkeit als Vorstand einer AG unberührt lässt. Wie bei den bereits zuvor erfassten Straftatbeständen der §§ 283 bis 283d StGB ist keine Vertrauensbasis vorhanden für eine ordnungsgemäße und entsprechend den Regeln des Wirtschaftslebens ausgerichtete Geschäftsführung.
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Rechtsprechung: BGH zur Verschwiegenheitspflicht von Aufsichtsratsmitgliedern

Einer Bank kann das Wissen ihres Prokuristen, das dieser als Mitglied des Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft erlangt hat und das dessen Verschwiegenheitspflicht gemäß § 116 Satz 1 i.V.m. § 93 Abs. 1 Satz 3 AktG unterliegt, nicht zugerechnet werden. Ein Mitglied eines Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft kann nicht im Vorhinein für einen bestimmten Themenbereich generell von der Schweigepflicht entbunden werden. Die Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft ist nicht befugt, über die Offenbarung vertraulicher Angaben und Geheimnisse zu befinden.
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DAX-Aufsichtsräte: Frauenquote erfüllt

Seit fünf Monaten gilt eine gesetzliche Frauenquote in den Aufsichtsräten deutscher Topkonzerne - und der Anteil von Managerinnen ist tatsächlich gestiegen. Bei den 30 Dax-Konzernen überschritt er erstmals 30 Prozent.
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Insider Manager
Immer auf der sicheren Seite

Gehen Sie mit dem INSIDER MANAGER auf Nummer sicher, wenn im Juli die europäische Marktmissbrauchsverordnung mit zahlreichen neuen Anforderungen in Kraft tritt.Mit dem INSIDER MANAGER können Sie Ihre Insiderlisten komfortabel und sicher führen, laufend aktualisieren sowie die Insider den einzelnen Projekten zuordnen. Die intuitive Online-Lösung enthält auch alle Formulare, um die Insider Ihres Unternehmens mittels personalisierten, automatisch generierten Anschreiben über ihre Pflichten aufzuklären.

Weitere Informationen finden Sie unter http://insidermanager.eqs.com/


Studien
In welcher Form und über welche Kanäle wünschen sich Aktionäre IR-Inhalte

Seit 2012 führ die Kommunikationsagentur PRNewswire umfassende Befragungen mit institutionellen Investoren durch. Die jetzt erschienene Neuauflage enthält auch die Meinungen von 15.000 Privataktionären. Die Ergebnisse liefern spannende Erkenntnisse über den Gebrauch der Website, die gewünschte Form des Geschäftsberichts und das Informationsverhalten mittels sozialer Medien. Die Studie ist ausschließlich in Papierform bestellbar.
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Zunahme von Aktionärsaktivismus erwartet

Laut aktueller Studie von Dealreporter, einen spezialisierten Nachrichten- und Analysedienst der Mergermarket Group, wird eine wachsende Bedeutung des Aktionärsaktivismus in Deutschland erwartet. Insbesondere die Aktivitäten, bei denen Kampagnen im Hintergrund und ohne Öffentlichkeit ablaufen, könnten in einigen Branchen künftig zu nehmen. Der Immobiliensektor gilt als heißes Angriffsziel.
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Studien - Vergütung von Aufsichtsräten in DAX, MDAX und ATX

Eine aktuelle Studie von Kienbaum zu den Vergütungen von Aufsichtsräten in DAX- und MDAX-Unternehmen zeigt, dass DAX-Aufsichtsratschefs im letzten Jahr im Schnitt 336.900 Euro und damit zwölf Prozent weniger als 2014 verdienten. Eine weitere Studie der hkp Group untersuchte die Aufsichtsratsvergütung in Österreich. Demnach  verdienen Aufsichtsratsvorsitzende im ATX im Schnitt mit 63.500 Euro im Jahr nur ein Drittel des Betrages, den ihre Kollegen im deutschen MDAX bekommen.
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Quartalsberichte in der Finanzkommunikation, Martin Steinbach, EY

Die Änderungen durch die EU-Richtlinie 2013/50/EU zu den Zwischenmitteilungen der Geschäftsführung bzw. Quartalsfinanzberichten für das erste und dritte Quartal haben sich im November 2015 auf nationaler Ebene niedergeschlagen. Auch die Börsenbetreiber haben dies zum Anlass genommen, ihre Regularien zu überdenken. Was ändert sich dadurch in der Finanzkommunikation?
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Personalia
NIRI Präsident und CEO Jim Cudahy tritt zurück

The National Investor Relations Institute (NIRI) gibt bekannt, dass Jim Cudahy von seinem Amt als Präsident und CEO zurückgetreten ist. Nach der erfolgreichen Implementierung des Investor Relations Charter (IRC) Zertifizierungsprogramms möchte er sich zukünftig anderen beruflichen Schwerpunkten widmen.

Lufthansa-Finanzvorstand Simone Menne wechselt zu Boehringer Ingelheim

Simone Menne (55) hat den Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG um eine vorzeitige Beendigung ihres Vorstandsvertrages zum 31. August 2016 gebeten, um eine Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung nutzen zu können. Als Mitglied des Vorstands und CFO der Lufthansa Group hat Simone Menne das Ressort Finanzen seit dem 1. Juli 2012 geführt. Mit Wirkung zum 1. September 2016 wird sie in die Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim berufe, um die Verantwortung für den Unternehmensbereich Finanzen zu übernehmen.

Christof Schab geht von Siemens zu Computershare

Seit 1. Mai 2016 verantwortet Christof Schwab als Director Business Development die Weiterentwicklung des Leistungsportfolios der Computershare Gruppe in Deutschland, von der Aktienregisterführung über Versammlungsservices bis hin zu Proxy-Solicitation-Maßnahmen und Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen. Schwab verfügt über 20 Jahre Managementerfahrung im Bereich Business Development und Corporate Finance. Bei der Siemens AG war er als Head of Equity Capital Market für die Entwicklung von Kapitalmaßnahmen, die Organisation von Hauptversammlungen und die Auflage von Mitarbeiteraktienprogrammen verantwortlich. 2013 hat er die Ausgliederung der Osram Licht AG aus dem Siemens-Konzern begleitet. 

Paul Vogel wird Head of Investor Relations bei Spotify

Mit der Bennenung von Paul Vogel als Head of Investor Relations befeuert Spotify Gerüchte über einen bevorstehenden Börsengang. Vogel begann seine Karriere 1995 als Analyst bei Morgan Stanley. Zuletzt leitete er den Bereich Internet und Medien Research bei Barclays. Er berichtet an den ehemaligen Netflix CFO Barry McCarthy, der im vergangenen Jahr das Amt des CFO bei Spotify antratt.

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Herausgeber:
DIRK – Deutscher Investor Relations Verband e.V.
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Tel.: 069/95909490 
Fax: 069/959094999 
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