Liebe Leserin, lieber Leser
Die Guten Dienste der Schweiz sind derzeit hoch im Kurs. In der Iran-Krise spielt unsere Diplomatie hinter den Kulissen eine bedeutende Rolle. Seit 1980 vertritt die neutrale Schweiz die Interessen der USA im Iran. Dieser Dialogkanal wurde in den letzten Monaten und Wochen immer wichtiger, je mehr sich die Krise zuspitzte. Dass es nach dem US-Raketenangriff auf den iranischen General Soleimani nicht zum Krieg kam, ist laut Beobachtern auch der Schweiz zu verdanken. Sie trug durch ihre Botengänge dazu bei, dass sich die USA und der Iran im Geheimen doch noch verständigen konnten. Jetzt könnten die Guten Dienste der Schweiz auch im Zusammenhang mit dem mutmasslichen Abschuss der ukrainischen Boeing in Teheran gefragt sein. Denn die Schweiz nimmt seit Juni 2019 die iranischen Interessen in Kanada wahr. Lesen Sie unsere Titelgeschichte «Zurück auf der Weltbühne der Diplomatie».
Diese Woche hat auf einer abgelegenen Strecke im Kanton Solothurn eine Premiere stattgefunden: Zum ersten Mal hat ein alter Zug mit einfacher Technik vollautomatisch eine Strecke zurückgelegt. Der Lokführer schaltete den Autopiloten ein und überwachte den Betrieb danach nur noch. Die Organisatoren des Pilotprojekts verstehen ihr Experiment als Weckruf für die Bahnbranche. Statt in futuristische Technologie zu investieren, die viel zu kompliziert sei, solle sie die bestehenden Möglichkeiten ausnutzen. Die Steuerung des Testzugs funktionierte mit nur drei Rechnern und einem GPS-Gerät. Der ehemalige SBB-Direktor Benedikt Weibel lobt das Projekt. Er wirft der Bahnbranche vor, die Prioritäten bei ihrer Zukunftsvision falsch zu setzen. Ich empfehle Ihnen unseren Schwerpunkt.
Der Mensch trifft täglich 20'000 Entscheidungen. Die meisten unbewusst. Doch wie treffen wir die wichtigen richtig? Von der Kunst, gute Entscheidungen zu treffen, hängt unsere Zufriedenheit ab. Wir haben führ Sie zehn Tipps dazu.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende mit spannender Lektüre,
Raffael Schuppisser