Daniel Pipes

Israel hat durch Trumps Plan nichts zu befürchten?

von Daniel Pipes
Israel HaYom
27. Mai 2018

http://de.danielpipes.org/18372/israel-hat-durch-trumps-plan-nichts-zu-befuerchten

Englischer Originaltext: Israel Has Nothing to Fear from Trump's Plan?
Übersetzung: H. Eiteneier

Jonathan S. Tobin

Jonathan S. Tobin, Chefredakteur des Jewish News Syndicate, argumentiert, dass Israels Premierminister Benjamin Netanyahu "keinen Grund zur Sorge hat!", was den erwarteten Trump-Plan geht, der "Palästina" mit Jerusalem als seiner Hauptstadt anerkennt, selbst wenn "die israelische Rechte" normalerweise "einen solchen Plan heftig ablehnt und möglicherweise eine Koalitionskriese auslösen könnte".

Warum diese fehlende Sorge? Weil "die Palästinenser zu jedem Friedensabkommen verlässlich 'Nein' sagen werden", was praktisch sicherstellt, dass "Trumps Friedensplan schon bei beim Eintreffen tot sein wird". Tobin zitiert es nicht, beschwört aber implizit Abbas Ebans Aphorismus, dass die Araber "niemals eine Gelegenheit verpassen eine Gelegenheit zu verpassen".

Noch markanter argumentiert er, dass Trumps voraussichtlicher Plan "keine messianische Suche nach Frieden ist", sondern "eine diplomatische Ablenkung, die sunnitisch-muslimischen Staaten wie den Saudis, Ägypten und Jordanien etwas Deckung geben kann, wenn sie sich den Vereinigten Staaten darin anschließen, ihrer wahren Priorität nachzugehen: die Zugewinne rückgängig zu machen, die der Iran unter Obama machte."

Mit anderen Worten: Tobin behauptet, Trumps "Friedensplan" geht von palästinensischer Ablehnung aus und läuft auf eine amerikanisch-israelische Vorspiegelung zur Erleichterung saudischer und anderer arabischer Kooperation mit dem jüdischen Staat hinauf.

Ich bewundere Tobin als Analytiker und stimmt mit ihm überein, dass Trumps endgültiges Ziel darin besteht eine israelisch-arabische Koalition gegen den Iran zu schmieden. Aber ich kann seinen Optimismus zu Israels Position nicht teilen; meine Interpretation dessen, was für den Staat noch kommt (wie ich es hier und hier in groben Zügen aufgezeigt habe), ist weit düsterer. Ich sehe (1) die palästinensische Autonomiebehörde ja sagen, um die Anerkennung Palästinas und Jerusalems durch die USA zu erhalten und (2) Trumps Suche nach einem "ultimativen Deal" zwischen Israel und den Palästinensern als absolut ernst und sehr ambitioniert.

Zum ersten Punkt: Selbstverständlich hat die PA unzählige Gelegenheiten verpasst, aber die heute düsteren Umstände (Iran und Syrien haben weit höhere Prioritäten als die PA, Gaza wird von der Hamas kontrolliert, Mahmud Abbas ist vielleicht todkrank, es gibt starke Beziehungen zwischen den USA und Israel) gleichen Yassir Arafats Krise vor 25 Jahren (die Sowjetunion zerfiel, Saddam Hussein wurde besiegt). So wie Arafat damals den scheinbar folgenschweren Schritt unternahm Israels Existenz zu akzeptieren, so werden Abbas oder sein Nachfolger in ihrem Moment der Krise die wahrscheinliche Forderung akzeptiert das palästinensische Recht auf Rückkehr in das, was heute Israel ist, zurückzukehren, aufzugeben.

Warum nicht? So wie Arafat sein Wort sofort brach, was die Anerkennung Israel betrifft (erinnern Sie sich an die endlosen Streitgespräche über die Änderung der PLO-Charta?), so wird der neue Führer sofort Rückzieher beim Rückkehrrecht machen. Mit anderen Worten: Die PA wird die Anerkennung Palästinas samt seiner Hauptstadt Palästina durch die Amerikaner gewinnen, dazu die Kontrolle über neues Territorium in Jerusalem und keinerlei Preis dafür bezahlen. Warum sollte die PA ein solch erstaunliches Angebot ablehnen?

Arafat (links) trickste Clinton aus, sein Nachfolger wird versuchen Trump zum Narren zu halten.

Zum zweiten Punkt, dass der ganze Plan eine Mogelpackung ist: Trump hat großes Interesse daran gezeigt einen palästinensisch-israelischen Deal zu erzielen, der sich seinen Vorgängern entzogen hat; es gibt keinen Beweis dafür zu glauben, dass er eine Scharade betreibt. Und woher kam die Idee, dass eine Finte bei einer palästinensisch-israelischen Lösung für die Saudis, Jordanier und Ägypter nützlich wäre? Unzählige Fehlschläge haben bisher nicht geholfen, warum also würde dieser die Antizionisten des Nahen Ostens besänftigen? Nein, dieser Plan hat nur dann einen Wert, wenn er erfolgreich ist.

Und es gibt null Chancen Erfolg zu haben, weil er wie alle Friedenspläne von der Annahme ausgeht, dass die Palästinenser, wenn sie nur genug Vorteile erhalten, bereit sein werden in Frieden mit Israel zu leben. Doch 25 Jahre Oslo-Vereinbarungen zeigen etwas anderes; eine große Mehrheit der Palästinenser, die ich auf konstante 80 Prozent schätze, wollen, dass der jüdische Staat sich auflöst und sind bereit einen hohen persönlichen Preis dafür zu bezahlen das zu erleben. Bis das palästinensische Hirngespinst dauerhaft zerschlagen ist, werden alle diplomatischen Bemühungen vergeblich sein. Es ist also an der Zeit alle "Friedenspläne" fallen zu lassen und stattdessen an einem israelischen Sieg, der Niederlage der Palästinenser zu arbeiten und dass beide Seiten sich aus dem schalen, destruktiven und tragischen Feindseligkeiten des vergangenen Jahrhunderts weg vorwärts bewegen.

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