, dass das Pendel irgendwann nach der Pandemie in die andere Richtung ausschlagen würde, war klar. Und so kämpfen die Hersteller passiver Bauelemente nun schon seit rund einem Jahr mit einer rückläufigen Auftragsentwicklung. Eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht, an eine schnelle Markterholung glaubt keiner so richtig. Und so läuft das alte Spiel: reduzierte Schichten, Kurzarbeit und dort, wo die Sozialsysteme das nicht hergeben, werden wieder Mitarbeiter entlassen. Mit den bekannten Folgen für den dann irgendwann wieder anstehenden Aufschwung. Für die Anwender heißt das, sie bekommen ihre Produkte seit geraumer Zeit fast wieder zu den gewohnten kurzen Lieferzeiten. Für Ware aus Fernost wird wieder mit Zeitfenstern von 12 bis 16 Wochen gearbeitet. Dass es nach wie vor Produkte gibt, für die das nicht gilt, bestätigt als Ausnahme die Regel. Die Rohmaterialpreise sind wieder gesunken, die Logistik- und Frachtkosten bewegen sich auch wieder auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie, der klassische Container für Hochseefracht ist wieder für 2000 Dollar oder weniger zu haben. Nur die Energiepreise verharren auf einem hohen Niveau. Neben der Schwäche der Consumer-Elektronik dürfte es derzeit vor allem die als Delle empfundene Nachfrageschwäche im Automobil- und Automotive-Bereich sein, die dazu führt, dass die Book-to-Bill-Ratio bei vielen Herstellern passiver Bauelemente seit Monaten unter 1 liegen dürfte. Hohe Inflationsraten, wirtschaftliche Unsicherheit, die Tatsache, dass in einer Flugentfernung von wenigen Stunden von Mitteleuropa inzwischen zwei Kriege toben, und die sich weiter zuspitzende geopolitische Lage animieren vor allem auch Privatpersonen aktuell nicht zu größeren Ausgaben. Ob sich das 2024 ändert, werden die nächsten Monate zeigen. Ihr Engelbert Hopf Chefreporter |