| Guten Morgen,
hoffentlich recht sanft schweben wir gemeinsam in dieses November-Wochenende, das mit dem Totensonntag einen stillen Feiertag bereithält. In Berlin sind dann per Verordnung fröhliche Veranstaltungen zwischen 4 und 21 Uhr verboten, kontrolliert wird das in der Theorie von den Ordnungsämtern. In der Praxis wird in den Clubs zwei bis drei Tage durchgefeiert, zahlreiche Märkte laden zu Glühwein und Bratwurst und auch die Programme von Philharmonie und Deutscher Oper sind am Sonntag gut gefüllt. Berlin bleibt laut.
Bevor wir zu lauten (und leisen) Ausflugstipps kommen und gemeinsam im Checkpoint-Wochenrätsel die vergangenen Tage Revue passieren lassen, zunächst zu der im wahrsten Sinne des Wortes unüberhörbaren neuen Kampagne der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Senator Christian Gaebler (SPD) persönlich weist uns via Radiospot freundlicherweise darauf hin, dass die Wohnungssuche in der Hauptstadt eine nervenzerfetzende Angelegenheit ist: „Als Stadtentwicklungssenator höre ich von vielen Menschen, die eine Wohnung suchen. Damit alle in Berlin ein Zuhause finden, brauchen wir Wohnungsbau. Bezahlbar, schnell und klimagerecht und in der ganzen Stadt.“ Stimmt!
Wir vom Team Checkpoint haben diese Erkenntnis zum Anlass genommen, zu fragen: Was ist eigentlich bezahlbarer Wohnraum? Was tut Berlin, um Wohnungen bezahlbar zu machen? Und hilft das viel beschworene „Bauen, bauen, bauen“ wirklich, oder braucht es mehr regulierende Maßnahmen, um den Markt in den Griff zu bekommen? Ob Sie in einer „bezahlbaren“ Wohnung leben und ob Berlin perspektivisch Zustände wie in London oder Paris herrschen drohen, das erfahren Sie in der aktuellen Folge des Checkpoint-Podcasts – überall, wo es Podcasts gibt und mit einem Klick hier.
Der Blick aus Berlin ging in dieser Woche nicht nur nach London oder Paris, sondern auch nach Dallas: Am 22. November 1963 wurde US-Präsident John F. Kennedy in der texanischen Stadt ermordet – nur fünf Monate vorher hatte er sich mit vier Worten tief in die Herzen der West-Berliner eingebrannt: „Ich bin ein Berliner!“ Schon am Abend seines Todes entstand die Idee, Kennedy mit der Umbenennung des Platzes vor dem Schöneberger Rathaus zu ehren – nur drei Tage später, heute vor genau 60 Jahren, war das Vorhaben umgesetzt, der „John-F.-Kennedy-Platz“ umgewidmet. Ja, Berlin konnte mal ganz fix sein – heute wäre das ein Ding der Unmöglichkeit: Zwischen Tod und Ehrung einer Person mit einer Straßen- und Platzbenennung müssen fünf Jahre liegen.
Die Geschichte zu Kennedys Besuch, Tod und Ehrung lesen Sie bei Kollegin Sigrid Kneist im Bezirksnewsletter für Tempelhof-Schöneberg – hier können Sie ihn (und die Newsletter für alle anderen Bezirke) abonnieren.
Und sonst? Ob schwerelos in warmem Wasser treiben (T+) oder sorgenlos die Nächte durchtanzen (T+) – in Berlin ist an diesem Wochenende wie immer alles möglich. Selbstverständlich auch Kunstgenuss: Kollege Thomas Wochnik empfiehlt für dieses Wochenende eine bunte musikalische Mischung: von einer akustischen Kiez-Erkundung über trashig-kauzigen US-Pop bis hin zu Jazz in Schöneweide – seine handverlesenen Tipps finden Sie wie gewohnt in Wochniks Wochenende (T+).
Zum Einstieg in Wochenende rätseln wir uns jetzt durch die Berlin-Woche. Das Lösungswort der letzten Woche war OLYMPIATRAUM. Vielen Dank fürs Mitmachen – und jetzt viel Spaß! | |