Italiens Schuldenplan sorgt für Unruhe an den Finanzmärkten Bei der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank auf Bali wird mit Sorge auf die italienische Finanzplanung und deren Auswirkungen auf die Europäische Währungsunion geblickt. Die hohe geplante Neuverschuldung Italiens könne sich einem heutigen Medienbericht zufolge negativ auf die Finanzmärkte auswirken; schon jetzt würden die Risikoaufschläge für italienische Schuldenpapiere steigen. IWF-Europa-Direktor Poul Thomsen mahnte mit Blick auf Italien: "Dies ist nicht die Zeit für Entspannung in der Haushaltspolitik." Auch Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), forderte die Euro-Länder in einer Mitteilung auf, ihre Haushaltspuffer wieder aufzubauen. Vor allem in Ländern mit hohen Staatsschulden sei dies wichtig. Das italienische Parlament hatte gestern wie erwartet den Weg für die umstrittenen Finanzziele der Regierung frei gemacht. Im nächsten Schritt muss der Plan von der EU-Kommission geprüft werden. Laut einem heutigen Medienbericht sei es möglich, dass der Etat eines EU-Mitglieds erstmals zurückgewiesen werde. Währenddessen warnte Bundesfinanzminister Olaf Scholz vor übertriebenen Sorgen und Belehrungen wegen der Finanzlage Italiens. Wenn man einen Rat geben wolle, laute der: "Seid vorsichtig mit dem, was ihr macht", sagte Scholz. Die Haushaltsplanung sei "kein Thema der Europäischen Union, sondern des Staates Italien". EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker warf Italien indessen Wortbruch vor. In einem heute veröffentlichten Interview mit einer französischen Zeitung hob Juncker in Bezug auf die Defizitziele des Landes hervor: "Frankreich hält sich an sein Wort, Italien nicht." |
Bericht: Chinas Exportstärke kann Streit mit den USA weiter anfachen Chinas Exporte sind trotz des Handelskriegs mit den USA im September stark gestiegen. In US-Dollar gerechnet, seien die Ausfuhren im Jahresvergleich um 14,5 Prozent gestiegen, hieß es in einer heutigen Mitteilung der Zollbehörde in Peking. Chinas Überschuss beim US-Geschäft erreichte im September einen Rekord von 34 Milliarden US-Dollar (29,4 Milliarden Euro), was die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften Medienberichten zufolge weiter anfachen könnte. US-Präsident Donald Trump hatte mehrfach die hohen Überschüsse Chinas im Handel mit den USA kritisiert. Er hatte China auch vorgeworfen, den Wert der heimischen Währung künstlich niedrig zu halten. Laut heutigen Insiderinformationen von "Bloomberg" hätten Experten des US-Finanzministeriums bei einer Untersuchung der Kursentwicklung des Yuan allerdings keine Hinweise auf eine Währungsmanipulation durch China gefunden. JPMorgan hält Kurs auf Rekordgewinn Die größte US-Bank JPMorgan hat im dritten Quartal einen Gewinn von 8,4 Milliarden US-Dollar (7,3 Milliarden Euro) und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor erzielt. Das teilte das Institut heute in New York mit. Damit habe JPMorgan Medienberichten zufolge auch die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten übertroffen. "Die amerikanische Wirtschaft und die Weltwirtschaft sind weiterhin stark, trotz zunehmender wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten", sagte Bankchef Jamie Dimon. Die Erträge legten um sieben Prozent auf 27,3 Milliarden Dollar (23,6 Milliarden Euro) zu. Dabei seien der Bank die gestiegenen Zinsen in den USA zugutegekommen. US-Großbank Citigroup steigert Gewinn kräftig Niedrigere Steuern und höhere Zinsen haben den Gewinn der US-Bank Citigroup im dritten Quartal kräftig steigen lassen. Der Überschuss legte im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar (4 Milliarden Euro) zu, wie das Geldhaus heute in New York mitteilte. Laut Medienberichten profitierte die Bank wie schon in den Vorquartalen stark von niedrigeren Abgaben; die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte die Unternehmenssteuern zu Jahresbeginn massiv gesenkt. Zudem seien geringere Ausgaben und die gestiegenen Zinsen in den USA der Bilanz zugutegekommen. Gewinn von Wells Fargo steigt um ein Drittel Die US-Bank Wells Fargo konnte ihren Gewinn im dritten Quartal auf 5,45 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) steigern. Das ist ein Zuwachs von 32 Prozent, berichteten Medien heute. Die Großbank mit Hauptsitz in San Francisco habe von einer höheren Zinsmarge und geringeren Kosten profitiert. Deutschland: Höchste Inflation seit Herbst 2011 Die Inflation in Deutschland hat das höchste Niveau seit fast sieben Jahren erreicht. Im September habe die Inflationsrate bei 2,3 Prozent gelegen, teilte das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mit. Das ist die höchste Rate seit November 2011. Im August waren die Verbraucherpreise im Jahresvergleich nur um 2,0 Prozent gestiegen. Medienberichten zufolge seien insbesondere die Preise für Energie und Lebensmittel gestiegen.
Politik zur Sicherung der Finanzstabilität vor der Bewährungsprobe? Inwiefern hat sich die Stabilität des Finanzsystems nach der Finanzkrise 2008 verbessert – und an welchen Stellen gibt es noch Nachholbedarf? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein heute veröffentlichter Blogbeitrag des Bankenverbandes. "Während die Banken dank der umfassenden Regulierungen nach menschlichem Ermessen im Durchschnitt für eine Krise gut gerüstet sein dürften, bestehen bezüglich der Handlungsfähigkeit der Notenbanken und der Finanzpolitik doch einige Zweifel", heißt es darin. Ob die derzeit wachsenden Risiken an den Finanzmärkten bereits zu einer ersten finanzpolitischen Bewährungsprobe werden könnten, lesen Sie hier: |
Finanzminister Scholz sorgt sich um Chinas Geldverleih Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat sich angesichts der hohen Schulden vieler Staaten insbesondere bei China besorgt gezeigt. "Unsere Vorstellung ist, dass sich möglichst viele Länder an die Regeln des sogenannten Pariser Clubs halten", sagte Scholz heute auf Bali. Besonders große Kreditgeber sollten sich um eine Mitgliedschaft bemühen, damit Entwicklungs- und Schwellenländer nicht in eine Überschuldungslage kommen, die nicht mehr zu bewältigen ist, fügte er mit Blick auf China hinzu. Die 22 Mitglieder des "Pariser Clubs" haben vergleichbare Kreditregeln und verhandeln miteinander immer wieder größere Schuldennachlässe. China ist bisher kein Mitglied und fühlt sich den Kredit- und Schuldenregeln des Clubs nicht verpflichtet. Bundesbank-Chef Weidmann sieht Börsenverluste gelassen Der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, hat die starken Verluste an den Börsen als Korrektur, nicht aber als Vorbote eines größeren Absturzes eingeordnet. Zum einen stünden die Ausschläge derzeit vor allem in Verbindung mit Kursbewegungen im Technologiesektor, sagte Weidmann heute auf Bali. Man müsse die Entwicklung zum anderen auch vor dem Hintergrund der Lage in den USA sehen, wo einige Kurse seit dem Frühjahr stark angestiegen waren. "All das veranlasst mich, das eher als Korrektur einzuordnen", so Weidmann. EZB-Mitglied Lautenschläger: Notenbank sollte Finanzstabilität im Blick haben Ohne ein stabiles Finanzsystem kann die Geldpolitik laut Sabine Lautenschläger die Inflation nur schwer unter Kontrolle halten. Lautenschläger, Mitglied im Führungsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB), sprach sich daher heute in Malta dafür aus, bei der Geldpolitik nicht nur die Sicherung stabiler Preise zu verfolgen. "Die EZB kann und sollte vor Gefahren für die Finanzstabilität nicht die Augen verschließen", sagte sie in einer Rede. |
Warnungen vor einer neuen #Finanzkrise sind übereilt. Gleichwohl sollten die Staaten die wirtschaftliche Lage nutzen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen Finanzkrisen zu stärken. Mehr im neuen Blogbeitrag aus der Reihe Wirtschaftspolitik aktuell http://go.bdb.de/dsr5D Sein Name steht hierzulande auf allen Geldscheinen – und für 51,2 Prozent der Deutschen ist der Chef der #EZB kein Unbekannter: Mario Draghi #Finanzwissen http://go.bdb.de/3Cogh |
Handy statt Portemonnaie beim Einkauf Immer häufiger können Kunden an der Ladenkasse ihr Handy zum Bezahlen nutzen. Der Bankenverband erklärt die Abläufe und gibt einen Überblick rund um das sichere Bezahlen mit dem Smartphone. Hier finden Sie das Faltblatt zum Download: |
Was die nächsten Tage wichtig wird |
Im Zuge der UEFA Nations League tritt die deutsche Fußballnationalmannschaft am Samstag in Amsterdam gegen die Niederlande an. – Am Sonntag endet die Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank auf Bali. – In Bayern findet am Sonntag die Landtagswahl statt. – Bis Montag muss Italien den Haushaltsplan für das kommende Jahr bei der EU-Kommission vorlegen. – Am Montag veröffentlicht die Bank of America ihre Quartalszahlen. – Johannes Beermann, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, nimmt am Finance & Law Talk zum Thema "Wie geht es weiter in der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion?" an der Frankfurt School of Finance & Management teil. |
Pendeln oder Homeoffice? Pendeln kann nervig sein, besonders wenn der Arbeitsweg länger als 40 Minuten dauert. Ab dieser Zeit sind laut einer Sonderauswertung zum "Glücksatlas 2018" drei Viertel der Menschen gestresst. Die Studie beschäftigt sich für das diesjährige Schwerpunktthema "Arbeit und Mobilität" mit den Zusammenhängen zwischen Arbeitsweg und Lebensglück. Arbeit im Homeoffice kann den Pendelstress verringern. Die Mehrheit der Befragten, die zumindest ab und zu von zuhause arbeiten, schätzt die entspannte Atmosphäre und das Gefühl von Produktivität dort. Warum trotzdem nur jeder vierte Erwerbstätige das Homeoffice nutzt, lesen Sie hier: |
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