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+ ITB aus Angst vor Corona-Verbreitung abgesagt + Raed Saleh bekommt Gegenwind aus der eigenen Partei + Wirtschaftssenatorin Ramona Pop im Interview +
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Tagesspiegel
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 29.02.2020 | Heute verregnet und windig bei 11°C, am Sonntag windig und verhangen bei 9°C.  
  + ITB aus Angst vor Corona-Verbreitung abgesagt + Raed Saleh bekommt Gegenwind aus der eigenen Partei + Wirtschaftssenatorin Ramona Pop im Interview +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,

und herzlich willkommen zum vielleicht letzten Schalttag vor dem Weltuntergang – aber keine Panik: Wir haben diesen Checkpoint nach allen Regeln der antivirologischen Kunst zwanzig Sekunden mit heißem Wasser und Kernseife durchgewaschen, abgetrocknet und desinfiziert – hier können Sie sich allenfalls an guter Laune anstecken (es sei denn, Sie haben auf Aktien gesetzt).

Einen 29. Februar gibt’s nur alle vier Jahre, immer im Jahr der Olympischen Sommerspiele – aber für die sieht’s diesmal gar nicht gut aus: Weltweit werden aus Angst vor einer weiteren Corona-Verbreitung Events abgesagt. Gestern Abend traf es auch die ITB – das Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf hatte eine irrwitzige Forderung gestellt: Jeder Besucher und jede Besucherin hätte belegen müssen, weder aus einem Risikogebiet zu stammen, noch Kontakt zu einer Person aus den Corona-Hotspots in China, Italien oder Südkorea gehabt zu haben. Wie soll das sichergestellt werden in einer Stadt, die es nicht einmal schafft, den Leuten bis zur Scheidung einen Hochzeitstermin anzubieten? Absurd

Damit entfällt leider auch eine Weltpremiere – am 5. März stand im Hub 27, Raum Beta 1 für 16 Uhr auf dem Programm: „Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup befragt Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt“ (kein Witz, kein Fehler!) – ich hätte im Gegenzug darum gebeten, den BER eröffnen zu dürfen. Obwohl der ja bis zum 31. Oktober sicher auch infiziert ist und schwer aus der Entrauchungsanlage hustend unter Quarantäne gestellt wird.

Hier noch drei Corona-Links (bitte nur mit Handschuhen und Atemschutzmaske öffnen):

1) So verändert das Virus Berlin

2) 45 Antworten auf die wichtigsten Fragen

3) Alle News in unserem Blog (ohne Inkubationszeit).

Und eine dringende Bitte der Feuerwehr: Im Verdachtsfall nicht die 112 wählen, sondern die Nummer der Gesundheitsverwaltung: 90282828. Oder Sie hören gleich auf den Rat von Dr. Angela Merkel – die Kanzlerin plädiert im Umgang mit Corona für Maß und Mitte.
 
     
 
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  Krönchen richten, weiterlaufen“ hatte Franziska Giffey ihrem Co-Vorsitzenden in spe Raed Saleh beim Checkpoint-Talk im Tipi empfohlen (CP v. 25.2.) – der war nach seinem demokratietheoretischen Unfall trotz Reputationstotalschaden gleich weiter zu Kurt Krömer gehumpelt, um sich dort auch noch den letzten verbliebenen Zahn ziehen zu lassen. Gestern besuchte das Kandidaten-Duo für die ersten gemeinsamen Fotos das Spandauer BMW-Werk, und hier reichte es für Saleh nicht mal für einen Platz als Beifahrer: Er lehnte nur an dem Motorrad, auf dem Giffey selbstbewusst im Sattel saß, den Lenker fest in der Hand.

Saleh braucht eher einen Helm als ein Krönchen – in der SPD brummt’s nach seinen jüngsten Ausflügen als politischer Bruchpilot wie im Motorblock einer 1200er. Die Kritik wird lauter – sogar im Kreisverband Neukölln, der Giffey und Saleh nominiert hatte. Und auch Saleh-Skeptiker Lars Rauchfuß legt nach – der SPD-Vorsitzende aus Tempelhof-Schöneberg sagte dem Checkpoint gestern Abend:

Politische Führungsverantwortung in einer Partei zu tragen bedeutet auch, die Stimmung der Mitglieder dieser Partei nicht zu ignorieren, sondern sie wahr- und ernst zu nehmen. Augen zu und durch ist keine Strategie, die die Partei akzeptieren kann.“

Aber wer auf Saleh zielt, trifft auch Giffey – das hält viele noch davor zurück, sich aus der Deckung zu wagen. Andere haben da weniger Hemmungen: Filigran wie ein Mähdrescher pflügte kurz vor Mitternacht Michael Müllers Dichter und Denker Robert Drewnicki durch die sozialdemokratische Landschaft – per Twitter kommentierte er den Spandauer Auftritt der Motorrad-Gang aus Sicht der Senatskanzlei so: „Ich bin wohl doch ein wenig altmodisch. Ich stelle mich für Parteiämter immer auf SPD-Versammlungen vor und nicht in Werkhallen. O tempora, o mores.“ Die abgeschlagene Müller-Mannschaft hält es im Abgang offenbar wie einst Rolf Rüssmann beim Auswärtsspiel: „Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt“ – und wir dürfen gespannt sein aufs Rückspiel.
 
     
 
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  Heute außerdem im Checkpoint für Abonnenten (u.a.):

+ Al-Quds-Tag: Dregger attackiert Müller und Geisel wegen Antisemiten-Demo – „das ist beschämend“.

+ „Aber Sie würden schon wollen?“ Wirtschaftssenatorin Ramona Pop über ihre Ambitionen, eine Stadt ohne Autos – und warum sie nicht E-Scooter fährt.

+ Von DAU zum GAU: Dutzende Künstler wollten die Diktatur-Show nach Berlin holen, ohne den Begleitfilm zu kennen –  jetzt ging die sexistischen Gewaltfantasie bei der Berlinale unter.

+ „Deine Mutter wird dich nicht wiedererkennen!“: Rapper Fler droht dem Comedian Shahak Shapira per Sprachnachricht eine Gesichts-OP ohne Betäubung an.

+ War so warm der Winter: Zum Frühlingsbeginn melden die Meteorologen einen neuen Rekord.

+ Der Senat steht im ständigen Austausch mit Hertha BSC“, teilt der Senat mit – da wird einem ja so manches klar.

+ Posse um ein Plakat: Das Grundstück steht in Pankow, das Gerüst vor der Fassade in Mitte – und zuständig fühlt sich niemand.

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„Durchgecheckt“: Wirtschaftssenatorin Ramona Pop verriet dem Checkpoint, wie sie in der Stadt unterwegs ist und ob sie sich die Spitzenkandidatur für die nächste Wahl zutraut. Mehr lesen
 
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Mit dem Lastenrad in die Nachkriegsmoderne, wo Sie sich selbst verlieren können und andere Fluchtgeschichten. Mehr lesen
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