jetzt ist er also endgültig drauf, der Mietendeckel für Berliner Wohnungen. Der Sturmlauf der Entrüstung von Marktakteuren, Oppositionspolitikern, Juristen und Wissenschaftlern lässt nichts Gutes erahnen, wie das Experiment ausgehen wird. Richtig und gut findet es dagegen meine Kollegin Gerda Gericke, dass trotz allem Zinnober die Berliner Landesregierung den Mietendeckel gewagt hat. "Der Deckel taugt – und sei es nur als Schuss vor den Bug, der zeigt: So kann es nicht weitergehen."
Auch in Düsseldorf wird über einen Deckel nachgedacht. Den Deckel soll es aber nicht für Mietwohnungen geben, sondern Mietwohnungen sollen auf den Deckel kommen. Das Rheinland und das Ruhrgebiet wollen sich für die Austragung der Olympischen Spiele 2032 bewerben. Zur Unterbringung der Athleten könnten bis zu 5.000 Wohnungen über Bahngleisen entstehen. Bauen statt regulieren, das dürfte den Immobilienprofis schon eher gefallen. So verrückt das erst mal klingen mag: Die Idee eines olympischen Dorfs über den Düsseldorfer Bahngleisen hat durchaus Charme.
Als verrückt würde ich mittlerweile ja auch die Share-Deal-Diskussion bezeichnen. Ich habe mal im IZ-Archiv nachgeschaut: Seit 2015 sieht die Politik hier Handlungsbedarf. Doch auf eine Neuregelung haben sich die Volksvertreter bis heute nicht einigen können. Jetzt preschen die Grünen mit einem radikalen Reformvorschlag dazwischen – und setzen die Große Koalition unter Druck.
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