wie tickt ein Mensch, der keine Konfrontation mit Andersdenkenden scheut? Dem es nicht peinlich ist, öffentlich über seinen wirtschaftlichen Erfolg zu reden? Der ein mehrere Milliarden Euro schweres Auftragsbuch vor sich herschiebt und behauptet, dass kein Mitbewerber so glückliche Investoren habe wie sein Unternehmen?
Meine Kollegin Monika Leykam fragte also Christoph Gröner, Chef des Projektentwicklers CG Gruppe, ob er es nachvollziehen könne, warum ihn manche Immobilienprofis als größenwahnsinnig bezeichnen. Seine Antwort: "Das ,größen-' sollten wir streichen." Es ist also nur konsequent, dass die Titelgeschichte über Gröner die Überschrift "Wahnsinn als Erfolgsrezept" trägt.
Mit der Selbst- und der Fremdwahrnehmung ist das immer so eine Sache. Meistens divergieren sie, selten stimmen sie überein. Auch dem CG-Chef scheint die Konvergenz zwischen Eigen- und Fremdbild nicht ganz zu gelingen. Während ihn Geschäftspartner als einen "selbstverliebten" und "narzisstischen" Unternehmer mit "diktatorischem Verhandlungsstil und brutalen Umgangsformen" beschreiben, sagt er über sich selbst: "Ich suche nicht die harte Konfrontation".
Neid, Kritik, Missgunst, Hass, Lob und Anerkennung - das Spektrum an Emotionen, die Christoph Gröner bei seinen Mitmenschen hervorruft, ist - sagen wir mal - äußerst vielschichtig. Dabei hält er nach Meinung von Monika Leykam seiner Zunft lediglich den Spiegel vors Gesicht. Vielleicht erkennen sich ja manche von Ihnen wieder. |