Das Ahrtal war einst für viele Auswärtige ein Anziehungsort. Dort wohnen, wo andere Urlaub machen. Seit dem Jahrhunderthochwasser ist es ein Ort voller Tragödien, Trauer und Verlust. Wegziehen oder bleiben? Irgendwann werden sich vor allem die Ortsansässigen dieser Frage stellen müssen, jetzt sind die meisten noch zu sehr mit Aufräumen beschäftigt. Der Wohnungsmarkt steht weitestgehend still, hat mein Kollege Florian Hartmüller für unsere Titelgeschichte herausgefunden.

Eine Maklerin erwartet Investoren, die auf günstige Preise für Eigenheime setzen. Und sicher gibt es Entwickler, die vor Ideen fürs Brachland sprühen. Doch, stopp! Es geht im Ahrtal nicht um den schnellen Euro oder das Durchdrücken von Modellprojekten. Es geht vor allem um Feingefühl. Darum, im Dialog mit den Menschen eine Umwelt zu schaffen, in der sie sich wieder sicher und wohl fühlen.

Feingefühl ist ohnehin gerade in der Branche eine gefragte Tugend. Etwa in der hitzigen Diskussion um bezahlbaren Wohnraum, die den Bundestagswahlkampf prägt. Wer aus Sicht der Berliner beim Wahlkampf ums Abgeordnetenhaus am meisten Feingefühl bewiesen hat, wird sich am 26. September zeigen. Die Immobilienverbände haben schon eine eigene Meinung.

Feingefühl sagt man ja vor allem Frauen nach. Beweisen Sie, dass auch die männerdominierte Immobilienbranche damit punkten kann!