ein Großteil des Lebens scheint derzeit von einer Wertediskussion geprägt. Was zählt mehr? Die Freiheit des Einzelnen, der durch eine Vielzahl von Maßnahmen eingeschränkt ist? Der Schutz des Lebens vor allem bestimmter Risikogruppen? Das Interesse der gesamten Gesellschaft an einer funktionierenden Wirtschaft, ohne die sozial Schwache besonders gefährdet sind? Eine allgemein gültige Antwort gibt es nicht. Einer Sache einen Wert geben, ein Preisschild dran hängen: Das gehört in der Immobilienwirtschaft eigentlich zum Alltag. Doch selbst hier läuft momentan nichts wie gewöhnlich. Denn ohne Käufe und Verkäufe lässt sich auch der Wert von Objekten und Projekten nicht mehr beziffern, wie Monika Leykam in der aktuellen Titelgeschichte feststellt: "Die Immobilienwerte sind eingefroren". Bewerter Birger Ehrenberg ordnet das im Interview aus dem Blickwinkel seiner Zunft ein. Er ruft dazu auf, Ruhe zu bewahren: "Abwertungen kann ich noch nicht erkennen". Wert und Werte - ein einziger Buchstabe verändert den Grundklang dieses Begriffs und formt nicht einfach nur einen Plural. Wertschätzung für eine Sache oder jemanden ist etwas, das sich aus beidem ergibt. Beim Handelsblatt mangelt es daran anscheinend mit Blick auf Immobiliennachrichten und -geschichten: Ende des Sommers geht der für Immobilien zuständige Redakteur Matthias Streit. Das ist schade. Denn die Immobilienbranche ist es wert, über sie zu berichten. Ihnen wiederum liefert hoffentlich unsere Berichterstattung einen Mehrwert. |