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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 28.04.2022 | Herrliches Frühlingswetter bei bis zu 18°C. | ||
+ Berlin bekommt kaum Gas über „Jamal“-Pipeline + Die DGB-Jugend will Giffey-Rede am 1. Mai verhindern + Eine Air-Berlin-Maschine ist weiter im Einsatz + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, auch am 64. Kriegstag schauen wir zunächst auf die Ereignisse der vergangenen Stunden: +++ UN-Generalsekretär António Guterres trifft nach seinem Moskau-Besuch heute in Kiew Präsident Selenskyj und Außenminister Kuleba. +++ In Cherson haben die russischen Besatzer eine Protestkundgebung mit Tränengas und Blendgranaten aufgelöst. +++ Koalition und Union wollen heute im Bundestag die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine beschließen. Im Tagesspiegel-Newsblog informieren wir Sie fortlaufend über die Geschehnisse rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. | |||||
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Vom Stopp der russischen Gaslieferung an Polen und Bulgarien ist auch Deutschland betroffen – die „Jamal“-Pipeline führt über die Oder-Stadt Lebus weiter westwärts. Und was ist mit Berlin? Wirtschaftssenator Stephan Schwarz sagt: Das hat keine Relevanz – unser Gas kommt hauptsächlich über Nord-Stream-1. Gegencheck bei der Netzgesellschaft: Stimmt, Jamal füllt in erster Linie das westdeutsche Gasnetz, und auch das nur zu einem Bruchteil. Außerdem sind hier Unterbrechungen normal: Wegen „technischer Probleme“ kommt bereits mal wieder seit zwei Wochen kein einziger Kubikmeter Gas an. Wie wir unsere Energieabhängigkeit von Russland abbauen, Kilowattstunde für Kilowattstunde, erklärt hier in einem 4:30-Video sehr verständlich Wirtschaftsminister Robert Habeck – seine Kernbotschaft: Ein Erdöl-Stopp wäre schon zu verkraften (außer in Berlin-Brb), ein Gasembargo noch nicht. | |||||
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Vor genau einem Jahr ermordete eine Pflegerin im Potsdamer Oberlinhaus vier Menschen: Lucille H. (42), Andreas K. (56), Martina W. (31) und Christian S. (35). Eine weitere Person überlebte nach einer Notoperation. Alle Opfer waren schwerstbehindert – und wehrlos. Die Täterin wurde zu 15 Jahren Haft und der Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik verurteilt, die Leiterin der Einrichtung musste gehen. Ist der Fall damit erledigt? „Nein!“, meint Raúl Krauthausen – so wie viele andere Fälle auch nicht. In einer Sprachnachricht an den Checkpoint-Podcast „Berliner & Pfannkuchen“ sagt der Behindertenrechtsaktivist: „In den Gerichtsverhandlungen ist klar geworden, dass es seit Jahren Missstände in dieser Einrichtung gibt, und es wird bis heute ein Deckmantel des Schweigens darüber gelegt.“ Mit einem Rechercheteam hat Krauthausen für das Projekt „Ableismus tötet“ deutschlandweit Gewalttaten an Menschen mit Behinderung in stationären Wohneinrichtungen untersucht – die Ergebnisse sind erschreckend (der detaillierte Bericht wird heute vorgestellt). | |||||
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Passend zum Thema haben wir in der aktuellen Ausgabe von „Berliner & Pfannkuchen“ für Sie auch noch einen kleinen Hörtest eingebaut. Also: Sagt Anke ganz am Ende zu mir wirklich „Bist Du bescheuert“, wie z.B. unser Kollege Alexander Fröhlich meint herausgehört zu haben? Oder sagt sie, eher zu sich, „Ist das bescheuert“? Ein kleiner, feiner, aber nicht ganz unbedeutender Unterschied, würde ich mal sagen! | |||||
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Am Freitag nimmt uns Ann-Kathrin wieder die Mikrofon-Hoheit ab (gestern hatte sie wohl etwas Besseres vor, Jörg Thadeusz weiß angeblich Bescheid) – das Thema: der 1. Mai. Und dafür möchten wir gerne von Ihnen wissen, was Sie mit diesem Datum verbindet (oder eben auch nicht). Welche Bedeutung hat der Tag noch? Gehen Sie demonstrieren oder flanieren – oder ärgern Sie sich nur, dass diesmal der 1. Mai auf einen Sonntag fällt? Schicken Sie uns gerne eine kurze Sprachnachricht (z.B. per WhatsApp) an die Nummer 0172 99 39 576. | |||||
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Übrigens: Die DGB-Jugend will die angekündigte Rede der Regierenden Bürgermeisterin (Motto: „Dit könnte jehn“) am Brandenburger Tor verhindern: „Giffey muss ausgeladen werden, wenn der 1. Mai als Tag der Arbeiter*innen nicht zur Farce verkommen soll“ – falls nicht, so die Drohung, gibt es Proteste gegen den Auftritt. | |||||
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Und Apropos Flanieren: Die gleichnamige autofreie „Meile“ aka Friedrichstraße wird demnächst auch für Fahrräder gesperrt (Q: Morgenpost) – lesen Sie im nächsten April: Friedrichstraße jetzt auch für Fußgänger gesperrt. Und da wir gerade beim Experimentieren sind, hier die Frage für Berlinkenner: Was haben Bürgeramtstermine und Parkplätze gemeinsam? Richtig: Es gibt meistens keine – und wenn man doch einen findet, dann nur nach langer, quälender Suche. Grüne und SPD in Kreuzberg haben jetzt im Graefekiez eine besonders elegante Lösung für das Problem gefunden: Sie schaffen sie hier einfach ab (also die Parkplätze, nicht die Bürgeramtstermine), für mindestens sechs Monate (also etwa so lange, wie die durchschnittliche Wartezeit… ach, lassen wir das). Tja, was würde wohl Anke dazu sagen? Ich tippe mal, sicher nicht „Ist das bescheuert“ (sie hat ja auch ein Lastenrad). Aber was meinen Sie? Und, falls sie sich mit der Idee anfreunden können (also nur Parkplätze für Carsharing und mit Behindertenausweis, Abstellmöglichkeiten für Privat-Pkw im nächsten Parkhaus zu 30 Euro/Monat): Welcher Kiez, welche Nachbarschaft wäre außerdem für so ein Modell geeignet? Und wo ginge das gar nicht)? Wir sind gespannt auf Ihre Antworten an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||||
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Falls Sie ein Fan von Zeitreisen sind, haben wir einen heißen Tipp: Am BER wurde eine Maschine in original Air-Berlin-Lackierung gespottet (hier zu sehen) – oder gibt es etwa Flugzeug-Zombies? Wir haben natürlich gleich mal bei unserem Lieblingsflughafen nachgefragt, ob wir aus Versehen wieder in einem Jahr vor der Air-Berlin-Insolvenz 2017 gelandet sind – und der BER vielleicht noch gar nicht eröffnet ist… … aber siehe da: „Vom Flughafen können wir Ihnen die Beobachtung übermitteln, dass das Flugzeug regelmäßig im Flugbetrieb eingesetzt wird.“ Oha! Und weiter: „Auch die Fluggasttreppen auf dem Foto sind ein Hinweis auf den Einsatz des Flugzeugs.“ Irre! Wenn jetzt noch TXL wieder… aber nein, das führt zu weit. Die sehr bodenständige Aufklärung: Die Maschine gehört seit 2018 zur Stralsunder Airline Sundair, die es auch nicht umlackieren will (hier ein kurzes Startvideo vom BER). Nur auf die berühmten Air-Berlin-Schokoherzen müssen Flugnostalgiker auf dem Weg nach Burgas, Varna, Korfu, Heraklion, Kos, Rhodos, Fuerteventura, Hurghada oder Beirut leider verzichten. | |||||
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Nachtrag zur Meldung „Berlins Nahverkehrspreise über dem Bundesdurchschnitt“ (CP v. 25.4.) – Ruben Joachim, persönlicher Referent der Verkehrsstaatssekretärin, schreibt: „Im Checkpoint vergleicht Lorenz Maroldt Äpfel mit Birnen – man muss schon auch auf die Leistung schauen, nicht nur auf den Preis“ (hier im Detail). Offen bleibt allerdings, ob Berlin Apfel ist oder Birne, wo Paris mit 1,90 (AB-Bereich) im Obstregal einsortiert wird – und warum die Fahrradmitnahme in Berlin extra kostet, in Apfel- oder Birnenhausen aber nicht. Es kommentiert Ex-SPD-Staatssekretär Martin Matz: „Bei allem Hin- und Herrechnen bleibt, dass häufiges Fahren kürzerer Strecken in Berlin teurer ist, während das verfügbare Einkommen in Hamburg, Frankfurt/Main und München höher ist.“ | |||||
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