Liebe Leserinnen und Leser,
 

die Zeit läuft ab. Laut Stephen Hawking, dem 2018 verstorbenen Astrophysiker und Bestsellerautor, haben wir noch gut hundert Jahre. Schaut man sich die aktuellen Debatten zu weltweiten Pandemien oder zu den Folgen des Klimawandels an, so könnte man meinen, es sind weit weniger. Untergangspropheten jedenfalls sind sich weitestgehend einig: „Klimawandel, mögliche Asteroideneinschläge, Bevölkerungswachstum oder Pandemien gefährden unsere Spezies. Aussichten, die nichts Gutes verheißen“, schreibt die Wissenschaftsjournalistin Felicitas Mokler heute auf cicero.de. Anlass ihres Textes ist indes nicht die aktuelle Berichterstattung über Corona oder die Jahrhundertflut in Mitteleuropa, es geht Mokler eher um die kleinen Fluchten, die sich Milliardäre wie Jeff Bezos oder Elon Musk aus diesem irdischen Jammertal ersonnen haben. Denn bevor wir alle untergehen, wollen diese Herren lieber mal in die Luft gehen. Und zwar ganz weit nach oben.

 

Heute war Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Reihe. Für gut zehn Minuten ist Amerikas oberster Paketbote mit seinem Raumschiff „New Shepard“ im All unterwegs gewesen. Für viele Visionäre erst der Anfang: Wir stehen vor einem „New Space Age“, ist sich Cicero-Autorin Mokler sicher, die in ihrem Text davon berichtet, wie sich die Menschheit Stück für Stück auf den Weg zu den Sternen begibt. Indes: Ganz so neu, das weiß auch Mokler, ist dieser Traum nicht. „In der Spätantike, um 200 nach Christus, ließ der griechisch-syrische Satiriker Lukian in seinen ,Wahren Geschichten' Menschen auf dem Mond landen: Schiffsreisende wurden von einem tagelangen Sturm erfasst und bis zum Mond gewirbelt.“  

 

Kurz: Nichts Neues unter der Sonne; und auf der Sonne auch nicht. Diese schmerzliche Lektion mussten auch die USA in Afghanistan lernen. Denn wie einst die Sowjetunion auch strandete Washington in den vergangenen 20 Jahren im weiten Wüstensand. George Friedman, einer der weltweit angesehensten geopolitischen Analysten, untersucht in einem lesenswerten Artikel, wo die Fehler der US-Armee am Hindukusch lagen. Der vielleicht gravierendste: „Die Regierung Afghanistans, angeführt von Mullah Mohammed Omar, hatte es al-Qaida erlaubt, auf afghanischem Gebiet zu operieren. Deshalb, so dachten die USA, musste diese Regierung ausradiert und ersetzt werden. Für al-Qaida aber war Afghanistan lediglich ein bequemer Standort. Genauso gut könnten auch andere Gebiete zu diesem Zweck gewählt werden.“

 

Gut, dass cicero.de nicht auf Paschto oder Urdu erscheint. Sonst könnten die Terrornetzwerker von al-Qaida vielleicht den oben erwähnten Artikel von Felicitas Mokler lesen. Mit Mond und Mars hätten sie dann ein ganz neues Rückzugsgebiet. Beim Jupiter, wir haben Glück gehabt!

 

Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur

 
 
 
 
US-Strategie für Afghanistan
In 20 Jahren nichts gelernt
VON GEORGE FRIEDMAN
 
Nach den Terrorangriffen von 9/11 blieb den Vereinigten Staaten kaum eine andere Wahl als der Militäreinsatz in Afghanistan. Doch dann folgten Fehler auf Fehler. Der jetzige Rückzug vom Hindukusch ist mehr als nur ein verlorener Krieg. Er ist ein Zeichen von strategischer Unreife.
 
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Unterwegs im All
Das neue Weltraum-Zeitalter
VON FELICITAS MOKLER
 
Der nächste Milliardär hebt ab: Amazon-Gründer Jeff Bezos will heute einen Kurztrip ins Weltall unternehmen. Visionen und Simulationen eines Lebens auf Mond und Mars werden somit immer konkreter. Aber machen wir woanders dann alles besser?
 
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Bandenkriminalität in Schweden
Passanten werden Opfer von Schießereien
VON UTA WEISSE
 
Im Großraum Stockholm sind jüngst zwei spielende Kleinkinder angeschossen worden. Rivalisierende Gangs hatten sich bekriegt. Seit Jahren versucht die Regierung, die organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Mittlerweile wird die gescheiterte Integrationspolitik als eine der Ursachen betrachtet.
 
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Humboldt Forum im Selbstversuch
Eine abenteuerliche Reise zu den Humboldts
VON ELKE BUHR
 
Heute eröffnet das Humboldt Forum im wiederaufgebauten Berliner Schloss. Eine Familie hat sich aufgemacht, das neue Haus zu erkunden. Was dann folgte, waren viele Stunden Neugier und ein Tag voller Entdeckungen.
 
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Flutkatastrophe
Menschliches Versagen
VON ANTJE HILDEBRANDT
 
Bislang hat die Flutkatastrophe mehr als 160 Menschenleben gefordert. Dabei hatten Meteorologen schon Tage zuvor Alarm geschlagen. Trotzdem weist der Präsident des Bundesamtes für Katastrophenschutz, Armin Schuster, jede Verantwortung von sich. Zu Recht?
 
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Sicherheit von Corona-Impfstoffen
„Keine Häufung von Spätfolgen“
INTERVIEW MIT TORBEN SCHIFFNER
 
Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie die Corona-Impfung. Lassen sich bei einem Impfstoff, der in kürzester Zeit auf den Markt kam, Restrisiken ausschließen? Der Forscher Torben Schiffner über die Funktionsweise von mRNA-Impfstoffen und die Wahrscheinlichkeit von Impfschäden.
 
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Wenn man es ernst meint
 
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