nach mehr als zehn Jahren im Amt tritt Bundesbankpräsident Jens Weidmann zurück. Er selbst sagt, dass persönliche Gründe hinter der Entscheidung stünden. Doch es kann auch ein persönlicher Grund sein, wenn man als Mahner nicht ausreichend Gehör findet. Der Ökonom Bernd Lucke sieht im Abgang Weidmanns eine Gefahr für die Stabilität unserer Währung. Die SPD-Fraktion hat Bärbel Bas als Präsidentin des 20. Deutschen Bundestags nominiert. Doch das Amt des Bundestagspräsidenten taugt nicht für Symbol- und schon gar nicht für Proporzpolitik, schreibt Ralf Hanselle. Vielleicht gehen die Parlamentarier also noch einmal in sich. Es wäre nicht das erste Mal, dass erst in einer Kampfabstimmung entschieden worden wäre. Die Autorin Jasmina Kuhnke hat öffentlichkeitswirksam ihre Lesung auf der Frankfurter Buchmesse abgesagt. Der Grund: Dort gastiert dieses Jahr auch der Jungeuropa-Verlag, der politisch rechts außen zu verordnen ist. Nun mehren sich die Boykottaufrufe aus Teilen der linken Autorenszene und ihres Gefolges. So wird Kuhnkes Ermessensentscheidung zum Vehikel für die nächste Portion Gratismut, kommentiert Ben Krischke. Die Entlassung des Bild-Chefredakteurs erhitzt weiterhin die Gemüter. Julian Reichelt wird vorgeworfen, seine Position gegenüber Kolleginnen sexuell ausgenutzt zu haben. Ist es unmoralisch, wenn in Redaktionen herumgeschlafen wird und Frauen deswegen Vor- oder Nachteile haben, wenn sie also als sexuelle Objekte markiert werden? Ja, findet unsere Kolumnistin Sophie Dannenberg. Aber: Der Mann ist nicht immer der Täter. Oft ist der Täter vielmehr unsere Sozialisation. Was, müssen wir fragen, führt dazu, dass eine Frau ja sagt und nein denkt? In Moskau hat soeben eine internationale Konferenz zur Zukunft Afghanistans stattgefunden. Die Staaten, die dort fast zwei Jahrzehnte den Übergang in eine moderne liberale Gesellschaft gestalten wollten, waren dort allerdings nicht vertreten. Die USA blieben fern, die EU war nicht eingeladen. Die Konferenz spiegelte insofern auch die geopolitischen Verschiebungen der vergangenen Jahrzehnte, analysiert Thomas Jäger. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |