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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

05. Januar 2022

Liebe Frau Do,

gelegentlich machen Begriffe plötzlich Karriere, die bis dahin nur Fachleute benutzen. Vor knapp zwei Jahren war das mit der Pandemie so, die inzwischen längst zum aktiven Wortschatz von uns allen gehört. Jetzt wird völlig selbstverständlich von Taxonomie gesprochen, die der Duden als „Einordnung in ein bestimmtes System“ definiert. Aktuell gemeint ist die EU-Klassifizierung von Wirtschaftstätigkeiten in Bezug auf Nachhaltigkeit. Und weil es 27 Mitgliedsstaaten sind, müsste doch eigentlich schon am Begriff klar werden, dass es unterschiedliche europäische Wege zum Klimaschutz gibt. Frankreich beurteilt die Atomkraft anders, als Deutschland es inzwischen tut, und aus europäischer Sicht ist das doch legitim. Wenn die EU also von einer grünen Energie spricht, muss deswegen Deutschland noch lange nicht neue Meiler bauen oder die Laufzeiten der letzten drei verbliebenen verlängern. Wer den Klimawandel aufhalten will, sollte tunlichst nicht nur national denken. Dass die Atomkraft ohne Endlager keine dauerhafte Alternative sein kann, versteht sich allerdings auch von selbst.  

Heute wichtig:

Corona: Aber jetzt erstmal zu besagter Pandemie. Ende der Woche beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen. Wichtige Grundlage sind die Empfehlungen des Expertenrats, der gestern tagte. Neue Kontaktbeschränkungen halten die Fachleute wohl nicht für erforderlich. Sorgen bereitet die Gastronomie. Tim Braune und Jan Drebes wissen mehr. Das NRW-Schulministerium erklärte zudem, wie es sich den Schulstart am kommenden Montag vorstellt.

Kinderimpfungen: Die Kinderärzte in Deutschland sehen derzeit eine hohe Nachfrage nach Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige. Bisher sind 8,5 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe geimpft worden.

Kirche: Das neue Jahr hat noch gar nicht richtig begonnen, da muss sich die katholische Kirche mit neuen Vorwürfen auseinandersetzen. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. soll in seiner Zeit als Erzbischof von München im Umgang mit Missbrauchstaten Pflichtverletzungen begangen haben. Das geht aus einem kircheninternen Dekret hervor, aus dem die Wochenzeitung „Die Zeit“ zitiert. Lothar Schröder erklärt die Zusammenhänge.

Meinung am Morgen:

Energie: Eingangs habe ich die Taxonomie-Debatte erwähnt, in der es um die Atomkraft geht. Innenpolitisch relevanter ist aber wohl, dass die EU auch Gaskraftwerke als grün klassifizieren will. Fossile Energie zu verbrennen, soll nachhaltig sein? Warum das kein Widerspruch ist, schildert Antje Höning in ihrem Leitartikel.

Robert Habeck: Dazu passend empfehle ich Ihnen eine Analyse von Jana Wolf, in der es um die Herausforderungen für den grünen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck geht. Er selbst spricht von seiner neuen Aufgabe als „etwas Großem“, vom „Staat, den ich repräsentiere“, und davon, dass es jetzt um eine „entscheidende Phase in der Geschichte dieses Landes“ gehe.

Impfpflicht: Dass ich die allgemeine Impfpflicht – schon aus praktischen Gründen – skeptisch sehe, habe ich hier unlängst geschrieben. Unsere Kolumnistin Maria-Sibylla Lotter erhielt jetzt einen Aufruf, die Kirche möge sich gegen eine „gesetzlich erzwungene Impfung mit gentechnikbasierten Präparaten“ stellen. Warum hier aber keine theologische Frage berührt ist, sondern andere Disziplinen gefordert sind, argumentiert die Philosophie-Professorin schlüssig. 

So gesehen:

Theologisch erinnert der morgige Dreikönigstag an die drei Weisen Caspar, Melchior und Balthasar, die durch den Stern von Bethlehem zu Jesus geführt werden. Leider wird das traditionelle Sternsingen diesmal wieder von den Corona-Regeln bestimmt, wie Leonie Miß berichtet. Auch wenn also niemand bei Ihnen klingelt, könnten Sie für sich überlegen, welcher gemeinnützigen Einrichtung Sie etwas zukommen lassen könnten. „Geben ist seliger als nehmen“, wird Jesus in der Bibel zitiert, und das ist, unabhängig vom Glauben, ein guter Impuls für den Start in den Tag.

Herzlich,

Ihr

Moritz Döbler

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