Gold: Noch keine Entwarnung! ++ Der Handelsstreit setzt China unter Druck!
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Ihr Rendite-Report vom 28. November 2018


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Der Handelsstreit setzt China unter Druck!

Liebe Leser,


der Handelsstreit zwischen den USA und China könnte in dieser Woche in eine entscheidende Runde gehen: Am 1. Dezember treffen sich die Präsidenten der USA und Chinas, Donald Trump und Xi Jinping, persönlich in Buenos Aires.


Die Zusammenkunft findet im Rahmen des Gipfels der 20 größten Industrienationen statt. Das wird einmal mehr politisch ein spannendes Wochenende!

 

Manche politische Beobachter rechnen damit, dass die beiden mächtigsten Männer der Welt – Wladimir Putin mag mir verzeihen, dass ich ihn auf Platz 3 setze – eine Art "Waffenstillstand" schließen. Will heißen: Es wird ein Zeitrahmen vereinbart, in dem intensiv verhandelt wird und keine Seite fährt solange die Handelsschranken weiter hoch.

 

Peking muss das Gesicht wahren können

 

So eine Vereinbarung hat der US-Präsident auch mit der Europäischen Union getroffen. China hätte die Gelegenheit weitere Zugeständnisse zu machen und dabei trotzdem das Gesicht zu wahren.


Und Zugeständnisse sind nötig, denn man mag zu Donald Trump stehen wie man will, die Forderungen sind berechtigt: China bietet den Handelspartnern nicht die gleichen Bedingungen, von denen es selbst in den USA oder Europa profitiert.

 

Peking wird auch nichts anderes übrig bleiben, denn die USA sitzen handelspolitisch gesehen am längeren Hebel. Zudem hat sich die Konjunktur in China in diesem Jahr deutlich abgeschwächt. Der Handelsstreit ist dafür zwar keineswegs allein verantwortlich, aber er verschärft die Gefahr einer Abwärtsspirale.

 

Chinas Konjunktur schwächt sich ab

 

Nachrichtenagenturen wie Reuters und Bloomberg sahen sich bereits zu Hiobsbotschaften wie dieser veranlasst: „Chinas Wirtschaft im letzten Quartal nur um 6,5% gewachsen!“ Noch mieser lief die Konjunktur nur zu Zeiten der Finanzkrise im Jahr 2008.

 

Menschen lieben das Drama, Börsenberichterstatter machen da keine Ausnahme. Seit Jahrzehnten gab es mit den USA keinen derartigen Konflikt auf Handelsebene. Noch vor 20 Jahren hätte er auch keine Rolle gespielt, der Einfluss Chinas auf den Rest der Welt war nicht groß genug.

 

Inzwischen aber ist der Anteil Chinas am globalen Bruttoinlandsprodukt auf 18,2% gewachsen und liegt damit deutlich vor dem der zweitplatzierten USA mit 15,3%. Zur Information: Für Deutschland wird ein Anteil von 3,3% berechnet (Europäische Union insgesamt: 16,5%).

 

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Mitten in der Phase des eskalierenden Handelsstreits sinkt das Wachstum in China von 7,0 auf 6,5%. Dramatisch? Aus meiner Sicht ist es eher ermutigend, gar überraschend, dass der Einbruch nicht gravierender ausfällt.


Und natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass eine Wirtschaft immer langsamer wächst, je höher das Ausgangsniveau ist. Trotzdem: China hat große strukturelle Probleme.

 

Die Gefahrenherde

 

Langfristig sehe ich zwei wesentliche Faktoren, die für China zu einer großen Herausforderung werden:

 

1. Gerade erst hat Peking erneut die Geldpolitik gelockert, um die Kreditvergabe anzukurbeln und die negativen Folgen des Handelsstreits abzufedern. Eine typische Praxis in China, die dafür gesorgt hat, dass sich in den Bilanzen der großen Banken enorme Summen türmen, die in einer Krise kaum einzutreiben wären.

 

Peking konterkariert damit die eigene Politik der letzten Jahre, die darin bestand, die Kontrolle des Finanzsystems zu verbessern und die Auswüchse in der Kreditwirtschaft zu bekämpfen.

 

2. Zweifellos darf man in vielen chinesischen Metropolen von einer „Immobilienblase“ sprechen, inklusive massiver Privatverschuldung.

 

Schwierig, aber nicht aussichtslos

 

Den Gefahrenherden steht auf absehbare Zeit ein Wachstumspotential gegenüber, von denen die USA und Europa nur träumen können, wie die Grafik verdeutlicht. Der strategische Vorteil, dass Politik und Notenbank von einem Tisch aus gesteuert werden, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Jedenfalls solange das mit ökonomischen Sachverstand geschieht.

 

China hat ernste Probleme. Aus meiner Sicht ist der Markt aber auf Sicht dennoch einer der attraktivsten überhaupt. Zudem hat der Schanghai Composite Index, der die Kursentwicklung an der Börse in Schanghai gut widerspiegelt, seit Jahresbeginn 22% an Wert verloren:

 

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Auf einzelne chinesische Aktien zu setzen, erfordert aber nicht nur viel Know-how, auch die Risikokontrolle durch eine gute Streuung sollte nicht vernachlässigt werden. Im Zukunftsdepot unseres Premium-Anlagemagazins "Rendite-Spezialisten" setzen wir z.B. mit mehreren Positionen auf den chinesischen Aktienmarkt.

 

MSCI Emerging Markets: Viel "China" im Index

 

Eine gute Streuung wird auch durch ein Investment in börsennotierte Indexfonds (ETFs) ermöglicht. Dafür bietet sich z.B. der Schwellenländer-Aktienindex MSCI Emerging Markets an.


Wer in einen ETF auf diesen Index investiert, der bekommt "viel China" geboten, insgesamt beträgt der Anteil chinesischer Aktien an diesem Index 30 Prozent.

 

MSCI Emerging Markets Index: Die 10 Schwergewichte

 
Rang
Aktie (Land)
Branche
Gewicht im Index
1
Tencent (CHN)
Internet
4,1%
2
Taiwan Semiconductor (TWN)
Halbleiter
3,9%
3
Samsung (KOR)
Industrie
3,8%
4
Alibaba (CHN)
Internet
3,5%
5
Naspers (ZAF)
Medien
1,6%
6
China Construction Bank (CHN)
Banken
1,6%
7
China Mobile (CHN)
Mobilfunk
1,2%
8
Baidu (CHN)
Internet
1,1%
9
Vale (BRA)
Rohstoffe
1,0%
10
Ping An Insurance (CHN)
Versicherungen
1,0%

 


7 der 10 größten Werte im Index sind chinesische Unternehmen, darunter die Internetunternehmen Tencent, Alibaba und Baidu sowie die Finanzwerte China Construction Bank und Ping An Insurance.

 

MSCI China Index: Internetaktien dominieren

 

Ganz auf China setzt der MSCI China Index, in dem chinesische Aktien mit einer Notierung an Auslandsbörsen und in Hongkong enthalten sind.

 

MSCI China Index: Die 10 Schwergewichte

 
Rang
Aktie
Branche
Gewicht im Index
1
Tencent
Internet
13,7%
2
Alibaba
Internet
11,6%
3
China Construction Bank
Banken
5,4%
4
China Mobile
Mobilfunk
4,0%
5
Baidu
Internet
3,7%
6
Ping An Insurance
Versicherungen
3,5%
7
ICBC
Banken
3,3%
8
Bank of China
Banken
2,3%
9
CNOOC
Öl und Gas
2,2%
10
China Petroleum & Chem.
Öl und Gas
1,5%

 


Die größten Aktien im MSCI China Index sind Tencent und Alibaba. Auf die beiden Titel entfallen allein 25,3% der Gewichtung – im Juli waren es noch über 29%. Mit 152 Aktien umfasst der Index stattliche 85 Prozent des chinesischen Aktienmarktes.

 

Der MSCI China entwickelte sich wegen der starken Gewichtung der erfolgreichen Internetaktien in den letzten 5 Jahren besser als der MSCI Emerging Markets Index, allerdings hat sich die "Outperformance" wegen der starken Kurseinbrüche bei den Aktien von Alibaba und Co. in den letzten Wochen abgebaut:

 

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China ist inzwischen nicht nur die größte Volkswirtschaft, sondern besitzt auch einen der größten Aktienmärkte der Welt. Chinesische Aktien sollten wegen der guten Wachstumsperspektiven in keinem langfristig ausgerichteten Depot fehlen.

 

Allerdings sollten Sie eine solche Anlage nicht als kurzfristige Spekulation verstehen. Dass sich die USA und China im Handelsstreit einigen, ist keineswegs sicher. Wahrscheinlich wird sich dieser Konflikt noch lange hinziehen und immer wieder die Aktienkurse belasten. Es kann daher an Chinas Aktienmarkt kurz- und mittelfristig durchaus noch weiter nach unten gehen.

 

Der direkte Kauf von Einzelaktien ist aus meiner Sicht die beste Möglichkeit zu investieren, aber dann sollten Sie gut informiert sein und Ihr Investment in ein ausgewogenes und diversifiziertes Aktiendepot einbetten. Chinesische Aktien können trotz allem da nur eine Beimischung sein.

 

Der Kauf eines ETF auf einen Aktienindex ermöglicht dagegen per se eine Streuung. Aber welchen Index nehmen? Der MSCI China Index spiegelt den chinesischen Aktienmarkt gut wieder. Ein großer Nachteil ist aber die starke Klumpenbildung mit der hohen Gewichtung zweier Aktien, nämlich Tencent und Alibaba.

 

Aus meiner Sicht ist der MSCI Emerging Markets Index wegen der größeren Streuung und der geringeren Kursschwankungen ebenfalls gut geeignet, um von einem möglichen Aufholen des chinesischen Aktienmarktes und der Aktienmärkte der Schwellenländer insgesamt zu profitieren.

 
 
 


Gold: Noch keine Entwarnung

 

Historisch hatte der Goldpreis stets eine negative Korrelation zum US-Dollar – steigt also der Dollar im Wert zu anderen Währungen, mit der Kaufkraft hat diese Betrachtung nichts zu tun, dann fällt Gold - und umgekehrt.

 

Die Erklärung liegt auf der Hand: Da Rohstoffe, zu denen auch Edelmetalle wie Gold gehören, in US-Dollar gehandelt werden, muss man bei einem schwachen Dollar mehr Geld für die gleiche Menge Rohstoff ausgeben.

 

Ray Dalio erwartet Kurseinbruch des Dollars

 

Edelmetall-Fans wird es also freuen zu hören, dass Hedgefonds-Legende Ray Dalio im Podcast "Masters in Business" für Bloomberg ein wenig optimistisches Bild von der aktuellen wirtschaftlichen und weltpolitischen Lage zeichnet.


Eine seiner Erkenntnisse lautet nämlich, dass der US-Dollar seinen besonderen Status als globale Reservewährung einbüßen wird.

 

Bereits früher hatte er die Sorge geäußert, dass sich die großen ausländischen Investoren aufgrund der zunehmenden Haushaltsdefizite der USA - und der infolgedessen immer weiter steigenden Staatsverschuldung - eines Tages von den US-Märkten zurückziehen würden. Der Dollar könnte ihm zufolge dann leicht 30% seines Wertes verlieren.

 

Was wiederum den Goldpreis beflügeln würde, ein neuer Bullenmarkt wäre dann quasi unvermeidbar. Zu meinem großen Glück hat Dalio überhaupt keine zeitliche Einordnung für ein solches Szenario vorgenommen, weshalb ich auch nicht gezwungen werde, ihm zu widersprechen.

 

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Dass so eine Entwicklung „irgendwann“, wie es Dalio mehr oder weniger formuliert, eintritt, kann durchaus sein. Wer möchte schon langfristig irgendein Szenario ausschließen. Kurzfristig schließe ich eine Rallye im Goldmarkt nicht aus, erkennbare Anzeichen sind aber nicht auszumachen.

 

Sollte aber die amerikanische Notenbank FED bei ihrer nächsten Sitzung auch nur andeuten, die Zinsen weniger schnell als erwartet zu erhöhen, könnte dies die Edelmetalle beflügeln.


Mein Fazit

 

Charttechnisch gibt es unterhalb von 1.260 US-Dollar keine Entwarnung von meiner Seite. Im Gegenteil. Bei einem Rutsch unter 1.194 US-Dollar steht Gold zwei Etagen tiefer. Aus meiner Sicht wird dann ein Kursziel bei 1.125 US-Dollar aktiviert und dort muss noch nicht Schluss sein.



Video-Tipp


Chinas Boom – alles Lüge?

 

Chinas Wirtschaft wächst beispiellos, doch sind
die offiziellen Statistiken glaubwürdig?


Gerhard Heinrich von "Zukunfts-Märkte" mit einigen
Infos zum chinesischen Wachstum:

 

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Hier geht’s zum Video...





Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
Sitz: Würzburg – HRB 5416 · Gerichtsstand Würzburg


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