Ich hatte nicht nur die Gelegenheit, mich mit Kolleginnen und Kollegen der Finanzbranche auszutauschen, sondern durfte auch viele interessante und unterhaltsame Gespräche mit aktienlust Club-Mitgliedern führen, sowie Zuschauern und Lesern unseres aktienlust-Kanals, bzw. -Newsletters. Über die positive Resonanz auf meine Beiträge habe ich mich wahnsinnig gefreut – dafür danke ich Euch von ganzem Herzen! Von daher bin ich auch gar nicht traurig, dass ich in unserem diesjährigen Börsenspiel gemeinsam mit Katja Eckardt im „Team Frauenpower“ nur den zweiten Platz belegen konnte, während der erste Platz völlig verdient durch den letztjährigen Titelverteidiger Volker Schulz vom „Team Bernecker“ besetzt wurde. Denn dank Eures großen Zuspruchs fühlen sich Katja und ich ein wenig als die „Gewinnerinnen der Herzen“ 😊
Nicht nur während des Events, sondern bereits während der letzten Wochen wurde ich häufig auf Immobilienaktien und REITs angesprochen. Dabei diskutierten wir, ob man die aktuell vermeintlich niedrigen Aktienkurse nicht zum Einstieg oder Nachkauf nutzen sollte. Immerhin locken neben dem Steigerungspotential zu den ehemaligen Kurs-Höchstständen auch hohe Dividendenrenditen. Das Thema hatten wir schon einmal bei unserem traditionellen aktienlust Dreier-Zoom behandelt. Mein geschätzter Kollege Jens Will hatte dazu treffend drei „Tiefdruckgebiete“ umrissen, unter denen sich Immobilienwerte derzeit befinden. Zum einen verteuern hohe Zinsen Finanzierungen und notwendige Anschlussfinanzierungen. Zum anderen müssen Immobiliengesellschaften vermehrt Cash aufbauen, um ihre Schulden zu tilgen. Dies geschieht vorrangig über den Verkauf von Immobilien, was wiederum zu sinkenden Immobilienpreisen führt. Für das dritte Tiefdruckgebiet sorgt schließlich unser Wirtschaftsminister Robert Habeck, der ab 2024 für neue Heizungen vorschreibt, dass sie zu mindestens 65% aus erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Die Nachrichtenlage für Immobilienunternehmen ist also eher ungünstig und eine Aufhellung auf lange Zeit auch nicht in Sicht. Von daher war Jens´ Schlussfolgerung, mit einem Kauf oder Nachkauf abzuwarten, bis sich wirklich eine Trendwende abzeichnet. In der Zwischenzeit habe ich mich weiter mit Immobilienaktien beschäftigt, speziell mit den so genannten REITs. Folgendes habe ich recherchiert: Die Abkürzung REIT steht für Real Estate Investment Trust. Dabei handelt es sich grundsätzlich um einen Immobilienfonds, der Immobilien kauft, verwaltet, vermietet und verkauft. REITs gibt es in den USA bereits seit den 1960er Jahren, in Deutschland erst seit 2007. Wie Aktien werden sie an der Börse gehandelt, aber es gelten strengere Vorschriften, als für sonstige Immobilien-Aktiengesellschaften. So müssen zum Beispiel immer mindestens 45% an Eigenkapital gehalten werden und der Kauf und Verkauf von Immobilien innerhalb von kurzen Zeiträumen ist verboten. Eine weitere Besonderheit besteht in der Versteuerung: REITs unterliegen weder der Gewerbe- noch der Körperschaftssteuer. Gewinne werden lediglich über die Kapitalertragssteuer bei den jeweiligen Anlegern versteuert. Dafür müssen die Gesellschaften mindestens 90% ihrer Gewinne an die Anteilseigner ausschütten, was meist monatlich geschieht. Aufgrund dieser strengen Regelung ist es für die Unternehmen schwierig, Rücklagen zu bilden, in weiteres Wachstum zu investieren oder eine Schwächephase wie die jetzige, zu überstehen. In Deutschland gibt es vier börsengehandeltes REITs: Alstria Office (Hamburg) ist spezialisiert auf Büro- und Gewerbeimmobilien, Fair Value (Langen/Hessen) auf Gewerbeimmobilien, Hamborner (Duisburg) auf Gewerbeimmobilien und die Deutsche Konsum (Potsdam) auf den Lebensmittel-Einzelhandel. Praktisch allen REITs gemein ist die aktuell hohe Dividendenrendite von über 6 Prozent (mit Ausnahme von Alstria Office mit 1 Prozent) und ein „satter Kursverfall“ von bis zu zwei Dritteln vom ehemaligen Höchstkurs. Von daher ist die hohe Dividendenrendite kritisch zu beurteilen. Etwas verlockender sieht da die Lage in den USA aus. Hier gibt es über 200 börsennotierte REITs mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten. Zum Beispiel verleast die in Boston ansässige American Tower weltweit über 225.000 Sendemasten an Mobilfunkbetreiber, sowie Radio- und Fernsehsender. Prologis in San Franzisco hat sich auf die Vermietung moderner Lagerhäuser und Distributionscenter spezialisiert und ist in über 20 Ländern vertreten. Die kalifornische Public Storage hat sich ebenfalls auf die Vermietung von Lagerräumen fokussiert. Eine beeindruckende Umsatz-, Gewinn- und auch Kursentwicklung weist der Rechenzentrumbetreiber Equinix auf, der ebenfalls in Kalifornien ansässig ist. Das Unternehmen ist in 40 Ländern aktiv und bietet Colocation (Stellflächen) unter anderem für Netzbetreiber, sowie Internet und Cloud Service Provider an. Medical Properties aus Alabama investiert in Gesundheitseinrichtungen, wie zum Beispiel Rehakliniken und besitzt Immobilien in USA, Australien, Kolumbien und in Europa. Allerdings ist dieser US-REIT ein Beispiel dafür, wie Immobilien-Unternehmen aufgrund des deutlichen Zinsanstiegs im Aktienkurs regelrecht abschmieren können: Vom Höchstkurs ist das Unternehmen zwei Drittel entfernt! Von daher ist die verlockende Dividendenrendite von aktuell 14 Prozent eher kritisch zu bewerten. Mein Fazit: Grundsätzlich sind Aktien von Immobilien-Unternehmen, speziell von REITs, eine interessante Portfolio-Beimischung. Insbesondere dann, wenn man nicht direkt stolzer Besitzer einer Immobilie, sprich von „Betongold“ ist. Ein Blick in Richtung USA scheint dabei reizvoller zu sein. Allerdings stimme ich Jens Will zu und würde bei den vielen vermeintlich „gefallenen Engeln“ mit dem Einstieg oder Nachkauf wenigstens noch solange warten, bis sich eine Trendwende abzeichnet. Schließlich ist die weitere Zinsentwicklung zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer zu prognostizieren und die Kurse, speziell von börsennotierten Immobilienunternehmen, in erster Linie genau von dieser Zinsentwicklung abhängig. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Eure Nicole Nicole Straub, Redaktion aktienlust
JinkoSolar, Allianz, JD, RWE, Beyond Meat, Mowi, Immobilienaktien - HOT or NOT? P.S.: Heute ist es endlich wieder soweit. In unserem freitäglichen 4er-Zoom mit Jens, Mick, Jürgen und mir wird es wieder so richtig spannend. JinkoSolar, Allianz, JD, RWE, Beyond Meat, Mowi, Immobilienaktien uvm. - HOT or NOT? Wenn ihr erfahren wollt, welche Aktien aktuell HOT sind und von was ihr lieber unbedingt die Finger lassen solltet, dann schaltet nachher ab 16 Uhr auf unserem YouTube-Kanal ein! Das solltet ihr auf keinen Fall verpassen.
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