UBS erzielt Gewinnplus – Investmentbanking bricht ein Die Schweizer Großbank UBS hat trotz niedriger Zinsen, eines Einbruchs im Investmentbanking und einer wachsenden Zurückhaltung reicher Privatkunden ihren Gewinn im zweiten Quartal 2019 gesteigert. Mit fast 1,4 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro) fiel der Überschuss rund 1 Prozent höher aus als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus heute in Zürich mitteilte. Dies sei der höchste Nettogewinn in einem zweiten Quartal seit dem Jahr 2010, sagte Bankchef Sergio Ermotti. Die erwarteten Zinssenkungen dürften den Zinsüberschuss im Gesamtjahr allerdings weiter beeinträchtigen. Die UBS-Spitze hofft aber, die Auswirkungen auf die Ergebnisse abmildern zu können. "Insgesamt bleiben unsere Ziele unverändert: Wir wollen mittelfristig nachhaltig und profitabel wachsen, in unsere Geschäftsbereiche investieren und zugleich unseren Aktionären attraktive Renditen bieten", erklärte Ermotti. Im Investmentbanking brach der bereinigte Vorsteuergewinn im zweiten Vierteljahr um 23 Prozent ein. Die Rückstellungen für Rechtsfälle sowie regulatorische Angelegenheiten lagen bei 2,5 Milliarden US-Dollar. Ende 2018 waren es noch 2,8 Milliarden. Geschäftsumbau beschert Santander Gewinnrückgang Die Übernahme der Krisenbank Banco Popular sowie der Geschäftsumbau im Heimatland und in Großbritannien haben dem spanischen Geldhaus Santander im zweiten Quartal 2019 einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das Nettoergebnis sackte von April bis Juni um 18 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro ab, wie Santander heute mitteilte. Ins Kontor schlugen Sonderkosten von 706 Millionen Euro, die für die Integration der 2017 geretteten Banco Popular anfielen. In Großbritannien brach der Gewinn unter anderem wegen einer höheren Risikovorsorge um 41 Prozent ein. In Lateinamerika, wo Santander rund die Hälfte seiner Erträge erwirtschaftet, seien die Geschäfte dagegen solide gelaufen, erklärte der Vorstand. Um Kosten zu senken, will die Bank unter anderem in Spanien 1.150 Filialen schließen und mehr als 3.700 Stellen abbauen. In Mexiko wollen sich die Spanier hingegen künftig noch stärker engagieren. Die Santander-Aktionäre stimmten heute auf der Hauptversammlung einer Kapitalerhöhung um 2,56 Milliarden Euro zu, um die Komplettübernahme der Mexiko-Sparte zu finanzieren. Internationaler Währungsfonds: Weltwirtschaft wächst langsamer Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat wegen des anhaltenden Handelskriegs zwischen den USA und China seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft leicht nach unten korrigiert. Das Plus in diesem Jahr wird nur noch bei 3,2 Prozent liegen, wie aus einer heute veröffentlichten aktualisierten Prognose des Fonds hervorgeht. Der IWF musste seine Vorhersage damit in diesem Jahr zum dritten Mal leicht senken. Im April hatte der Fonds noch ein Wachstum von 3,3 Prozent vorausgesagt. Für das kommende Jahr kürzt der IWF seine Vorhersage ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Die Prognose sei jedoch kaum haltbar, falls die gegenwärtigen Handelskonflikte anhielten, hieß es. 2018 hatte die Weltwirtschaft um 3,6 Prozent zugelegt. EZB: Banken strafften Kreditstandards im zweiten Quartal Unternehmen in der Eurozone sind einer Umfrage unter Banken zufolge im Frühjahr etwas schwieriger an Kredite gelangt. Geldhäuser verschärften im zweiten Quartal ihre Standards für Firmendarlehen, wie die heute veröffentlichte vierteljährliche Erhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Kreditinstituten ergab. Sorgen um die Konjunkturaussichten und eine zunehmende Risikoscheu hätten dazu geführt, dass Geldhäuser ihre internen Richtlinien verschärften. Auch für Verbraucherdarlehen wurden die Vergabebedingungen strenger, während die Standards für private Immobiliendarlehen weitgehend gleich blieben. Für das dritte Quartal werden unveränderte Standards für Firmendarlehen und Immobilienkredite erwartet. Bei Verbraucherdarlehen wird wieder mit einer Lockerung der Richtlinien gerechnet. In Deutschland verschärften die Institute laut Bundesbank zum zweiten Mal in Folge ihre Vergabestandards für Firmenkredite. Vor allem Darlehen an große Unternehmen seien betroffen gewesen. Italiens Banken vor Rettung von Carige Die italienischen Banken haben den Weg für eine Rettung des Kriseninstituts Banca Carige freigemacht. Der von ihnen getragene Einlagensicherungsfonds FITD gab heute grünes Licht, Carige-Anleihen im seinem Besitz im Volumen von 313 Millionen Euro in Aktien umzuwandeln. Der insgesamt 900 Millionen Euro schwere Rettungsplan sieht laut FITD-Direktor Giuseppe Boccuzzi eine Kapitalerhöhung im Umfang von 700 Millionen Euro vor. Auch eine Wandelanleihe im Volumen von 200 Millionen Euro soll ausgegeben werden. Umfrage: Mehrheit der deutschen Verbraucher sieht Libra kritisch Die geplante Digitalwährung von Facebook stößt in der deutschen Bevölkerung auf starke Vorbehalte. Einer heute veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge sehen 71 Prozent der Bürger das Projekt Libra skeptisch und lediglich 12 Prozent positiv. YouGov befragte Anfang Juli im Auftrag des Vereins "Finanzwende" 2.093 Erwachsene. Demnach haben 64 Prozent der Befragten Vertrauen in Zentralbanken als Herausgeber von Währungen, aber nur 4 Prozent in private Großunternehmen. Facebook wolle mit Libra seinen Einfluss ausbauen und auch an die Finanzdaten der Nutzer kommen, sagte Gerhard Schick aus dem Vorstand des Vereins "Finanzwende". Dies sei brandgefährlich. In einer Petition an die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) forderte der Verein ein Verbot von Facebooks Währung. Einmal eingeführt, ließe sich Libra kaum mehr stoppen. Gewinnmitnahmen an Chinas Technologiebörse Star Market Am zweiten Tag des Handels am chinesischen Star Market machen einige Anleger Kasse. 21 der 25 dort notierten Firmen rutschten heute ab, hielten sich aber deutlich über ihren jeweiligen Ausgabepreisen. Zum Debüt des Segments für wachstumsstarke chinesische Unternehmen aus Branchen wie Computerchips und Medizintechnik hatten die Werte im Schnitt um 140 Prozent zugelegt. "Das ist eine beträchtliche Spekulationsblase", warnte Fondsmanager Yuan Yuwei vom Hedgefonds Olympus. Die Kurse seien durch die Unternehmensentwicklung nicht gerechtfertigt. Zu den größten Verlierern zählte China Railway & Communications mit einem Kursminus von gut 18 Prozent. Gestern hatte die Aktie noch 110 Prozent zugelegt. |