Liebe Frau Do, ein Versprechen hat das liberale und demokratische Deutschland nach dem Wahnsinn des Dritten Reichs der Welt gegeben: Jüdisches Leben wird in diesem Land geschützt und bewahrt, und zwar mit allen staatlichen und gesellschaftlichen Kräften. Dass ein Deutscher mit palästinensischen Wurzeln in Bonn auf einen israelischen Wissenschaftler einschlägt, der eine Kippa trägt, ist unerträglich. Der schlimme Fauxpas der Polizei danach umso mehr. Die Bundesregierung will bundesweite Anlaufstellen für Antisemitismus-Vorfälle schaffen. Unser Kollege vom General-Anzeiger in Bonn, Philipp Königs, berichtet. 1964 analysierte der deutsche Pädagoge und Philosoph Georg Picht die „Bildungskatastrophe“ in diesem Land. 44 Jahre später rief Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bildungsrepublik aus. Mehr Lehrer, mehr Qualität, weniger Ideologien war das Versprechen. Und heute? Es liegt noch viel im Argen, nicht einmal den Unterrichtsausfall können wir richtig messen. Bildungsministerin Yvonne Gebauer will das nun ändern, wie sie Frank Vollmer und Kirsten Bialdiga im Interview gesagt hat. Beim Nato-Gipfel erlebten die Staatschefs einen Donald Trump in seiner besten Form. Herrisch, wütend, drohend, widersprüchlich. Und doch hat der US-amerikanische Präsident recht. Deutschland kann sich im Welthandel nicht als Profiteur der Globalisierung geben, aber in der internationalen Sicherheitspolitik andere die Arbeit machen lassen. In der Frage der Verteilung von finanziellen Lasten in der Nato hat Trump einen Punkt, sagt auch Wolfgang Schäuble. Markus Grabitz fasst den Tag in Brüssel zusammen. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |