Pflaster nutzen wir für gewöhnlich für den äußeren Gebrauch, nach einem Sturz oder dann, wenn man sich beim Kochen oder Werkeln in den Finger geschnitten hat. Forschende der Technischen Universität München haben jetzt ein Pflaster entwickelt, das bei Wunden im Körperinneren auf vielfältige Weise wirkt: Es beschleunigt die Heilung, weist Bakterien ab, hemmt Entzündungen, setzt gezielt Wirkstoffe frei und löst sich am Ende selbst auf.
Das multifunktionale Pflaster besteht aus sogenannten Mucinen, Biomolekülen, die natürlicherweise in Schleimhäuten vorkommen. Künftig könnte es bei Operationen eingesetzt werden, um Wunden im Körperinneren zu schützen oder auch sensible Oberflächen. Tests mit tierischen Gewebeproben hätten nach Angaben des Teams gezeigt, dass die Pflaster auf Knorpeln und feuchtem Gewebe wie etwa der Zunge gut haften. „Der dünne, flexible Film kann im trockenen Zustand mit der Pinzette angehoben und auf der Wunde platziert werden“, sagte Ceren Kimna, Erstautorin der Studie. Bei Kontakt mit feuchtem Gewebe werde die Unterseite gelartig und klebrig.So hafte der Film von selbst, ohne zusätzliche Fixierung, am Gewebe.
Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |