Hierzulande ist er bislang eher aus den botanischen Gärten bekannt. Der nur etwa Fingernagel große und ursprünglich von den Kleinen Antillen stammende Johnstones Pfeiffrosch ist aber ein erfolgreicher Einwanderer und hat sich bereits über die gesamte Karibik und weite Teile des Festlandes von Mittel- und Südamerika ausgebreitet.
Wie ein Team des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums jetzt nachgewiesen hat, besiedelt die Mini-Amphibie dabei nicht nur selbst fremde Regionen, sondern hat auch ein umfangreiches Mikrobiom im Gepäck. Unter anderem mittels Hautabstrichen und genetischer Analysen ermittelten die Forschenden Billionen von Bakterien, Viren, Archaeen und Pilzen im Darm und auf der Haut. Diese körpereigenen Ökosysteme würden ihnen helfen, Nährstoffe zu gewinnen, Krankheitserreger zu bekämpfen und ihr Immunsystem zu entwickeln.
Mit ihrer im Fachjournal „Microbial Ecology“ erschienenen Studie warnen die Autoren vor den noch unbekannten Einflüssen auf die neu besiedelten Areale. Hohe Anteile von Bakterien könnten sich zwischen Fröschen und Umwelt ausbreiten, so die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Sie plädieren dafür, dass der Verbreitung der Mikrobiota durch gebietsfremde Arten mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, um einer Ausbreitung von Krankheitserregern vorzubeugen.
Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |