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Liebe Leserinnen & Leser,
Freitag meldeten wir, dass Galeria im E-Commerce angreifen will. Am Wochenende habe ich die Probe aufs Exempel gemacht - und mal im Galeria-Onlineshop nach Geschirr der Marke Kahla gesucht, das hier in der Leipziger Galeria-Filiale eine große Aktionsfläche füllt. Doch im Galeria-Webshop findet die Marke kaum statt: Ein einziges Service von Kahla kann man nach Hause bestellen, zwei weitere werden als "erhältlich in ausgewählten Filialen" angezeigt, dabei hat zumindest die Leipziger Filiale eine viel größere Auswahl. Mal sehen, wann Galeria endlich die Online-Rakete zündet.
Ihnen eine schöne Woche, Ihr Florian Treiß
Zum zweiten Mal in Folge hat die Hochschule Luzern im Auftrag der Schweizerischen Post die Nachhaltigkeit im Schweizer Onlinehandel untersucht. Was hat sich im Hinblick auf Produkte, Verpackung und Versand im Vergleich zum Vorjahr am meisten verändert? Und auf welchen Kanälen wird über Nachhaltigkeitsaktivitäten kommuniziert?
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Das KaDeWe hat seinen mehrjährigen Umbau erfolgreich abgeschlossen und das Reopening Ende letzter Woche mit einer Party gefeiert. Stararchitekt Rem Koolhaas hat dem legendären Berliner Luxus-Kaufhaus einen neuen Flair verpasst. Neu ist u.a., dass die Verkaufsetagen nicht mehr nur nach den herkömmlichen Kategorien wie Männer- oder Frauenmode sortiert, sondern thematisch übereinander angeordnet sind. Wer mit Rem Koolhaas‘ Rolltreppe durchs Haus fährt, wandelt durch eine Art Shoppingturm, der dieser Designaussage treu bleibt, wie die "Welt" berichtet. Lesenswert rund ums KaDeWe-Reopening sind auch ein Artikel der "Süddeutschen" sowie ein Interview der "Berliner Zeitung" mit CEO André Maeder (Paywall).
Mega-Deal auf der Insel: Morrisons soll vom US-Finanzinvestor CD&R übernommen werden, der 7 Milliarden Pfund (fast 8,2 Milliarden Euro) für die britische Supermarktkette bezahlen will. Zuvor hatten CD&R sowie die zur Softbank gehörende Fortress Investment Group eine Bieterschlacht um Morrisons geführt, doch nun hat CD&R den Zuschlag bekommen. Durch den Deal kehrt auch der frühere Tesco-CEO Terry Leahy, heute Senior Adviser bei CD&R, in den britischen Lebensmittelhandel zurück. Morrisons ist die Nummer 4 unter den britischen Supermärkten hinter Tesco, Sainsbury's und Asda, liegt bei den Marktanteilen aber noch vor den deutschen Rivalen Aldi und Lidl, die in Großbritannien massiv expandieren.
Derweil hat der britische Online-Lebensmittelhändler Ocado sich über die Börse 500 Millionen Pfund 500 Millionen Pfund über eine Unternehmensanleihe geholt, um seine Schulden zu refinanzieren. Eigentlich waren nur 400 Millionen Pfund geplant, doch die höhere Summe deutet auf ein hohes Vertrauen der Anleger hin. Businessseitig hatte Ocado zuletzt allerdings Umsatzeinbußen durch einen weiteren Brand in einem seiner Logistikzentren zu verzeichnen, der Börsenkurs des Unternehmens sank zuletzt deutlich.
Die von Amazon geschluckte Bio-Supermarktkette Whole Foods hat in den vergangenen Jahren einen Lebensmittel-Lieferservice für Amazon-Prime-Mitglieder ohne Aufpreis angeboten, wenn die Bestellung mindestens 35 Dollar gekostet hat. Doch das ist nicht mehr refinanzierbar - und so kosten die Lieferungen ab Ende Oktober grundsätzlich 9,95 Dollar Aufschlag. Das Unternehmen rechtfertigt den Schritt damit, dass ansonsten die Preise für sämtliche Produkte erhöht werden müssten. Die Abholung von Click- & Collect-Bestellungen bleibt aber gratis und die Änderung betrifft auch nicht Amazons anderen Lebensmittel-Lieferservice Amazon Fresh.
Und wo wir gerade beim Lebensmittelhandel sind: Der US-Schnelllieferdienst GoPuff will in San Francisco einen Laden eröffnen, der ein Traum für Omnichannel-Fans werden soll. Demnach soll es in dem Laden digitale Kiosksysteme geben, über die Kund*innen ihre Bestellungen aufgeben und Online-Bestellungen abholen können, geht aus Unterlagen hervor, die GoPuff bei der Stadt eingereicht hat. Das Konzept erinnert dabei an eine Art modifizierten Dark Store, also eine Art kompaktes Warenlager, wie es auch Gorillas, Flink und Co. nutzen. Denn Kund*innen sollen sich die Waren nicht selbst aus den Regalen nehmen können, sondern das sollen GoPuff-Mitarbeiter*innen übernehmen und die Waren anschließend aushändigen.
Vielleicht haben Sie am Wochenende schon von diesem Treppenwitz der Geschichte gehört: Amorelie und Beate Uhse gehören bald zusammen. Dabei wurde der Erfolg des 2013 gegründeten Online-Sexshops zwischenzeitlich mitverantwortlich gemacht für die zweifache Insolvenz des lange Zeit angestaubten Erotikhandel-Urgesteins aus Flensburg. Doch die Fehde ist vorbei - und der TV-Konzern ProSiebenSat.1, seit 2015 Mehrheitseigner von Amorelie, verkauft seinen Erotik-Ableger an die niederländische EQOM-Gruppe, die 2019 bereits Beate Uhse aus der Insolvenz übernommen hatte. Gemeinsam sollen die Unternehmen nun den Markt für "Sexual Wellness" in Europa aufrollen. Amorelie vertreibt seine Eigenmarken heute auch über Handelspartner wie Rossmann.
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Das Business-Netzwerk LinkedIn wird als Werbeumfeld für Luxusmarken immer attraktiver: Schon rund 15 Prozent der Werbeumsätze entfallen dort auf Marken wie Mercedes-Benz, Cartier oder Louis Vuitton. Der Reiz für die Luxuslabels, auf LinkedIn zu werben? "LinkedIn-Mitglieder sind einkommensstark und haben die höchsten durchschnittlichen Haushaltseinkommen im Vergleich mit anderen Plattformen", sagt LinkedIn-Managerin Ann Lundberg.
"Handelsblatt"-Redakteur Florian Kolf provozierte neulich Deutschlands Filialisten in einem Kommentar mit der Aussage, dass eigene Apps schnell rausgeschmissenes Geld sein können, denn kaum ein Kunde wolle dutzende Apps verschiedener Händler nutzen. Das EHI dreht nun den Spiel um und hat 25 Händler befragt, welches die Hauptnutzungsmotive für Händler-Apps sind. Und ganz getreu der bekannten "Geiz ist geil"-Mentalität sehen sie Rabatte, Coupons, Gutscheine und Treuepunkte als Haupttreiber für die Nutzung ihrer Apps. Alle anderen Features sind zumindest bislang nachrangig, wie die Tabelle oben zeigt.
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