für die einen sind sie letzte Chance auf Arbeit, Strukturgeber im Alltag, für die Kunden ein wichtiger Anlaufpunkt, wenn das Geld hinten und vorne nicht reicht: Sozialkaufhäuser. Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation – die Not in der Stadt hat sich in den vergangenen Monat verschärft, sichtbar an Orten wie jenen, die meine Kolleginnen Bettina Blumenthal und Sandra Schäfer besucht haben (M+). Ausgerechnet in diesen Krisenzeiten droht hier der Kahlschlag. 800 Menschen würden ihren Job verlieren. Einhergehend mit den Fragen: Wer fängt die Leute auf, die auf dem Arbeitsmarkt sonst nicht mehr vermittelbar sind? Wo gehen die vielen Menschen hin, denen das Geld für Kleidung, Möbel oder ein bisschen Hausrat fehlt? Und wo geben diejenigen, die im Überfluss leben, ihre gebrauchten Möbel ab? Und, wenn auch zweitrangig, die Kaufhäuser sind nicht nur ein sozialer Ort, sondern auch ein Symbol für Nachhaltigkeit. +++ Der Aktienkurs stürzte steil ab wie eine Wand: Am Donnerstag war eine Aurubis-Aktie noch 76,28 Euro wert, gestern früh nur noch 64,76 Euro. Der Grund: Der Hamburger Kupferhersteller hatte bekannt gegeben, dass in seinen Lagern erneut wertvolle Metalle fehlen, diesmal gar im Wert von mindestens 100 Millionen Euro. Die MOPO erklärt, wie das überhaupt passieren kann (M+). +++ Mit dem geplanten Cannabis-Legalisierungsgesetz will die Bundesregierung den Konsum der Droge durch Erwachsene für legitim erklären. Allerdings muss dabei zu Schulen, Spielplätzen und Sportstätten ein Abstand von 200 Metern eingehalten werden. Im dicht besiedelten Eimsbüttel beispielsweise wäre das nur schwer möglich. Die Grünen-Bezirksfraktion schlägt daher „Cannabisgenussbootsfahrten“ auf der Alster vor (M+). +++ Eine andere Droge wird immer seltener konsumiert, jedenfalls bei jüngeren Menschen. Abstinenz liegt im Trend: Alkohol? Nein, danke! Auch Hamburgs Spirituosenhersteller und die Gastro-Branche reagieren. Die neu eröffnete „Collab Bar“ auf St. Pauli legt den Fokus auf alkoholfreie Getränke: Wie Bartenderin Chloé Merz dort trotzdem für Geschmack im Glas sorgt, hat sie meiner Kollegin Silvia Risch erklärt (M+). Ein kristallklares Wochenende, am besten mit der extradicken MOPO, wünscht Julian König chefredaktion@mopo.de |