Liebe Leserinnen und Leser,
 

manchmal schreitet der Fortschritt nur langsam voran. In der Regel liegt das dann an all den widrigen Umständen, die sich Trittbrettfahrern gleich an den Fortschritt angedockt haben. Manchmal aber ist auch der Fortschritt selbst einfach ungemein schwerfällig und träge. Das gilt zum Beispiel für jenen Progress, den der heute vor 200 Jahren geborene Priester Sebastian Kneipp einst in die Welt gebracht hat. Seine Erfindung des Wassertretens mag zwar manch einen Hypotoniker wieder schnell zurück in die Lebensspur gebracht haben, im Kern aber ist der Tritt in kaltem Wasser eher etwas für gebremste Gemüter. 
 

Das merkt man unter anderem uch daran, dass viele Zweige der Kneipp-Kuren – dazu zählt etwa auch das Wassertreten – mittlerweile immaterielles Weltkulturerbe sind, dass ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirkung aber weiterhin aussteht. Kneippen, das wusste schon der trittfeste Pfarrer höchstpersönlich, braucht eben seine Zeit. Und so schreitet die Welt bis heute Runde um Runde durchs Eiswasser, ohne zu wissen, ob dieser gestelzte Storchengang überhaupt irgendeine Wirkung hat.
 

Das ist bei der Corona-Impfung natürlich ganz anders. Die scheint sogar derart gut zu wirken, dass immer mehr Menschen einen Impftermin haben wollen, auch wenn sie noch gar nicht an der Reihe sind. Im Cicero-Interview berichtet der ehemalige Impfkoordinator des Landkreises Neuwied, Werner Böcking, über seine Erfahrungen mit Vordränglern.
 

Vordrängeln will sich dieser Tage in gewisser Weise auch die FDP. Liegen die Liberalen bei Umfragen derzeit stabil zwischen 10 bis 12 Prozent, so träumt manch ein Liberaler bereits davon, im Herbst an der SPD vorbeizuziehen. Ob das klappen könnte, hängt auch von den Koalitionsaussagen der Partei ab. Auf dem Parteitag am letzten Wochenende war von derartigen Festlegungen noch nicht viel zu hören. Hugo Müller-Vogg glaubt indes, dass sich das bald ändern könnte.
 

Noch haben die Liberalen bis zur Bundestagswahl ein wenig Zeit. Drehen wir also noch ein paar Runden durchs Kneipp-Becken und warten ab.
 
Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur

 
 
 
 
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Der Kampf um den Impfstoff gewinnt an Fahrt. Noch sind nicht alle Personen für eine Impfung berechtigt, die Ausreden für einen vorgezogenen Termin werden immer skurriler. Der ehemalige Impfkoordinator des Landkreises Neuwied, Werner Böcking, berichtet im Interview über seine Erfahrungen mit Vordränglern.
 
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