Der Morgenüberblick am Montag, 7. März
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Was jetzt?
Der Morgenüberblick am Montag, 7. März
von Rieke Havertz
Redaktionsleiterin ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Die Ukraine erwartet bald ein Angriff auf Kiew, in den Vorstädten kommt es demnach schon zu Bombardierungen. Die Evakuierung der ukrainischen Stadt Mariupol ist erneut gescheitert, die Menschen konnten nicht in Sicherheit gebracht werden. In Russland sind Tausende gegen Präsident Wladimir Putin auf die Straße gegangen und festgenommen worden. Eine Fotojournalistin hat für uns die ersten Kriegstage in der Ukraine dokumentiert. 

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Die Lage in der Ukraine

Die ukrainische Regierung rechnet in den nächsten Tagen mit einem Angriff Russlands auf Kiew. In Vorstädten soll es bereits schwere Raketenbeschüsse gegeben haben. 

Gleichzeitig wollen die beiden Länder zum dritten Mal zu Verhandlungen zusammenkommen. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag verhandelt die Völkermordklage der Ukraine gegen Russland.

Tausende Menschen sind in mehr als 60 russischen Städten auf die Straßen gegangen. Mehr als 4.400 Demonstrierende wurden dabei festgenommen. Doch sie sind nicht Wladimir Putins einziges Problem, schreibt Jens Siegert. Putin fehle es auch an öffentlichen Unterstützern. 

© Grafik Zeit Online [M], AP, AFP/​Getty Images
© Grafik Zeit Online [M], AP, AFP/​Getty Images

American Express hat nach Visa und Mastercard seine Geschäfte mit Russland ausgesetzt. Auch Netflix und TikTok haben den Betrieb im Land eingestellt. 

Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind bereits aus der Ukraine geflohen, 37.000 von ihnen nach Deutschland. Der Bund plant humanitäre Hilfen in Höhe von 38,5 Millionen Euro. 

Über die heiklen Russland-Kontakte Israels berichtet mein Kollege Jan Ross nach dem Treffen von Israels Premier Naftali Bennett mit Wladimir Putin. 

"Geliebte Menschen machen Molotowcocktails und riechen nach Benzin":  Die Fotojournalistin Julia Kochetova aus der Ukraine hat ein Tagebuch der ersten Kriegstage geführt. 

© Julia Kochetova
© Julia Kochetova

Durch das neue Mediengesetz, das nun die ausländische Presse trifft, verblasst das Land und wird die Stimmung in der russischen Gesellschaft unsichtbar, analysiert Julian Hans.  

Die Bundesrepublik will die Nato im Osten stärken. Die Streitkräfte werden gefordert wie schon lange nicht mehr. Was die Truppe leisten kann, analysiert Hauke Friederichs. Der Linken-Politiker Jan van Aken meint: “Es gibt keinen Grund, weiter aufzurüsten.” 

Die großen Ölkonzerne ziehen sich aus Russland zurück. Doch um ihre Gewinne werden sie sich nicht sorgen müssen, analysiert meine Kollegin Heike Buchter.

Was löst der Krieg in uns aus? Mein Kollege George Löwisch beschreibt, wie die Seele gegen die Angst verteidigt werden kann. (Z+) 

© Ivan Romano/​Getty Images
© Ivan Romano/​Getty Images

In ihrem Essay schreibt meine Kollegin Iris Radisch: Für Kinder der Nachkriegszeit war Frieden bloß ein Zustand zwischen zwei Kriegen. Jetzt ist die Angst vor dem Krieg wieder da. (Z+)

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Weitere wichtige Nachrichten 

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Eine Alltagsablenkung

Mein Kollege David Hugendick war mit dem österreichischen Schriftsteller Wolf Haas in Wien spazieren und hat mit ihm über seinen neuen, irrwitzigen Krimi gesprochen.

© Julius Hirtzberger für DIE ZEIT
© Julius Hirtzberger für DIE ZEIT

Die wichtigsten Corona-Zahlen

Die Corona-Zahlen steigen den dritten Tag in Folge: Bundesweit wurden nach unseren Daten 105.246 Neuinfektionen gemeldet – 7.237 mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle stieg von 41 auf 46.

Wollen Sie uns hören?

Im Schwester-Podcast dieses Newsletters Was jetzt? sprechen wir heute darüber, ob Israel in diesem Krieg vermitteln kann. Außerdem geht es darum, wie die Psyche Kriegserlebnisse verarbeiten kann. 

Wir wünschen einen guten Tag!

Das war unser Überblick am Morgen. Hat Ihnen etwas gefehlt, wünschen Sie sich wieder mehr Lesetipps, etwas Erhellendes? Dann melden Sie sich gern bei uns! Falls Sie uns empfehlen möchten: Der Letter lässt sich hier abonnieren.

Redaktionsschluss für diese Ausgabe war um 5.30 Uhr. Die nächtliche Vorarbeit hat heute Anna Shemyakova übernommen. In Berlin ist die ganze Woche blauer Himmel angekündigt und verheißt Mittagspausenkaffee in der Sonne, immerhin!