Karl Lauterbach: „Schlimmste Zeit vor uns“ | Neues Affenhaus für Krefeld? | Wahljahr 2021
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Rheinische Post

Tägliche Post aus der Chefredaktion

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

02. Januar 2021

Liebe Frau Do,

es hat zwar weniger geknallt als sonst, aber das neue Jahr hat begonnen. Ich wünsche Ihnen von Herzen ein grandioses 2021! Allerdings muss es offenbar schlechter werden, bevor es besser werden kann, wenn man Karl Lauterbauch glauben will. „Wir werden jetzt die schlimmsten drei Monate der gesamten Pandemie mit hohen Infektions- und Todeszahlen vor uns haben. Dann ist aber Licht am Ende des Tunnels erkennbar“, sagt der SPD-Gesundheitspolitiker in einem Interview, das Jan Drebes geführt hat. 

Dass der harte Lockdown in gut einer Woche wie ursprünglich geplant endet, lässt sich nicht erwarten. Ob nun einige Wochen oder gar Monate später – irgendwann wird er aber doch enden. Und dann? Warum Mediziner und Ökonomen weniger mit Vorfreude als mit Sorge auf das Frühjahr sehen, schreiben Martin Kessler und Julia Rathcke in ihrer Analyse. Ein Dreh- und Angelpunkt sind dabei die Impfungen: Wie unterschiedlich NRW und die anderen Länder planen, haben Kirsten Bialdiga, Jan Drebes und Antje Höning recherchiert.

Aber das neue Jahr steht nicht nur im Zeichen von Corona, sondern auch für das absehbare Ende der Ära Merkel. Ob die Bundeskanzlerin wirklich zum letzten Mal eine Neujahrsansprache gehalten hat, muss sich zwar noch zeigen. Denn das hieße, dass eine neue Koalition gut drei Monate nach der Bundestagswahl steht – beim letzten Mal dauerte es fast doppelt so lange, und einfacher dürfte es ja nicht werden. Die politischen Konstellationen des Superwahljahres, in dem auch sechs Landtagswahlen anstehen, analysiert Holger Möhle.

Vor einem Jahr habe ich als Chefredakteur der Rheinischen Post meine Arbeit aufgenommen – und gleich am ersten Tag ereignete sich eine Katastrophe, die uns in der Redaktion ebenso wie die Menschen im Rheinland und weit darüber hinaus tief bewegte: der Brand im Krefelder Affenhaus, bei dem mehr als 50 Tiere starben, darunter der Gorilla-Silberrücken Massa. Jetzt will der Zoo ein neues Affenhaus bauen, aber ist das wirklich eine gute Idee? „Diese Affen gehören nicht in menschliche Hände, sondern in die Wildnis“, sagt der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder. „Ein Affenhaus in der bisherigen Form braucht es nicht.“ Auch Horst Thoren zeigt sich in seinem Leitartikel skeptisch.

In dem Interview mit dem obersten Tierschützer geht es aber nur am Rande um dieses Thema, sondern vor allem um unsere Ernährung, die Konsequenzen aus dem Fall Tönnies und unseren Umgang mit HaustierenGeführt haben es Jörg Isringhaus und Horst Thoren. Falls Sie sich noch für keinen guten Vorsatz entscheiden konnten, werden Sie vielleicht hier fündig. Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen ein wunderbares erstes Wochenende im neuen Jahr. Bis Montag!

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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