Karneval der Kulturen
szmtag
E-Mail wird nicht richtig angezeigt? Hier klicken, um den Newsletter im Browser anzuzeigen.

Tägliche Post vom Chefredakteur

Stimme
des Westens

Michael Bröcker

05. März 2019

Liebe Frau Do,

meine Eltern flüchten immer an die niederländische Küste, wenn Karneval vor der Tür steht. Ich verstehe sie nicht. Karneval ist toll. Die jecken Tage sind unter anderem eine ideale Gelegenheit, um soziologische Studien zu betreiben, etwa, wenn die Giraffe der Eisprinzessin am Abend in der Bahn erklärt, warum das Tänzchen mit dem Kätzchen wenige Stunden zuvor aber auch wirklich gar nichts zu bedeuten hatte. Noch spannender finde ich aber, wie wunderbar das Miteinander im Straßenkarneval funktioniert, wo sonst vielleicht wenig Miteinander ist. Gerade in Düsseldorf feiern Tausende Menschen, Jung und Alt, Mann und Frau, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Ureinwohner oder Zugezogener, reich oder arm, fröhlich und ausgelassen mit- und nebeneinander. Die Augen der Kinder, wenn sie eine bunte Gummiente, einen Stofffußball vom Fortuna-Wagen oder den Schokoriegel gefangen haben, leuchten ohnehin gleich. Karneval der Kulturen - so einfach kann Integration sein. Zumindest für ein paar Stunden. Dass die Multikulti-Metropole Düsseldorf dabei noch ein bisschen toleranter wirkt als die Kölner, ist keine Neuigkeit, aber wahr. Die besten Bilder vom Rosenmontagszug in Düsseldorf sehen Sie hier. Wie die Stimmung auf dem RP-Karnevalswagen war, haben Uwe-Jens Ruhnau und Brigitte Pavetic hier zusammengefasst.

Traditionell sind die Wagen auf dem Rosenmontagszug in der Landeshauptstadt politisch bissiger, pointierter und polarisierender als die Aufbauten bei den Jecken in Mainz oder Köln. Das liegt natürlich an der höheren Toleranzschwelle (siehe oben), aber auch an dem genialen Wagenbauer Jacques Tilly. Hier sehen Sie, wie unser Künstler des Karnevals dieses Jahr Donald Trump, Angela Merkel, die AfD oder Theresa May mit Pappmachée-Figuren aufs Korn genommen hat.

Karneval ist aber nicht nur während der Straßenumzüge ein Hort der Narretei. Auch in den Sitzungen und auf den Bühnen gilt die maximale Freiheit des Wortes. Satire, Gags, Provokationen, das ist der Urzustand. Manchen Vertretern des politisch korrekten Lagers gefällt das natürlich nur, wenn ihnen genehme Gruppen und Minderheiten wie Manager, Politiker, Beamte, Türken, Russen, Lehrer oder Helikopter-Eltern verballhornt werden. Aber Intersexuelle? Also bitte! Dabei weiß jeder, dass Karneval genauso wie das Kabarett vor allem deshalb funktioniert, weil er keine Rücksicht nimmt. Auf niemanden. Wer sich als Deutscher in einem US-amerikanischen Stand-up-Comedyclub zu erkennen gibt, lernt viele Nazi-Witze kennen. So ist das eben. Doch in Deutschland ist die Empörung noch beliebter als die Toleranz. Deshalb bekommt CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer derzeit für einen (zugegeben schwachen) Gag über Menschen, die weder Mann noch Frau sind, eine gehörige Portion Hass ab. Vor allem von SPD- und Grünen-Politikern. Armselig. Aber auch das muss man tolerieren. Kristina Dunz kommentiert.

Herzlich

Ihr

Michael Bröcker

Mail an die Chefredaktion senden


P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter!


RP Online



Das Wichtigste zum Frühstück

Düsseldorfs Darlings auf dem Rosenmontagszug der

Super-Party auf dem Wagen

Die Spaßfahrt durch den Karnevals-Dschungel

Beste Stimmung herrschte auf dem RP-Wagen. Unter den prominenten Mitfahrern war auch Dschungelkönigin Evelyn Burdecki.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer beim Karneval in

Wirbel um AKK-Scherz im Karneval

Merkel wäre das nicht passiert

Vergleiche von Annegret Kramp-Karrenbauer und Angela Merkel hinken. Das zeigt sich auch im Karneval. Gerade da.

Luke Perry auf der Comic Con

Serien-Star aus „Beverly Hills 90210“

Luke Perry im Alter von 52 Jahren gestorben

Luke Perry, einer der bekanntesten TV-Stars der 90er Jahre, ist tot. Der 52-Jährige starb am Montag an den Folgen eines Schlaganfalls. Berühmt wurde er durch die Jugendserie „Beverly Hills 90210“.

Anzeige

PremiumCard REWE-Spezial

Die PremiumCard kann bei über 100 REWE-Märkten eingesetzt werden und bei jedem Einkauf gibt es 1,5% Geld zurück! Zusätzlich feiert die PremiumCard in diesem Jahr 10 jähriges REWE-Jubiläum und belohnt jeden Monat 10 PremiumCard-Inhaber mit einem 100 Euro REWE-Gutschein – jeder Einkauf erhöht damit Ihre Gewinnchancen. Alle teilnehmenden Märkte gibt’s auf rp-premium.de.

Um sich von dem Newsletter abzumelden, klicken Sie bitte hier.
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH | Zülpicher Straße 10 | 40196 Düsseldorf
Impressum | Datenschutz