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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in den USA musste J.C. Penney Insolvenz anmelden. Damit hat es ein Warenhaus mit einer 116-jährigen Geschichte erwischt. So traurig das auch ist: Die von der Pandemie geänderten Rahmenbedingungen haben auch in diesem Fall nur eine Entwicklung beschleunigt, die bereits vor Jahren hätte gestoppt werden müssen. Denn das klassische Warenhaus steht ja nicht erst seit Auftreten des Coronavirus unter Druck. Das lässt sich auch auf den Fall Karstadt-Kaufhof übertragen, siehe die Meldung unter unserem Interview. Und damit zu unseren News des Tages.
Tschüss und bis zur nächsten Ausgabe
Ihr Stephan Lamprecht
Weiter geht's mit unserer Interview-Reihe mit Händlern und ihrem Umgang mit der Corona-Krise. Diesmal haben wir mit Dierk Steinert (Foto: Jens Schlueter/Picture-Alliance) gesprochen, Inhaber der Weinhandlung "EN GROS & EN DETAIL" auf dem Gelände der historischen Leipziger Baumwollspinnerei. Der Weinladen ist ein Geheimtipp von unserem Chefredakteur Florian Treiß, der dort Stammkunde ist. Die Corona-Krise traf Steinert besonders hart, da er 75 Prozent seines Umsatzes mit Gastronomie-Belieferung erzielt - und der brach durch den Lockdown über Nacht komplett weg. Im Interview mit Location Insider zeigt er sich kämpferisch und will "anderen Mut machen."
“Ich gehe davon aus, dass das noch das Best-Case-Szenario ist.“
Experte Gerrit Heinemann, Professor der Hochschule Niederrhein, ist nicht sonderlich optimistisch, was die weitere Entwicklung bei Galeria-Karstadt-Kaufhof betrifft. Aktuell wird in den Medien darüber spekuliert, dass 80 der 170 Warenhäuser als Teil des Sanierungsplans schließen müssen. „Es brauche ein neues Geschäftsmodell für das Warenhaus“, fordern Arbeitnehmervertreter laut Spiegel. Konkrete Vorschläge, wie ein solches Modell aussehen könnte, machten sie in dem Artikel aber nicht. In den vergangenen Monaten gab es dazu immer mal wieder etwas zu lesen. Abholstationen für Amazon sollten wieder Kunden auf die Fläche bringen. Teilflächen an Markenhersteller und Startups vermietet werden. Das war und ist aller Ehren wert. Beantwortet aber langfristig nicht die Frage, warum die Konsumenten regelmäßig in das Warenhaus gehen sollen. Das Finden einer Antwort im Rahmen der Coronavirus-Krise dürfte jetzt noch schwieriger werden.
Eine Befragung unter den Mitgliedsunternehmen dürfte im Management der Verbundgruppe Intersport für schlechte Laune gesorgt haben. Im März und April haben die Händler Umsatzverluste im hohen zweistelligen Bereich gemeldet. Die ersten Tage nach der Wiedereröffnung der Geschäfte hellen die Stimmung zwar etwas auf, doch auch im Mai wird noch mit Verlusten gegenüber der Vorjahresperiode gerechnet. Die Händler befürchten, ihre Planzahlen für das Gesamtjahr nicht erreichen zu können. Gegen den Trend wuchs, aus verständlichen Gründen, der Online-Umsatz. Wie auch in an deren Branchen kann der aber Verluste aus dem stationären Geschäft nicht kompensieren.
Um 300 Prozent sind im April die Online-Umsätze bei Media-Saturn gestiegen. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres trug der digitale Handel fast 20 Prozent zu den Gesamtumsätzen bei. So erfreulich das klingt, macht der Satz von Ceconomy-CEO Bernhard Düttmann doch wieder nachdenklich: „Das Jahr 2020 bleibt außergewöhnlich und herausfordernd, da das Ausmaß und die Dauer der Krise unvorhersehbar sind. Sie bietet allerdings auch die Chance, die Transformation des Unternehmens zu beschleunigen.“
Friseurbetriebe zählen zu den Dienstleistungsunternehmen, die auf Basis der neuen Vorgaben dazu verpflichtet sind, die Kontaktdaten ihrer Kunden zu erfassen. Das will das Münchner Software-Unternehmen Shore vereinfachen. Mit der kostenlosen App Shore Light können Kundenbesuche digital erfasst werden. Das Unternehmen verspricht, dass die Daten konform zur DSGVO gespeichert und verwaltet werden können.
In Großbritannien stellt der Discounter Lidl in 24 seiner Märkte Abholstationen auf. Die werden aber nicht für die eigenen Produkte genutzt. Vielmehr können die Kunden dort bestellte Sendungen anderer Händler (z.B. JD Sports) abholen. Die Filialen, die den neuen Service anbieten, befinden sich in London, Birmingham und Manchester. Zugang verschaffen sich die Kunden über einen individuellen QR-Code, den sie im Rahmen der Bestellung erhalten. Die Boxen sind auch für die Aufgabe von Rücksendungen ausgelegt.
Anwendungen auf Basis von Augmented Reality können Nachteile des Online-Shoppings, etwa im Bereich Möbel und Fashion, ausgleichen, weil sie dem Kunden erlauben, sich vor der Bestellung einen Eindruck eines Produkts zu verschaffen. Im Bereich Kosmetika wären AR-Apps eine Antwort auf die offene Frage, wie in Zeiten einer Pandemie mit Produkttestern in Läden umzugehen ist. Modehändler ASOS setzt AR jetzt aber nicht nur in der direkten Beziehung mit Kunden ein. Da aktuell während der Pandemie keine Foto-Shootings möglich sind, wird AR dazu verwendet, Modefotos digital zu erzeugen.
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