Keine Euphorie nach Handelsabkommen

Ausgabe vom 16.01.2020

Liebe Leserinnen und Leser,

nach fast zwei Jahren Handelskonflikt haben die USA und China endlich ein erstes Abkommen unterzeichnet, dem eine umfassendere Vereinbarung, sog genannte Phase 2, folgen soll. Unter anderem sieht der Deal vor, dass China in den nächsten zwei Jahren 200 Mrd. US-Dollar mehr an Gütern aus den USA importiert und dass die USA Zölle auf China-Importe im Volumen von 110 Mrd. US-Dollar auf 7,5 % halbiert und angekündigte Zölle im Umfang von 160 Mrd. US-Dollar vollständig streicht.

Vor allem die Verpflichtung Chinas, die Importe aus den USA auf 200 Mrd. Dollar zu steigern, erscheint anspruchsvoll, wenn nicht unmöglich. Ein Analysehaus hat ausgerechnet, dass Peking den Amerikanern in diesem Szenario jedes Jahr 4.500 Tonnen Sojabohnen abkaufen müsste - das ist selbst im Rekordjahr 2016 nicht annähernd gelungen. Bei anderen Agrargütern auf der Liste liegt der Fall ähnlich. Kann China diese Bedingungen nicht erfüllen, tritt ein Mechanismus ein, bei dem am Ende wieder höhere US-Zölle herauskommen können. Der Handelskonflikt droht zum perpetuum mobile zu werden.

Ihr Bernd Lammert

Eine neuerliche Eskalation im Mittleren Osten lässt den Ölpreis steigen. Ein ganz anderer Grund könnte allerdings für Ölpreise im dreistelligen Bereich sorgen.

Der Goldpreis zeigt erst seit der Weihnachtswoche wieder nennenswertes Aufwärtsmomentum. Anleger können aber auf ein anderes Metall setzen, das deutlich vielversprechender ist.

Kein nachhaltiger Anstieg: Mittlerweile liegen die Ölpreise WTI und Brent wieder jeweils auf dem Niveau, das sie vor der Tötung des iranischen Top-Generals Soleimani durch das US-Militär am 3. Januar innehatten.

Der vom Iran in der Nacht zum Mittwoch als Vergeltung gestartete Angriff auf US-geführte Militärstützpunkte im Irak ließ die Ölpreise heute nur kurzzeitig anspringen. Im Handelsverlauf gaben die Notierungen einen großen Teil der Gewinne aus der vergangenen Nacht wieder ab.

Es ist der unbekannte Star unter den Edelmetallen: Rhodium. Die Preisrally, die zuletzt nochmals rasant an Fahrt aufnahm, geht ohne Gleichen vonstatten. Was sind die Gründe, und wohin kann die Reise noch gehen?

Laut erstem Teil-Handelsabkommen wird China seine Importe aus den USA deutlich erhöhen. Zudem verpflichteten sich beide Seiten unter anderem, keine neuen Strafzölle mehr zu verhängen.

Mit einem neu vorgestellten Online-Tool kann künftig jeder Anleger selbst bewerten, wie sich der Goldpreis entwickeln könnte. Bisher waren nur Profis mit einem gewissen Informationsvorsprung dazu in der Lage. Doch auf die selbst erstellte Prognose sich streng zu verlassen, wäre fahrlässig.

Der Platinpreis ist am Mittwoch erstmals seit Februar 2018 über die Marke von 1.000 Dollar je Feinunze gestiegen. Technische Anschlusskäufe haben den Preis bis auf ein Zwei-Jahreshoch geschoben.

Der Preis von Palladium steigt und steigt. Mittlerweile ist es mehr als doppelt so teuer wie Platin. Wann endet die Rally?

Für Unruhe am Markt hat vor allem die Nachricht gesorgt, dass Russland offenbar den Export von Getreide in den kommenden Monaten beschränken will.

Die Internationale Kaffeeorganisation ICO hat ihre Prognose für das Defizit am globalen Kaffeemarkt in der laufenden Saison 2019/20 von 502.000 auf 626.000 Sack angehoben

Der Goldpreis konnte sich in den vergangenen Wochen stark nach oben bewegen. Nach dem Ausbruch aus dem mehrwöchigen Korrekturtrend setzten sich die Notierungen auch über 1.557 USD auf ein neues Hoch ab. Zuletzt kam es ausgehend von 1.611 USD zu einem Rücklauf.

Silber bewegte sich in den Vorwochen deutlich aufwärts, nachdem mit dem Ausbruch über die 17,30 USD ein Kaufsignal aktiviert werden konnte. Die Notierungen schafften es auch zeitweise über die 18,22 USD hinaus, fielen zuletzt aber deutlich zurück.

Der Ölpreis bewegte sich am Mittwoch auf niedrigem Niveau weiter seitwärts. Die Notierungen näherten sich dabei bereits dem mittelfristigen Aufwärtstrend.

Platin konnte sich zuletzt oberhalb der 871 USD stabilisieren und sich davon ausgehend durch den mittelfristigen Abwärtstrend bewegen. Die Notierungen erreichten den Widerstand bei 992 USD, welcher einen Rücklauf bis zur Unterstützung bei 957 USD einleitete.

+++17.01.2020+++

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