 Frankreich hat derzeit 58 Kernkraftwerke in Betrieb und lediglich eines in Bau, Flamanville-3. EDF | Frankreich Der französische Präsident Emmanuel Macron will die auf Ende 2025 terminierte Verringerung des Kernenergieanteils am nationalen Strommix von gegenwärtig 70% auf 50% voraussichtlich um zehn Jahre verschieben. Damit will er den sonst notwendigen Bau neuer Gaskraftwerke, die einen Anstieg der CO2-Emissionen nach sich ziehen würde, umgehen. Bis 2035 sollen laut der «Mehrjährigen Programmplanung für Energie» 14 Kernkraftwerkseinheiten vom Netz gehen – einschliesslich Fessenheim im Frühjahr 2020. Der Neubau von Kernkraftwerken wird weiterhin in Betracht gezogen, eine zusätzliche Inbetriebnahme vor 2035 ist jedoch – abgesehen von dem bereits in Bau befindlichen weiteren Block für das Kernkraftwerk Flamanville – nicht vorgesehen. |
| Deutschland Nachdem Deutschland den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 beschlossen hat, will es nun ebenfalls auf Kohle verzichten. Der deutsche Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) warnte im April 2019 vor einer möglichen Lücke zwischen Stromkapazität und -nachfrage bis 2023. Eine Studie zur Versorgungssicherheit in Süddeutschland zeigt auf, dass Süddeutschland bereits heute von Importen aus Norddeutschland und/oder den Nachbarländern abhängig ist. Diese Abhängigkeit steigt laut Studie insbesondere bei einem beschleunigten Kohleausstieg weiter an. Für Deutschland und seine Nachbarländer erhöhe sich in den kommenden Jahren das Risiko kritischer Situationen. |  Deutschland will bis spätestens 2038 auch aus der gesamten Kohleverstromung aussteigen. photocosmos1 /Shutterstock.com |
Fazit aus Sicht der Schweiz:
Die Schweiz kann sich in naher Zukunft immer weniger auf gesicherte Importmöglichkeiten aus Deutschland und den übrigen Nachbarländern verlassen.
Im Winter – in der auch in Süddeutschland und dem übrigen Europa kritischen Zeit für die Stromversorgung – ist unser Land in erheblichem Mass auf Importe angewiesen.
Das Risiko einer schweren Störung der Stromversorgung der Schweiz wird von Jahr zu Jahr grösser. Dies umso mehr, falls in Deutschland die Kohlekraftwerke beschleunigt ausser Betrieb genommen werden und Frankreich wie geplant bis spätestens April 2020 das Kernkraftwerk Fessenheim im Elsass stilllegt.
