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  Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 08.10.2024 | Regen bei 13 bis 20°C.  
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Robert Ide
von Robert Ide
 
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  Guten Morgen,

die Sonne kehrt wieder und das tröstet ein wenig über die verhangene Stimmung in diesen Tagen hinweg. Denn Berlin erinnert sich zurück an Jahrestage, die es bestenfalls niemals gegeben hätte, die aber die Welt und unsere Stadt geprägt haben und weiterhin prägen.

Der Jahrestag des Massakers der Hamas in Israel war in Berlin wieder einmal überdeckt von selbst ernannten pro-palästinensischen Demonstrationen, die sich wie zuletzt schon oft als Paraden antisemitischen Hasses entpuppten. Am Montagabend flogen am Südstern Flaschen, Feuerwerk und Hassparolen – mittendrin die früher einmal angesehene Umweltaktivistin Greta Thunberg mit Palästinenser-Tuch. Die Polizei musste den gewaltvollen Aufzug auflösen, doch die Feuer-Randale ging auf der Sonnenallee weiter. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) fand die richtigen Worte: „Was nützt es einem Kind im Gazastreifen, wenn Steine auf Polizeibeamte in Berlin fliegen?“

Mehr Menschen immerhin beteiligten sich gestern am Gedenken für die Opfer des Hamas-Terrors in der Gedächtniskirche und in der Jüdischen Gemeinde. Hier wurde für Frieden für Menschen aller Regionen und Religionen geworben. Ein ermutigendes Zeichen – ebenso wie ein überraschend klares Bekenntnis aus dem linken Spektrum.

Der langjährige Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch benannte Opfer und Täter in ungewohnter Klarheit, als er gestern twitterte: „Der 7. Oktober 2023 markiert eine neue Qualität des Terrors gegen Israel. Seit der Shoa sind nicht mehr so viele Jüdinnen und Juden ermordet worden. Eine sofortige Schlussfolgerung Deutschlands hätte eine radikale Abkehr von der bisherigen Iran-Politik sein müssen. Der Wissens- und Technologieexport in den Iran hätte umgehend gestoppt werden müssen, denn die Ingenieure hinter den Hamas-Bomben haben ihr Know-how aus dem Iran.“ In die Zukunft gerichtet schreibt Bartsch: „Die unangreifbare Sicherheit Israels ist die Mutter für Frieden im Nahen Osten und letztlich Garant für eine Zwei-Staaten-Lösung. Wenn die Erinnerung verblasst, hat die Barbarei gesiegt. Nie wieder ist jetzt!“

Wann begreifen das endlich auch die aktivistischen Menschen auf den Straßen, die sich angeblich für die leidende palästinensische Zivilbevölkerung einsetzen, dabei aber die Berliner Zivilbevölkerung mit immer mehr Hass und Gewalt terrorisieren?
 
     
 
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  Auch in die Erinnerung an den 40. und letzten Geburtstag der DDR am 7. Oktober 1989 mischen sich irritierende Töne der Nostalgie und der Täterverklärung. Während der letzte SED-Staatschef Egon Krenz – seines Zeichens überführter Wahlfälscher, verurteilter Mauerschießbefehl-Decker, Oppositionsverfolger bis in die Schule seines Sohnes in Berlin-Pankow hinein und Peking-Massaker-Gutheißer – heute wieder von Getreuen bejubelt wird und das Bündnis Sahra Wagenknecht als eine Art Nachfolgeorganisation seiner SED rühmt, müssen Opfer der ostdeutschen Diktatur noch immer um Anerkennung und eine angemessene Entschädigung kämpfen für ihr erlittenes physisches und psychisches Leid.

Dabei lohnt ein genauer Blick zurück auf die Ereignisse vor 35 Jahren, als Berlin im Oktober 1989 historische Tage erlebte und die Straßen von Paraden und Panzern auf der Karl-Marx-Allee, Protesten am damaligen Palast der Republik und staatlich angeordneter Prügel auf der Schönhauser Allee erschüttert waren (meinen Rückblick lesen Sie hier). Dass die Revolution am Ende friedlich blieb und einen Monat später sogar mitten in Berlin die Mauer fiel, ist bis heute vielen freiheitsmutigen Menschen in Ostdeutschland zu verdanken. Am wenigsten Egon Krenz.
 
     
 
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  Eine bauliche und sportliche Ikone der DDR sollte auch der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sein. Hier in Prenzlauer Berg, wo einst der von der Stasi protegierte Fußballklub BFC Dynamo die besten Spieler der DDR zugeschoben bekam, um Dauermeister zu werden, und wo die DDR-Nationalmannschaft gerne ihre Länderspiele austrug, um sie gegen den großen sozialistischen Bruder Sowjetunion zu verlieren, ertönte am Montag der erste Abpfiff für die inzwischen bröselige Fußballarena. Während Arbeiter die ersten Bauzäune um die Tribüne errichteten (zu sehen hier), stellten Umweltschützer und Kiezinitiativen noch schnell einen Eilantrag gegen den beschlossenen Abriss des Stadions, dem auch einige alte Bäume und damit Brutplätze für Tiere zum Opfer fallen werden. Das Verfahren könnte den Neubau nun verzögern.

Der Senat plant auf dem historischen Areal am Mauerpark die erste inklusive Arena der Stadt mit vielen Angeboten für den Behinderten- und Breitensport. Ebenso wie beim verfallenen Sport- und Erholungszentrum in Friedrichshain (Hintergründe hier) wird damit ein weiteres Stück DDR-Sport- und Architektur-Geschichte überbaut. Auch dies führt am Jahn-Sportpark zu Ärger, etwa bei der um die Ecke wohnenden, weltberühmten Schriftstellerin Jenny Erpenbeck (Interview hier).

Im Jahn-Sportpark allerdings hängen nicht alle so sehr an der Vergangenheit. Hier regt sich gegen den fast schon berlintypischen Protest nun ein neuer berlinuntypischer Protest. „Wir fordern die Umgestaltung des Jahn-Sportparks inklusive Stadionneubau jetzt!“, heißt es in einem gemeinsamen Aufruf des Berliner Fußball-Verbandes, des Behindertensportverbandes sowie hier ansässiger Vereine wie Alba, Empor Berlin, Rotation Prenzlauer Berg und Pfeffersport. Am Freitag ab 17 Uhr wollen die Sportlerinnen und Sportler auf dem historischen Gelände für ein neues Spiel-, Sport- und Erholungsareal demonstrieren. Wer hätte das gedacht: dass in Berlin einmal wieder Menschen für eine Veränderung auf die Straße gehen?
 
     
 
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  Opinary am 08. Oktober 2024: Soll der Jahn-Sportpark neu gebaut werden?  
   
     
 
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  Er wollte viel verändern, doch am Ende änderte das Amt auch ihn. Kevin Kühnert, einst rebellischer Juso-Vorsitzender mit rhetorischem Begeisterungspotential, musste als Generalsekretär in der SPD-Parteizentrale immer öfter nach richtigen Worten suchen für den Kanzler der Nicht-Kommunikation Olaf Scholz. Nun ist der 35 Jahre junge Kühnert, der über seine Partei hinaus als fairer Kommunikator geschätzt wird, am Montag zurückgetreten, aus gesundheitlichen Gründen. Für den neuen Bundestag will der Tempelhofer bei der Wahl in einem Jahr nicht mehr kandidieren. „Ich selbst kann im Moment nicht über mich hinauswachsen, weil ich leider nicht gesund bin“, schreibt Kühnert in einer persönlichen Erklärung. „Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden.“

Einige mahnende Worte an seinen Chef, der Politik in Schweigen verhüllt, sind aus Kühnerts Erklärung auch herauszulesen. Chancen für die SPD ergäben sich „nicht aus Abwarten“. Vielmehr brauche es Stolz auf eine Leistungsbilanz, „die von der Spitze selbstbewusst vertreten wird“, so Kühnert. Und: „Leidenschaft kann nur wachsen, wo programmatische und strategische Ziele der Wahlauseinandersetzung geklärt sind und auf Zustimmung stoßen.“ Bei der SPD unter Olaf Scholz ist das ganz offensichtlich nicht der Fall.

Kühnerts Nachfolger soll der bisherige Fraktionsvize Matthias Miersch aus Hannover werden, wie es am Montagabend aus Parteikreisen hieß. Darüber, wie es in Kühnerts Berliner Wahlkreis weitergeht, will der SPD-Kreisvorstand von Tempelhof-Schöneberg noch in dieser Woche beraten. Ganz abgesehen von diesen Personalien und von dem Umstand, dass die angeschlagene Ampel-Regierung nach dem Rückzug der Grünen-Spitze nun vom Wechsel in der SPD-Führung erschüttert wird, zeigt der selbst gewählte Rücktritt von Kevin Kühnert vor allem eines: Gesundheit ist das Wichtigste. Das sollte sich nie ändern.
 
     
 
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Ob im Auto, auf dem Rad oder zu Fuß: Im Straßenverkehr verwandeln wir uns manchmal in echte Monster. Wir drängeln, fluchen, sind unaufmerksam oder eigennützig. Das macht die Wege für alle anstrengender und unsicherer. Das Land Berlin setzt sich deshalb für mehr Rücksicht ein. Gemeinsam kommen wir besser an. Mehr erfahren: besser-ankommen.berlin.de
 
 
 
 
  Spätestens in einem Jahr hat Deutschland wieder die Qual der Wahl. Die parteiinternen Vorwahlen dafür sind schon in vollem Gange. So will Andreas Audretsch für die Neuköllner Grünen wieder in den Bundestag. „Es ist Zeit, dass wir mit neuer Klarheit deutlich machen, wer wir sind und sein wollen“, schreibt der 40-Jährige in einem Brief an seinen Kreisverband. Als Wahlkampfmanager der Grünen wird Audretsch, der zum linken Parteiflügel zählt, die Kampagne von Robert Habeck organisieren. Wie die inhaltlich aussehen könnte, deutet er in dem Brief, der dem Checkpoint exklusiv vorliegt, direkt an: „Steuerprivilegien für wenige, sehr reiche Menschen müssen wir abschaffen, Mieten müssen endlich ernsthaft reguliert werden und Löhne stärker steigen. Ich will, dass wir die soziale Frage neu stellen.“

Ob diese Agenda den derzeit orientierungslosen Landesverband, aus dem weitere junge Nachwuchskräfte wegen fehlender linker Politik austreten wollen (Details hier), wirklich beruhigen kann, bleibt fraglich. Ebenso, ob diese Forderungen zum Oberrealo Habeck passen. Zu Neukölln passen sie offenbar – hier tritt Audretsch bei der Mitgliederversammlung am Wochenende wohl ohne Gegenkandidat an. Und auch auf der umkämpften Landesliste der Berliner Grünen führt wohl kein Weg an ihm vorbei. Nach Familienministerin Lisa Paus dürfte Audretsch auf Platz 2 gesetzt sein – das Nachsehen hätte ein Grüner aus Pankow: Verkehrsexperte Stefan Gelbhaar. Ihm bliebe nur die Wahl eines nächsten freien Platzes.
 
     
 
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  Schon komisch, dass in Berlin die guten Meldungen allzu oft untergehen. Dabei ist in der Stadt jede Menge Musik drin, die gut klingt. Das beweist etwa die Komische Oper, deren Stammhaus Unter den Linden gerade saniert wird und deren Ensemble deshalb im Schillertheater oder auch mal im früheren Flughafen Tempelhof aufspielt. Jetzt ist das Kulturhaus bei den „International Opera Awards“ als bestes Opernhaus ausgezeichnet worden. Wie gut das der Oper tut, die seit Jahrzehnten von Spardebatten begleitet wird, und welche Musik sie vereinen will, erklärt Co-Intendant Philip Bröking im Checkpoint-Interview:

Herr Bröking, was bedeutet Ihnen die Ehrung als bestes Opernhaus?

Sie würdigt viele Jahre Arbeit von vielen Menschen. Theaterarbeit ist sehr kleinteilig. Viele Rädchen und Räder müssen erst ineinandergreifen, bevor das Getriebe funktioniert. Damit am Ende Kunst herauskommt, wird hinter den Kulissen hart gearbeitet. Uns freut besonders, dass unser Spielplan ausgezeichnet wurde. Es setzt zu gleichen Teilen auf Unterhaltung und anspruchsvolle Opern, die Herz und Verstand ansprechen.

Die Komische Oper gilt als das leichteste der Berliner Opernhäuser. Wie können Sie dabei künstlerische Akzente setzen?

Indem wir die ganze Bandbreite des musikalischen Theaters zeigen. Wir unterscheiden schon lange nicht mehr zwischen so genannter ernster Musik und Unterhaltungsmusik. Wir zeigen Werke des 20. Jahrhunderts wie „Das Floß der Medusa“, Raritäten des heiteren Musiktheaters der DDR oder das Musical „Chicago“. Nicht zu vergessen unsere Kinderopern, die jedes Jahr mehr als 30.000 Kinder besuchen. Wir wollen die ganze Vielfalt unseres Genres abbilden.

Gerade wird Ihr Haus aufwändig umgebaut. Die Sanierung soll 480 Millionen Euro kosten – in Zeiten knapper Kassen ist das umstritten.

Zunächst waren wir irritiert, dass die Frage nach der nötigen und schon beschlossenen Sanierung im laufenden Umbau noch einmal gestellt wurde. Nach dem ersten Schreck gingen meine Co-Intendantin Susanne Moser und ich auf Wanderschaft durch die Stadt, um erneut die Dringlichkeit der Sanierung darzulegen. Inzwischen gibt es im politischen Berlin ein breites Verständnis dafür, was eine Streckung oder ein Stopp der Bauarbeiten bedeuten würde: dass man am Ende weniger Gebäude für mehr Geld zu einem späteren Zeitpunkt bekommt.

Aber auch im Kulturetat muss Geld gespart werden.

Wir können die angespannte Haushaltslage des Landes nachvollziehen. Nur pauschal zehn Prozent einzusparen, ohne Personal zu entlassen und damit unsere Grundstruktur zu zerstören, ist kurzfristig schlicht unmöglich. Wir haben 80 Prozent Personalkosten und fünf Prozent Fixkosten wie Strom, Wasser oder Gebäudereinigung. Der künstlerische Etat beträgt nur 15 Prozent – und davon ist viel Geld auch für das kommende Jahr schon ausgegeben. Denn künstlerische Engagements bucht man zwei oder drei Jahre im Voraus.

Sind drei Opernhäuser in Berlin eins zu viel?

Diese Debatte begleitet uns seit der Wiedervereinigung. Ich fühle mich dabei wie Sisyphus, der die guten Argumente immer wieder den Berg hochrollen muss. Alle drei Opernhäuser sind gut besucht und künstlerisch wertvoll. Die weltweite Anziehungskraft von Berlin beruht auf seiner Geschichte und seinem einmalig breiten kulturellen Angebot. Jeder Euro für die Kultur bringt einen Mehrwert von acht bis neun Euro für die Stadt. Die finanziellen Mittel sind also keine Subventionen, sondern Investitionen.
 
     
 
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Im heutigen Newsletter würden Sie dann noch dazubekommen:

- Gutes Rad ist teuer: Im Herbst werden weniger Fahrräder gestohlen als im Spätsommer. Doch der Klau summiert sich. Ein Blick in unsere interaktive Fahrrad-Klau-Auswertung.

- Schöner Pop ist möglich: Italienische Synthie-Musik für denkende Menschen – so beschreibt sich die Band Itaca. Die Jungs feiern ein Konzert im Club Lark. Wir verlosen Plätze auf der Gästeliste.

- Freie Fahrt dank Pollern: In Lichtenberg werden Autos versteigert, die niemand öffnen darf. Was man trotzdem damit anfangen kann, verrät unsere Zeichnerin Naomi Fearn im Comic.

- Mein Checkpoint-Lesetipp für Sie beleuchtet das Schicksal eines Berliner Opfers des Hamas-Terrors. Vor einem Jahr wurde die Studentin Carolin Bohl in einem Kibbuz überfallen und getötet. Verwandte und Freunde ringen mit dem Verlust. Die Spurensuche von Henning Onken lesen Sie hier.
 
     
 
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Telegramm
 
 
Die schlechte Nachricht zuerst: Berlins landeseigene Wohnungsgesellschaften drehen kräftig an der Mietschraube, die der Stadt den Atem abdreht. Um bis zu neun Prozent sollen die Mieten für 20.000 Wohnungen der Degewo, 27.900 Wohnungen der Howoge, 12.500 Wohnungen der Gesobau sowie 10.200 Wohnungen bei der WBM steigen. Das teilte der Staatssekretär für Wohnen, Stephan Machulik (SPD), am Montag im Stadtentwicklungsausschuss mit. Allerdings solle dies „sukzessive“ und gemessen am gesamten Wohnungsbestand nur moderat geschehen, heißt es aus der Verwaltung. Wie die Mietenpolitik der landeseigenen Unternehmen im schlimmsten Fall aussehen kann, zeigen neue möblierte Apartments auf der Fischerinsel in Mitte. Hier verlangt die WBM nicht weniger als 1300 Euro Warmmiete für 43,27 Quadratmeter Wohnraum. Kommunal organisierter Wucher.
 
     
 
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Nun ein Fahndungsaufruf: Fußballfans haben am Sonntagmorgen gegen 0.40 Uhr in der S-Bahn-Linie S3 in Richtung Erkner mehrfach unbefugt die Notbremse gezogen und danach mehrere Fahrgäste tätlich angegriffen. Dabei sollen drei Männer der Gruppe, bei denen es sich nach Checkpoint-Informationen um Fans des 1. FC Union handelte, einen 37-jährigen Fahrgast krankenhausreif geschlagen haben; er wurde am Kopf und am Sprunggelenk verletzt und verlor einen Zahn. Zudem sollen die Täter einen 18-Jährigen ins Gesicht geschlagen haben, bevor sie die Flucht über die Gleise ergriffen. Die Bundespolizei bittet Zeuginnen und Zeugen um Hinweise an jede Polizeidienststelle.
 
     
 
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Kommen wir nun zu den guten Nachrichten:

Weniger Gefahr soll von bewaffneten Menschen auf vier Berliner Bahnhöfen ausgehen. Ab sofort dürfen auf den Stationen Alexanderplatz, Gesundbrunnen, Warschauer Straße und Ostkreuz keine Messer, Schlagstöcker oder Elektroschocker mehr bei sich geführt werden – die Bundespolizei wird das kontrollieren. Fragt sich nur: Warum nur bis zum 3. November? Warum nur jeweils zwischen 14 Uhr und nachts vier Uhr? Und warum nur hier?
 
     
 
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Schöner radeln in Schöneberg: Die Hauptstraße hat nach jahrelangen Debatten tatsächlich eine geschützte Radspur, eine durchgängige Busspur und neue Lieferzonen bekommen. „Lasst uns das feiern!“, jubelt Verkehrs-Stadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne). Dabei müsste es einfach überall normal sein.
 
     
 
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Haste mal ne Mark? Was Brandenburger stets bejahen, ist in Berlin selten geblieben. Das Geld sitzt hier nicht locker. Nun aber ist zumindest die Krise der Finanzwirtschaft der Stadt überstanden, glaubt Sebastian Schäfer. „Die Branche steckt in einer gesunden Konsolidierungsphase“, sagt der Verhaltensökonom und Geldfachmann, der im neuen „House of Finance and Tech“ in Kreuzberg Investoren nach Berlin locken will. Schließlich wird hier längst in Euro gehandelt.
 
     
 
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Flacher als manche Witze („Treffen sich zwei Doofe – Der eine kommt nicht.“) sind nur Steine, die übers Wasser fliegen. Bei der Meisterschaft der Menschen, die flache Steine übers Wasser springen lassen können (via RBB), siegte am Wochenende in Wendenschloss ein Zuschauer. Auf seinem mitgebrachten Schild stand: „Support your local Steineschmeißer.“ Okay, der flog auch ganz schön flach.
 
     
 
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Wollten Sie schon immer mal Siebenjährigen den Unterschied zwischen afrikanischen und asiatischen Elefanten erklären? Dann ist jetzt Ihr Moment gekommen! Zoo und Tierpark suchen neue Guides für ihre Parks. Diese sollen „mit spannenden Wissensfakten und anschaulichen Erklärungen Neugierde und Aufmerksamkeit der Gruppe wecken“. Eine Begeisterung für Tiere sowie ein offener Umgang mit Kindern sind laut Ausschreibung zwingend. Naja, und Sie müssten halt wissen, was der Unterschied zwischen afrikanischen und asiatischen Elefanten ist.
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Es war spärlich, aber schön. Wir ha’m jetanzt bis zum Jehtnichmehr.“

Rita über ihre Hochzeit mit Heinz vor 71 Jahren in Berlin-Pankow. Das Paar erzählt in unserer neuen Video-Reihe „Ins Herz“ die Geschichte ihrer Beziehung, die auf Kriegstrümmern entstand, eine Affäre überstand und alle Epochen überdauerte – zu sehen hier.
 
 
 
 
 
 
 
 
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Kiekste
 
 
 
 
 
 
     
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„Schwangere Auster versus Muschel“, schreibt uns Heidi Ricke zu ihrer Aufnahme aus dem Berliner Tierreich. Toll! Weitere Observationen gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – „Alle ‚Herzschrittmacher‘ gratulieren ihrer Mezzosopranistin Petra H. und freuen sich auf die gemeinsame Showtime im Dezember“ / Cansel Kiziltepe (49), Politikerin (SPD), Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung: „Liebe Cansel, ganz herzliche Glückwünsche zu Deinem Geburtstag und weiterhin viel Kraft und Erfolg in Deinem Job als Senatorin! Das wünscht Dir Dein Team aus der ORA“ / „Professor Dr. Detlef Kuhlmann (70): ‚Sportpädagoge aus Leidenschaft‘, seit 35 Jahren ehrenamtlicher Organisator u. Moderator des Berlin-Kultur-Marathons und bekennender Fan von Arminia Bielefeld: Das Spiel ist nie aus... Weiter so...  Herzliche Geburtstagsgrüße von deinem Berliner Freundeskreis“ / Manuel Meister (42), Trainer der Frauenmannschaft von Hertha BSC / Kida Khodr Ramadan (48), Schauspieler (für die Rolle als Ali „Toni“ Hamady in „4 Blocks“ erhielt er u.a. den Deutschen Fernsehpreis und den Grimme-Preis) und Regisseur („In Berlin wächst kein Orangenbaum“) / Hans Joachim Schädlich (89), Schriftsteller („Die Villa“), nachdem er den Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns mit unterzeichnet hatte, war er zunehmenden Schikanen ausgesetzt, reiste 1977 in die BRD aus, Berliner Literaturpreis (2014) / Tabea Zimmermann (58), Bratschistin, Professorin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin
Nachträglich: „Hans! Wie viel? Wenn du die 57 Jahre ohne mich abziehst, bleiben (dank GFI) 23. Allet Jute du Jungspund! Bleib fit und immer bei mir. DDL Iris“
 
 
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
 
 
Gestorben – Rudolf Begrich, * 18. Februar 1939, verstorben am 27. September 2024 / Prof. Helmut Epperlein, * 28. September 1926, verstorben am 25. September 2024 / Pitt Lutterbeck (geb. Dohme), * 2. Juli 1926, verstorben am 27. September 2024
 
 
StolpersteinRiekel Sittenfeld, geb. Herzberg, (*1862) war verheiratet mit dem Kaufmann Max Sittenfeld. Sie hatte keinen Beruf erlernt, arbeitete aber als Handarbeitslehrerin. Das Paar hatte drei Kinder. 1936 starb ihr Mann Max. Riekel, die in der Regel Frieda genannt wurde, wurde am 8. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Laut Sterbeurkunde starb sie dort am 8. Oktober 1942.  An Riekel Sittenfeld erinnert ein Stolperstein in der Baseler Straße 13 in Lichterfelde.

Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Ganz zum Schluss nun das: Ein gutes Leben dauert, ein guter Tod hoffentlich nicht. Wie Berlin am liebsten stirbt, hat jetzt die Umweltverwaltung aufgeschlüsselt. Demnach lassen sich inzwischen fünf Mal mehr Menschen in einer Urne als in einem Sarg bestatten. Nicht nur deshalb will das Land seinen letzten Friedhofsentwicklungsplan aus dem Jahr 2006 überarbeiten – das allerdings dauert. „Aufgrund der veränderten und mehrschichtigen Anforderungen, die sich sowohl aus der wachsenden Stadt mit einer multikulturellen Gesellschaft als auch aus der notwendigen Anpassung an den Klimawandel ergeben, ist eine grundsätzlichere Überarbeitung notwendig“, schreibt die Verwaltung auf Anfrage der Linke-Politikerin Katalin Gennburg. „Die Erstellung eines neuen gesamtstädtischen Friedhofsentwicklungsplans wird jedoch realistischerweise eine längere Zeit in Anspruch nehmen.“ Hoffentlich leben wir dann alle noch.
 
     
 
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Dieser sonnige Tag heute stirbt hoffentlich langsam. Mit mir ganz lebendig unterwegs waren diesmal Isabella Klose und Felix Hackenbruch (Recherche) sowie Antje Scherer (Stadtleben) und Jasmine Dellé (Produktion). Morgen lässt hier Lorenz Maroldt Berlin hochleben. Ich grüße Sie!
 
 
Unterschrift Robert Ide
 
 
Ihr Robert Ide
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich. Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Für 14,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Redaktion: Ann-Kathrin Hipp, Nora Weiler
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